Samstag, 24. März 2007

Französisches Geschraddel

Mittwoch Abend ging es (im Schnee-Sturm!) ins Kesselhaus der Kulturbrauerei. Der Grund? Yann Tiersen sollte auftreten. Yann Tiersen? Der Komponist vom Soundtrack zu "Die fabelhafte Welt der Amélie". Ich erwartete viel Klavier und Akkordeon. Weit gefehlt.

Es kommen vier Männer auf die Bühne. Schlagzeug, zwei Gitarren und ein Bass. Was folgt, hat mit der ruhigen Musik aus Amélie rein gar nichts zu tun. Sehr viele E-Gitarren-Soli. Vereinzelt wird gesungen... Französische ("Hä? Was singt er da?") und englische Texte.

Die Musik an sich nicht schlecht. Die Sache ist nur, ich habe was völlig anderes erwartet. Insofern war ich schon ein wenig enttäuscht. Aber wenn man die Erwartungshaltung nicht berücksichtigt, war es ansich schon gute Musik. Zwar entartete fast jedes Lied in endloses Geschraddel, aber war doch mal sehr interessant. Der Gitarrist neben Tiersen war sehr lustig. Ich kenne jetzt an die 20 verschiedenen neuen Arten, wie man seine Gitarre vergewaltigen kann... Allen voran mit einem Akkuschrauber :) Tiersen selbst nahm hin und wieder auch seine Violine in die Hand und es wurde damit gerockt.
Aber immerhin zweimal erkennt man eine Rock-Version von Amélie-Songs.

Ich weiß immernoch nicht wirklich, ob mir das Konzert gefallen hat. Es war halt sehr überraschend anders. Es machte einen sehr experimentellen Eindruck. Das kann sehr gut sein, aber bei jedem Lied? Zu oft kann genau das sehr ermüdend wirken. Das zeigte sich auch im Publikum. Nach der ersten Hälfte gingen schon die ersten Leute. Und auch aufgrund seiner sehr überraschenden Wechseln zwischen verdammt schnellen und sehr ruhigen Parts teilweise im 5-Sekunden-Takt, wusste das Publikum nicht richtig, wie es sich verhalten sollte. Das war mein erstes Rock-Konzert, wo das Publikum sich nicht bewegte.
Es war auf jeden Fall mal etwas Anderes.

Listening To:
Zum zweiten Mal in Folge: "Tanz der Vampire"

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