Sonntag, 17. Februar 2008

Unterernährung per Gesetz?

Klassischer Fall von Idioten in der Politik:

Der Finanzsenator der Berliner Koalition [...],der Sozialdemokrat Thilo Sarrazin, hat [...] diesen miserablen Stadtbürgern [den Hartz-IV-Empfängern; Anm. d. Bloggers] einen Speiseplan erstellt, der zeigen soll, wie man als Arbeitsloser von 4,25 Euro am Tag leben kann – das ist der Regelsatz für die Ernährung. Sogar „schon für 3,76 Euro am Tag gibt es drei volle Mahlzeiten“, meint der Senator, der 10 000 Euro Monatsgehalt bezieht.
[...]
Die Sarrazin’sche Tagesportion Nr. 1 (Frühstück: 2 Brötchen, 25 g Marmelade, 20 g Butter, 1 Scheibe Käse, 1 Apfel; Mittag: 100 g Hack, 125 g Spaghetti, 200 g Tomatensoße; Abendessen: 130 g Leberkäse, 200 g Kartoffelsalat) hat, großzügig berechnet nach dem klassischen GU-Klevers-Kalorienkompass, 1710 Kalorien, 1357 kcal hat das von Sarrazin empfohlene Tagesmenü Nr. 2 und 1594 kcal die Nr. 3.
[...]
Nach den Referenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung beträgt die notwendige Energiezufuhr für Männer zwischen 25 und 50 Jahren bei ausschließlich sitzender Tätigkeit schon 2400 kcal; läuft der betreffende Mensch noch herum, z. B. zur Jobagentur, braucht er leicht über 3000 kcal. Im Übrigen verschweigt der Senator souverän, dass Kinder nur für 2,28 Euro etwas zum Essen bekommen dürfen. Das Deutsche Forschungsinstitut für Kinderernährung hat aber ausgerechnet, dass für einen Jugendlichen 4,70 Euro das Minimum sind.

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