Freitag, 22. Februar 2008

Dark Passion Played

Yeeehaaa! Gestern war es endlich soweit. Nightwish war zu Gast in der Berliner arena. Die arena ist eine riesige alte Lagerhalle, genug Platz für tausende von Menschen. Allerdings stand die Bühne schon auf der Hälfte der Halle. Und auch die andere Hälfte wurde nur zu einem Bruchteil verwendet. So viele Fans hat Nightwish in Berlin wohl nicht. Naja, meiner Schätzung nach, waren dennoch zwischen 1000 und 2000 Leute da. Die Vorbands Pain und Krieger haben einigermaßen gerockt, mich jedoch nicht vom Hocker gehauen. Die Spannung stieg.

Licht aus - Spots an! 2h Glück pur. Angefangen mit "Bye Bye Beautiful" war es 100% Adrenalin. Der Großteil des Konzertes bestand aus neuen Songs, die aber allesamt gerockt haben. Super Show mit tollen Lichteffekten, Pyrotechnik und sogar künstlichem Schnee. War sehr toll. Titel 3 war mit "Dark Chest Of Wonders" das erste alte Lied - sozusagen Berlins Feuertaufe für Anette Olzon. Und es hat gerockt. Wie in alten Zeiten. Nach wie vor eines meiner liebsten Lieder dieser Band und es war großartig. Auch der Rest des Berliner Publikums spendete einen riesigen Beifall und Anette schien nun entgültig akzeptiert.

In irgendeinem Interview mit Tuomas las ich mal, dass "The Poet And The Pendulum", der 13-Minuten-Burner am Anfang vom aktuellen Album "Dark Passion Play", als verdammt schwierig live zu inzenieren sei, Tuomas es aber unbedingt versuchen wolle. Es ist gelungen: Bühne wird dunkel, Band tritt ab, nur leichtes blaues Licht (ähnlich dem auf dem Cover des Albums) leuchtet. Die ersten Töne erklingen und es geht los. Wer den Song kennt, weiß um sein reichhaltiges Repertoire - von Arie bis DarkMetal ist da alles vertreten. Es war gigantisch. Am Ende standen die drei Männer (also alle bis auf Drummer Jukka) zusammen und haben sich umarmt. Erleichterung.

"Dead To The World", "Ever Dream", "Nemo", "Wishmaster" und "Wish I Had An Angel" ("Now we play our last song for tonight..." - BUUUH - "...but it's a very nice one, I can tell ya" - YEEEAH!) waren neben dem oben genannten "Dark Chest Of Wonders" die einzigen alten gespielten Songs. Aber sie wurden ebenso angenommen. Rein musikalisch klang auch nur "Wishmaster" wirklich signifikant anders als gewohnt. Anetta hat halt keine Opernausbildung und muss den ganzen Song eine Spur tiefer singen - was ihr aber auch gut gelang. Nach diesem Song sah man Tuomas in einer Pose der absoluten Erleichterung erst die Hände gen Himmel strecken und da
nn kurzzeitig über dem Keyboard zusammen sacken. Das war wohl SEINE Feuertaufe für Anetta in Berlin. Aber der mit Abstand tosenste Applaus des Abends (vom Ende mal abgesehen) sollte ihn einigermaßen beruhigt haben.

Und Anetta selbst? Sie wirkte in ihrem kurzen Schottenrock völlig entspannt, redete mit dem Publikum in einem Mischmasch aus gebrochenem Deutsch und Englisch, ließ sich hin und wieder zu einem Scherz hinreißen, bedankte sich sichtlich gerührt für den letzte Woche gewonnenen Echo bei den Fans, flirtete mit den Bandkollegen und hatte einfach Spaß an der Sache. Sie m
achte einen wirklich sympathischen Eindruck.

Nach dem Konzert war für mich klar:
Nightwish zählt auch weiterhin zu meinen Favouriten und wird mich definitiv wieder sehen. Einfach mal eine super tolle Show gewesen.

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