Mittwoch, 21. November 2007

Dance Or Die

Lang lang wars her, das letzte Mal... (Ich habe noch nicht einmal einen BlogEntry von der Tanzguerilla, oder... Man, wasne lange Pause...) Jaja, die Tanzguerilla... Wie? Watt? Welcher Gorilla? *gg* Ich denke, ein paar Worte vorab können nicht schaden:

Es war einmal vor langer langer Zeit (im November 2005), da hatten 2 Studenten in einer Vorlesung Langeweile und durchforsteten das Netz nach etwaigen verrückten Wochenend-Aktivitäten. F fand www.tanzguerilla.de. Tolle Idee das: Man trifft sich und tanzt entweder mit eigenen lokalen Musikabspieldingen oder einem globalen Ghettoblaster auf öffentlichen Plätzen. Das Ganze soll zuvorderst Spaß machen. Aber es soll auch zum Nachdenken anregen. Welche "Sitten" und "Gepflogenheiten" der Gesellschaft sind sinnvoll? Warum ist es komisch, wenn man sich nicht "normal" bewegt. Warum ist es komisch, wenn Leute Spaß haben wollen, ohne andere zu stören? Warum ist es verschrieen, sich auf eine andere Art und Weise als laufend fortzubewegen? Die Tanzguerilla versucht an dieser Stelle anzusetzen. Leute, es tut gut, sich auch einmal treiben zu lassen. Bewegung zu Musik, egal wo. Wir fanden es toll und schlossen uns damals an. Viele Aktionen haben wir bisher erlebt. Wir betanzten Kaufhäuser, Parkdecks und S-Bahnen. Viele schöne Dinge haben wir erlebt, aber auch einige nicht so tolle... An dieser Stelle verlinke ich einfach mal die Mediensammlung für Interessierte.

Gestern gab es mal wieder eine Tanzaktion. Dieses Mal ging es ganz dicht ran ans Zentrum der Macht. Mit der S-Bahn in den Hauptbahnhof und von da aus weiter direkt vor den Reichstag. Eine kleine spontane Choreografie war mit von der Tour. Trotz der Kälte haben wir geschwitzt. War wieder sehr originell, auch wenn ich nicht so viel schreiben kann. Tanzen wo immer es ging - auch vor Augen von diversen Sicherheitsbeamten. Aber fast (die im Alexa mochten uns dann doch nicht) alle haben am Ende ein Schmunzeln im Gesicht gehabt. So soll es sein. Friedlich, spaßig und dennoch mit Aussage. Im Hbf meiner arbeiteten Cousine im T-Punkt noch schnell einen Besuch abgestattet. Was für ein Blick! ("Moment mal... Das Gesicht kenne ich doch... Oh mein Gott... Bist du krass drauf! :D"). Auf dem Weg, hüpfend, singend, drehend, lachend in irgendeiner UBahnStation, haben wir noch einen einsamen alten Bluessänger mit aufgegabelt, der sich sichtlich freute, so viele junge Menschen als Zuhörer bekommen zu haben.

Erstmals seit wir dabei sind, haben sich einige noch zusammen in einer kleinen Kneipe gesammelt. Unter solchen Leuten kommen wirklich interessante Gespräche zustande und sehr eigenartige Ansichten zutage. Der BluesMan ließ es sich nicht nehmen, ein paar Ständchen zu bringen und von den freizügigen 60ern und freier Liebe zu schwärmen. War auf jeden Fall wieder toll und ich freue mich, dass wir es schafften, dass dies doch nicht - wie mal angesagt - das letzte Mal sein sollte :)

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