Dienstag, 1. Januar 2008

Operation "Potatorabbit"

(Mann, wasn blöder Name *gg*)

Prolog
Vor einigen wenigen Wochen war ich psychisch recht weit unten. Auf der Uni hieß es nur: "Mach das Programm fertig" oder "Wie? Es funktioniert immernoch nicht?". Das Projekt stagnierte sehr lange Zeit, ich kam nicht vorwärts. Hatte ich mir mal von der Uni eine Auszeit genommen, musste ich auf Arbeit. Dort hieß es dann: "Der Rechner geht nicht, kannste mal gucken?". Woche für Woche das selbe. Und wenn dann noch Zeit blieb, kamen einige Bekannte mit der Frage: "Ey, du kennst dich doch mit Computern aus, kannst du nicht mal?". Irgendwann war ich dann so weit, dass ich Bekannten und Freunden die Hilfe an dem Teil versagte. Ich konnte das Wort Computer nicht mehr hören...
In dieser Phase hatte ich mit einigen meiner besten Freunde Kontakt; sie alle hatten sehr viel zu tun. Stressiger Alltag hielt Einzug in deren Leben. Ähnlich wie bei mir. Deshalb kamen wir zu einem Entschluss: Wir wollten uns auf die alten Tage besinnen, durchgeknallt und spontan durchs Leben ziehen, den Alltag so fern wie möglich halten.

Nach einem gelungenen Start in Osnabrück, stieg der Hauptteil der Operation nach Weihnachten.

Phase I
Direkt nach dem großen Fressen sollte es losgehen. Die ersten Gäste trudelten am 27. bei mir ein. Wir besorgten Brettspiele, CDs, Kassetten und so weiter. Warum? Ich hatte mindestens einen Tag komplettes Computerverbot verschrieben. Kein Alltag. Kein Rechner. Nur altmodische Sachen. Normalerweise höre ich Musik nur von der Festplatte. Das war nicht mehr möglich. Also mussten die alten Geräte her. Und dazu kamen alte Schlümpfe-CDs und Ace-of-Base-Kassetten. Keine Alltagsmusik. Schlecht und lustig. Waren zwei tolle computerfreie Tage mit viel analogen Spielen, gepflegtem Synchron-Nichtstun und viel Lachen. Meist keinen Hauch einer Ahnung, was die nächsten Stunde bringen sollte. Spontan leben, bloß keine Planung. Kein Alltag. Irgendwo pennen bis tief in den Tag, Party machen bis tief in die Nacht. Wie in alten Zeiten. Unabhängig von der Uhrzeit Frisbee spielen gehen, Gitarrenabend bei Kerzenschein und so weiter. Kein Alltag.

Phase II
Am dritten Tag erreichte die Gästezahl ihren Höchststand. Interessanter Weise alles mehr oder weniger aktive Scheibenwerfer. Was konnte man also besseres tun, als den schönen Potsdamer Discgolf-Parcour unsicher zu machen? Hat sehr viel Spaß gemacht. Wieder zuhause, konnte die Rechnersucht jedoch nicht weiter gebändigt werden. Alle hatten plötzlich das intensive Bedürfnis, eMails zu checken, studiVZ-Nachrichten zu lesen oder einfach nur mal die Tasten zu drücken. Die Rechner waren nun einmal an, und dann ließ es sich nicht mehr umgehen, dass einige unserer gemeinsamen Stunden zu einer LAN-Party wurden. Warum auch nicht? Ein Rechner als Spielzeug - wie in alten Tagen. Nur kein Alltag.
Den Sonntagabend verbrachte jeder für sich. Es wurden Freunde besucht, Döner-Sightseeing betrieben, einer war leider krank, ich war auf einem SubwayToSally-Konzert. Individuell und nichtalltäglich. Nachts fanden wir uns wieder bei mir ein.

Phase III
Zu Silvester wollten wir die Dauerparty gebührend beenden. Nun ja, die Leutz wollten heute alle wieder nach Hause, also musste der Vormittag genutzt werden, um das die Tage entstandene Chaos zu beseitigen. Am Abend hatten wir mehrere Privatpartys zur Auswahl.
Wir entschieden uns für eine 9erWG-Party. Die Location war Klasse: drei Etagen incl. eines eigenen kleinen Dancefloors. Leider war der Altersdurchschnitt etwas zu hoch, als dass wir uns wohlfühlten.
Also zur Wahl2 am anderen Ende von Berlin gefahren. Aber auch da fühlten wir uns aufgrund der Böllerwütigkeit der Gäste recht unwohl, zumal wir den Abend lang schon mehr als einmal einen kleinen Straßenkrieg durchqueren mussten.
Es war inzwischen kurz vor Mitternacht, unsere Laune auf dem Tiefpunkt und zu trinken hätten wir nur widerliches Sternburg gehabt. Den Jahreswechsel haben wir miesgelaunt in einem fast leeren UBahn-Waggon irgendwo unter Berlin erlebt. Der Weg führte uns letztendlich in den Gemeinschaftsraum eines Studi-Wohnheims, wo TS lebt. Dort waren zwar wenige Menschen, aber diese feierten sehr ausgelassen. Ich fühlte mich spontan wohl. Wenigstens war die Nacht nicht komplett versaut. Ein paar nette Studenten, ein paar Runden Billard und den ein oder anderen Tanzflächenaufenthalt haben Operation "Potatorabbit" doch noch zu einem schönen, nichtalltäglichen Ende gebracht.

Epilog
Mir geht es wieder gut. Der Alltag kann ruhig wieder kommen :)

Watching:
Francis Lawrence - Constantine

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

schabbadu,
und
schabbada