Samstag, 2. Juni 2007

Google is watching you (Update 2)

Googles neuer Geo-Dienst Street View geht manchen Menschen zu sehr ins Detail: Die New York Times berichtet von einer Katzenbesitzerin in Kalifornien, die beim Ausprobieren der neuen Ansicht feststellte, dass auf dem Foto ihres Hauses in Oakland auf dem Fensterbrett im zweiten Stock sogar die Katze Monty zu erkennen ist.
Mary Kalin-Casey äußerte daraufhin zunächst im Weblog BoingBoing ihre Bedenken über die mangelnde Privatsphäre an Orten, für die Google die Street-View-Ansichten veröffentlicht. Später sagte sie gegenüber der New York Times, dass es ihr darum ginge, ganz allgemein die Frage zu stellen, wie detailreich Fotos von Menschen und ihrem privaten Umfeld sein dürfen, die im Internet zugänglich sind. "Der nächste Schritt könnte sein, dass man die Bücher in meinem Regal erkennen kann", sagte sie, "wenn der Staat so etwas täte, wäre die Öffentlichkeit empört."

Was zu viel ist, ist zu viel. Ich stimme den beiden Damen da durchaus zu. So schön GoogleEarth oder GoogleMaps auch sein mag: irgendwo muss Schluss sein! Ich finde es zwar toll, mir detaillierte Satellitenbilder anzuschauen, aber wenn man mir ins Fenster schauen kann, ist es definitiv zu viel. Ich möchte selbst entscheiden, was ich der Öffentlichkeit Preis gebe und was nicht. Und es ist ein Unterschied, ob ich das Dach meines Hauses im Internet finde, oder ob ich mir ins Fenster gucken kann. Und wenn es sich bewahrheitet, dass dieses System so weit ausgeweitet werden soll, dass regelmäßig automatisch aktualisierte Bilder online gestellt werden, ist mir das mehr als lieb. Nein, ich habe keine Lust, von Google beobachtet zu werden. Das tut der Staat schon genug (und ja, ich bin "empört")...

Update 1:
Ich hab grad mal ein wenig damit rumgespielt... Einfach nur erschreckend! [für ein Beispiel
: klick hier(die blauen Straßen)]
Man erkennt sogar Autokennzeichen (hier von mir unkenntlich gemacht):


Update 2:
Auf den Kommentar von sman (02.06.2007) hin, habe ich mal ein wenig gesucht und stieß auf das hier:
Search giant Google will begin constructing the nation’s largest solar electricity system on its Mountain View campus, the company said today.
[...]
With a total capacity of 1.6 megawatts • enough to supply 1,000 average California homes • the Google system will be the largest solar installation on any U.S. corporate campus, and will be among the five largest installations in in the world.
[...]
he solar energy will be used to power several of Google’s Mountain View office facilities, and will make up about 30 percent of the Googleplex’s peak energy needs.

Eine andere Quelle spricht davon, dass das Ding noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden soll. Naja, mal sehen. Auf jeden Fall stimme ich sman zu: Was soll diese Energieverschwendung für diese wirklich nutzlosen Daten?


Listening To:
Meat Loaf - Bat Out Of Hell III

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was hast Du gegen Google-Überwachung? Ich stelle mir das durchaus sehr nützlich vor. Wenn man das ganze System noch etwas weiter ausbaut und verfeinert, können bald Menschenleben gerettet werden.
"Hallo, mein Name ist XY, ich komme aus Kanada, in der *piep*-Straße in Guatemala hat ein etwa 80-jähriger Mann gerade einen Herzinfakrt erlitten. Bitte schicken sie umgehend einen Streifenwagen vorbei."
Man sollte nur irgendwo einen Knopf zum Google-Ausschalten haben - zumindest im Schlafzimmer. Oder man besorgt sich dicke Gardinen.

S-Man hat gesagt…

Öhm. Daraus wird wohl nichts. Live-Übertragungen sind eher nicht geplant. "Regelmäßig" heißt wohl eher einmal in wenigen Jahren...

Wie schnell derzeit die Aktualisierungen voran schreiten, sieht man an GoogleEarth. Es gibt seit kurzem neues Kartenmaterial von Potsdam, aber z.B. das Zeug von Cottbus ist noch Jahre alt. Die schon vor drei Jahren eröffnete neue Uni-Bibo ist bei GoogleEarth immernoch ein Sportplatz ;)

Anonym hat gesagt…

Welchen Sinn verfolgt denn eigentlich dieses GoogleStreet-View?
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen wer soetwas braucht, und welche Rechtfertigung es gibt, soviel Technik dafür herzustellen, geschweige denn für die Stromversorgung zu sorgen. Wenn Google das haben will sollen sie sich ein eigenes Atomkraftwerk bauen um ihre miliarden nutzloser terrabyte daten aufrechtzuerhalten.

Anonym hat gesagt…

Ah schön das macht Google für mich wieder sympatisch, wenn sie ein riesiges Solarenergiewerk bauen. Jetzt bleibt nur noch die Frage was den kurzlebigen Internetjunkies auf dieser Erde besser gefällt: Zwei drei Kohlekraftwerke weniger auf der Welt oder heiße Detailfotos von der Dame an Straßeneinfahrt zur Holzwurmzucht im niederländischen Teil der Alpen..