Sonntag, 12. Juli 2009

Ihr seid jut druff, ick bin jut druff... (Update)

"Ick sah dir vorübajehen und bevor ick etwas sajen konnte, wurdeste vor meenen Oogen vom Lastwajen über..."

"... und das schönste ist, dass ich jetzt nicht mehr so angestrengt hochdeutsch reden muss - weil ihr versteht mich ja trotzdem."

Tja, was soll ich sagen? Ich hab eine neue Konzert-#1. FURT hat gestern nach gut drei Jahren den RHCP-Auftritt vom Thron gekickt. In der selben Location.


Bis vor Kurzem galt das Konzert meines Wissens nach nicht als ausverkauft, ich weiß zwar nicht, wie es unmittelbar davor war, aber zumindest versuchten viele noch Karten loszuwerden. Aber ich habe die Wuhlheide noch nie so voll gesehen. Unglaubliche Menschenmassen. Ich kann dann nicht verstehen, dass das Hosen-Konzert letzte Woche schon frühzeitig ausverkauft war. Da waren nicht ansatzweise so viele Menschen. (Update: Laut farinurlaub.de ausverkauft)

Naja. Es war eine einzige riesige Party. Unglaubliche Stimmung schon vorher bei den Fans. Dümmste Aktionen, wie massenhaft Flyer in die Luft werfen, wurden mit Beifall aller Anwesenden belohnt, kurzum: Die Wuhlheide war in Feierlaune.

Das Farin Urlaub Racing Team selbst zeigte sich von einer noch nie erlebten Seite. Das Konzert auf dem Highfield 2005 bzw. das in Leipzig 2006 waren beide ein Scheißdreck dagegen.
Das Publikum ließ die Sau raus. Ich habe noch nie so viele Walls, so große Circles und doch trotz deren Größe und Häufigkeit so humane und soziale Moshpits erlebt. Farin und seine Mädels und Kerls ballerten ein Hit nach dem nächsten, das Publikum stand nicht mehr still. Beschreib
en kann man das alles eh nicht wirklich - das muss man erlebt haben. Sprüche und Aktionen ala Farin kennt man ja ("Laola kann jeder, aber es gibt noch viele andere Laolen. Wir machen jetzt die Blumenlaola!"), aber wenn das mit der Stimmung gestern gepaart wird, ist das einfach nur noch geilgeilgeil. Es gab sogar eine Stelle, an der Farin fünf Minuten lang vergebens versucht hat, weiter zu machen, weil der Kessel sein eigenes Ding machte: Bengalische Feuer, Gröhlen von FURT-Liedern. "Die brauchen mich hier gar nicht. Die feiern ihre eigene Party."
Es gab auch sehr lustige Momente: "Ähm, blöd jetzt. Jetzt habt ihr eine Wall of Death gebaut und das Lied ist zu Ende. Macht doch eine Wall of Love daraus und lauft langsam aufeinander zu und - ja genau - umarmt euch liebevoll." Massenkuscheln.

Naja, wie gesagt, die Wuhlheide bebte, sogar die Ränge sprangen und pogten - und das habe ich noch nie erlebt! Noch vor der ersten Zugabe spielte FURT alle meine Lieblingssongs und ich fragte mich leicht verwirrt, wie man dieses Niveau halten kann. Doch als ich m
ein Hasslied "Insel" mit 9-Mann-Synchrontrommeln und Massenwinken erleben durfte, wurde mir klar, dass FURT-live alle Lieder zu Lieblingsliedern machen kann. Gigantisch.

Die Band ging, die Fans warteten auf "Dusche" und bekamen es nicht. Was solls? Ging die Party eben ohne Mainact weiter. So bildete sich noch ein weiterer Moshpit, in dem tanzende Leute den gewünschten Song schlicht und einfach allein sangen und weiter Spaß
hatten. Es war von vorn bis hinten ein durchgehend hammergeiler Abend. Ich sah noch nie so viel Publikumsinitiative und so viel Freude der Band, vor diesem zu spielen.

Ich möchte allen - weiß nicht - 17.000(?) Leuten danken, ohne die der Abend nicht zu dem werden konnte, was er war. Dankedankedanke. Natürlich auch an FU**! für das Ermöglichen dessen :)

PS: @Morti: Ich habe die Bühne leider um etwa 5cm verfehlt. War aber nicht so leicht, beim Pogen aus der fünften Reihe noch ordentlich zu werfen. :)

2 Kommentare:

Phosphor hat gesagt…

Was hast du gegen Insel? Das Lied ist geil und ein wahrer Winter-Sommer-Frühling-Herbst-Hit ;-).
Und die Geschichte mit den Leuten die selbst Party machen erinnert mich an mein zweites Emilie A.-Konzert.
,,Wieso applaudiert ihr? Es hat doch keiner gesungen."

S-Man hat gesagt…

is mir zu hiphop-ig