Dienstag, 8. Dezember 2009

Pro MANNschaft!

Es gibt zwei Sorten von Menschen, die mich echt ankotzen: Militante Veganer und Gender-Fuzzies. Mit zweiteren hatte ich heute mal wieder zu tun.
In meiner bislang noch nicht genannten, zweiten Ewi-Veranstaltung kam heute irgendson WiMi rein. Er meinte dass durch die Streikwoche ja leider das Genderthema ausgefallen wäre. Da es aber so spannend sei, wolle er wenigstens zu Beginn einen Fragebogen rumreichen.

Es waren Fragen wie "Sollte in der Schule eine Sprache etabliert werden, die das generische Maskulinum vollständig vermeidet, damit die Kinder frühzeitig für die Gleichstellung von Frau und Mann sensibelisiert werden?"
Ja, hallo? Nachher bekommt man Kind einen Schulverweis, weil es das böse Wort "Bauarbeiter" gesagt hat oder muss bei Frau Dr. Emanzipation nachsitzen, weil er DER Baum, anstelle der neuen Form DAS Baum schrieb.

Nachdem ich dem Fragebogen also meine komplette Verachtung durch das durchgängige Ankreuzen von "TOTALER SCHWACHSINN" entgegen schleuderte und hoffte, damit Gott sei Dank nun in Ruhe gelassen zu werden, fiel mein Blick aus Versehen auf die Rückseite.
Es sollten noch ein paar persönliche Angaben gemacht werden. Ja, ich bin ein Kerl und ja, ich komme aus einem stark männerdominierten Studiengang. Doch bei der letzten Frage machte sich mein Kiefer selbstständig: "Welche drei Artisten aus der Musikbranche sind Ihre Favoriten?"

Hm, mal überlegen. Das ist nicht ein wenig suggestiv, oder? Ich meine, wenn ich nun nach meinen bisherigen Angaben nur Kerle hinschreibe, dann muss ich ja quasi als Chauvinist hingestellt werden. Allerdings stehe ich nunmal nicht auf Rihanna oder Shakira. Ist nun einmal nicht meine Musik. Und nennt mir mal bitte weiblich dominierte Punk- oder Metalbands. Oder wie siehts aus mit weiblichen Filmmusikkomponisten? Ich habe dann einfach mal die alte und neue Nightwish-Frontfrau hingeschrieben und einen Komponisten, dessen Name alles sein kann, bis hin zum außerirdischen Neutrum. Mal im Ernst, da wird man mit solch einer Frage so derartig festgenagelt, das ist echt unfassbar.
Und nur weil ich nun einmal nicht auf Weichspüler-Pop stehe und den ganzen Gender-Scheiß für Probleme halte, die sich realitätsferne männerverachtende Frauen machen, um überhaupt mal welche zu haben, kommt als Ergebnis der Machoman und Mega-Chauvi raus. Boah, ekelt mich das an.

2 Kommentare:

sman hat gesagt…

Das erinnert mich an die "Bibel in gerechter Sprache". Da achtet man sehr darauf immer weibliche UND männliche Artikel zu verwenden. Ist mir letztens im ökomenischen Institut in die Hände gefallenn.

Phosphor hat gesagt…

Ich, als Vegetarierin und Gleichstellungsverfechterin ;-), bin grundsätzlich für die Gleichberechtigung. Ich fände es schön wenn Chefs nicht den Mann nehmen sondern die Frau und wenn Männer vlt Zuhause bleiben um sich um das Kind zu kümmern (sofern dieses nicht mehr in dieser strikten Mama-Fixierung steckt). Allerdings sehe ich keinen Sinn darin an der blanken Sprache etwas zu ändern. Da sollten eher Medien (billige Hiphop-Biatsches verkörpern nicht gerade Gleichberechtigung) und Umwelt sich ändern. Wie? Keine Ahnung. Aber eine Gruppe reiner Neutrums wird man nie haben. Zu denken alle Menschen wären gleichwertig liegt dem Menschen nicht so ganz.
Und so suggestiv fand ich die Frage nicht. Sie klingt in so einem reinen Bogen natürlich schon sehr ... naja.