Samstag, 9. Januar 2010

Farbenreich verwirrt

Ein Film, dessen Hauptsarsteller nicht überlebte. Ein Film, dessen Hauptdarsteller dreifach vertreten wurde. Ein Film, der mal was anderes ist.

"Das Kabinett des Doktor Parnassus" ist irgendwie eine Mischung aus BigFish und... (puuh, Teufel, Wetten...) Faust (??). Nein, keine Ahnung, wie man ihn beschreiben soll. Optisch erinnert er teilweise stark an Tim Burton, aber er ist auf jeden Fall etwas eigenes.

Dr. Parnassus ist ein Schausteller und im Besitz eines Zauberspiegels, der, betritt man ihn, einem seine perfekte Fantasiewelt vorstellt - und nebenbei noch heimtückisch versucht, einen zu seinen größten Lastern zu verführen und für immer festzuhalten. Parnassus hat Ärger mit dem Teufel, ist seinetwegen unsterblich und hat auch sonst noch eine Reihe von Problemen.
Eines Tages zappelt es unter einer Brücke, man rettet aus Versehen einen gut aussehenden Kerl, der am Hals hing, nachdem die russische Mafia ihm am Hals hing. Irgendwann fällt auf, dass er im Spiegel seine Gestalt ändert, immer nach Vorlieben des anderen, der mit ihm unterwegs ist.
Und alles in allem ergibt es am Ende auch noch einen Sinn :)

TS meinte hinterher: "Irgendwie erscheint er nicht zu Ende gedacht.". Meine persönliche Meinung: Der Film ist m.E. zu sehr durchdacht. Ich hatte nicht das Gefühl, alles verstanden zu haben. Es drängte sich in mir der Wunsch auf, den Anfang noch einmal zu schauen, jetzt als man das Ende kannte. Aber man hat ja noch andere Sachen zu tun, als ständig in irgendwelchen Kinositzen rumzulungern. Und dafür gibt es die Wiki. Ein paar mehr Zusammenhänge sind immerhin klar geworden.

Nun ja, der Film zieht sich anfangs ein bisschen, mit dem Effekt, dass ich nicht glauben konnte, nur 2h im Saal gesessen zu haben, aber gegen Ende nimmt er ordentlich Fahrt auf. Teilweise zu sehr. Ich war beim Abspann dann doch mittelstark verwirrt. Was aber nicht unbedingt negativ zu werten ist. Ich glaube, das war durchaus nicht unbeabsichtigt.
Wirklich ein hübsch gemachter Fantasyfilm - kein 08/15-Zeug. Definitiv was zum Nachwirken und Setzen lassen. Und eine extrem tolle und unterhaltsame Lösung des Toten-Problems. Der erste Auftritt Johnny Depps hatte mir doch ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert.

Reading:
Douglas N. Adams, Mark Carwadine - Die letzten ihrer Art
Viele Papers über automatische Fingerabdruck-Erkennung

Keine Kommentare: