Freitag, 2. September 2011

Ich danke für diese Frage.

Ich weiß nicht, ich find das Interview genauso lustig, wie deren Wahlplakate:




Gewählt habe ich natürlich was anderes ;)

M.Sc.

Aus. Vorbei. Finito. Basta.

So, seit 6h ist der Horror vorbei. Ich habe mein Ausbildung abgeschlossen. Meine Arbeit ist abgegeben und verteidigt - allerdings erst zu zwei Dritteln gelesen.

Nach 40 Minuten Vortrag haben die mich erst einmal wortlos eine Stunde stehen lassen um mir dann zu sagen, sie hätten es noch nicht geschafft, meine Arbeit vollständig zu lesen. Bislang wäre sie aber gut und präzise geschrieben, wenn auch inhaltlich nicht ganz fehlerfrei (aktuell noch HIER nachvollziehbar). Die Note wird dann vermutlich zwischen 1,3 und 2,0 liegen. Nächste Woche. Vielleicht. Und wenn dann nicht, dann erst im Oktober. Ich könnte schon wieder kotzen. Nun ja, egal. Der wahnsinnige Traum von einem "sehr gut" ist weg, der hätte aber auch wirklich nur theoretisch mit einer 1,0 funktioniert. Immerhin wird auf dem Abschlusszeugnis eine 1 vor dem Komma stehen. Ziel erfüllt.

Vielleicht ein paar Worte zur Zielsetzung: Meine gesamte Schullaufbahn hatte ich auf wirklich JEDEM Zeugnis einen 1-Komma-Durchschnitt, auch auf den 12.Klasse und 13.Klasse-Wischen (wenn auch nicht selten ein 1,98 *gg*). Lediglich die verhauenen Abiprüfungen waren Schuld, dass ausgerechnet mein Bewerbungszeugnis zu einem 2,1 wurde und damit nicht wirklich repräsentativ war. Das hatte mich seit jeher gewurmt. Mein Bachelorstudium begann wegen zu langer Gewöhnungsphase sehr schlecht, das konnten auch 4 gut gelaufene Semester anschließend nicht mehr gerade rücken. Dennoch hatte ich mich gerade daran gewöhnt, WIE man studiert, da war der Abschluss schon wieder gemacht. Das Masterstudium war die Chance, so weiter zu machen, wie das Bachelor-Studium aufhörte. Und als ich zu Beginn sogar in dem Jedermanns-Angstfach "Höhere Algorithmik" eine überdurchschnittliche 1,3 erreichte, war klar, dass ich es (vor allem mir) beweisen konnte, dass die vielen 1-Komma-Zeugnisse der Schulzeit durchaus repräsentativer waren als das blöde Abizeugnis. Tja, und das scheine ich ja jetzt auch erreicht zu haben.

Wie ich mich jetzt fühle? Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Ich bin jetzt fertig. In einem Monat vermutlich erstmal offiziell arbeitslos. Nein, im Ernst. Es ist vielleicht noch nicht so richtig durchgedrungen, dass ich mich jetzt Meister der Naturwissenschaften nennen darf, dass ich alles erreicht habe, was mit meinen Fähigkeiten und meinem Einsatzwillen erreichbar war, dass jetzt alles vorbei ist. Irgendwie fühle ich mich noch nicht erleichtert oder so - worauf ich eigentlich gewettet hätte. Aber vermutlich sitzt der Stress der vergangenen Monate noch zu tief und muss erst nach und nach aufgebrochen werden. Irgendwie ist da auch kein Stolz - und dass, obwohl ich ja mein Ziel erreicht habe. Ich glaube, im tiefsten Inneren ärgere ich mich - warum und worauf kann ich allerdings nicht sagen. Ist gerade komisch. Aber die Freude und der Stolz kommen bestimmt irgendwann. Bis dahin sage ich erst einmal schlicht: Ich bin fertig.

Bis ich das dann aber endlich schwarz auf weiß habe, wird auch nochmal etwas Zeit ins Land gehen, immerhin fehlt mir noch ein Schein, dem ich schon 1,5 Jahre hinterher renne und ob ich meine Masterarbeitsnote wirklich "schon" nächste Woche erfahre, darf auch erstmal kritisch betrachtet werden. Dann folgt noch ein bisschen Zeit zur Bearbeitung des ganzen Krams und dann... irgendwann... ist es auch offiziell.

Dass es so weit kommen konnte, habe ich vielen Personen zu verdanken, die das auch alle wissen. Denen danke ich natürlich. Aber auch das wissen sie ;) Insbesondere danke ich jetzt aber alljenen, die sich meine Masterarbeit durchgelesen haben und auch denjenigen, die mir bei meinem Vortrag halfen, mich also in der schwierigsten Phase des Studiums selbstlos unterstützten. Vielen lieben Dank!