Ein Drittel schon vorbei
Part I: Der erste Blick
Schon davor zu stehen ist krass. Die Leuchttafeln sind so gigantisch, dass man auf dem Vorplatz nicht mehr wirklich erkennt, was da einem vorbei flimmert. Mehrere Einlässe, allesamt bestückt mit zivilisierten Schlangen - schon komisch. Schließlich wartete man auf ein Punkkonzert.
Garderoben gibt es im zweiten und vierten Stock, das Männerklo in der zweiten Etage das erste Mal übersehen. Alles wirkt stark überdimensioniert. Punkstimmung wollte nicht aufkommen.
Dann betreten wir die eigentliche Halle. Zwar wirkt sie von außen noch größer, dennoch haut einen dieser Anblick um. Man bedenkt, man ist Indoor und doch sieht man schon, dass die beiden größten Outdoor-Locations Berlins einen Scheiß dagegen sind. Die O2-World ist einfach nur ein Monster.
Part II: Die Vorband
Die Wand aus Marshall-Boxen ließ schon auf ordentlichen Rock schließen. Doch was Airbourne da zum Besten gab, war einfach nur geil. Energiegeladener Hardrock, krasse Mecken und heftigste Poser. So muss das einfach mal sein. Die Musik an sich hatte ein wenig was von AC/DC, finde ich persönlich. Konnten ordentlich einheizen, die Australier.
Part III: Der Hauptgrund
Bis zum ersten Abgang - der geschulte Fan weiß, dass das Konzert gerade erst begann - war es eher durchschnittlich, was die Hosen ablieferten. Sicherlich bedingt durch die Songs aus dem doch eher bescheidenen aktuellen Album.
Doch die erste Zugabe zeigte, dass es genial zu werden drohte: Mit auf die Bühne kamen Esther Kim und Raphael Zweifel, die beiden unterstützenden Musiker, ohne die das Unplugged-Album nicht das geworden wäre, was es ist. Und die sieben zeigten, dass diese Unplugged-Versionen auch auf normalen Konzerten durchaus funktionieren.
Schon nach dem ersten Song aus der Riege konnten die Hosen das noch toppen. Campino meinte, wenn man eh schon einmal in Berlin sei, könne man die Chance doch nutzen - und holte Arnim von den Beatsteaks dazu. UNGLAUBLICH. *ausgeflippt bin*. Zusammen mit den anderen durfte er seinen von den Hosen gecoverten und unplugged veröffentlichten Song Hand In Hand zum Besten geben (Klingt eigentlich im Nachhinein schon etwas seltsam: Arnim durfte seinen eigenen Song performen, aber nur in der Version der Hosen, die ihn derart veröffentlichten, ohne ihn zu fragen... DAS IST PUNKROCK! :D)
Abgerundet wurde die Semi-Unplugged-Session durch das Hervorholen einer Trompete, die Campino wohl einst in einem Fanfarenzug spielen musste, gestern jedoch den Nasenflöten-Part der swingigen Bommerlunder-Version ersetzen sollte. Mit einem gelungenen Übergang zur Originalversion des Songs wurde das Publikum zurück geholt in die wahre Welt des Punkrockkonzerts. Pogen, Springen, Schreien. Geil!
Weitere Höhepunkte waren sicherlich Still, still, still mit dem einzig wahren Still, still, still-Sänger am Mikro, Vom am Gesang (Campino an der Gitarre, Kuddel am Schlagzeug) bei einem mir melodisch bekannten, namentlich unbekannten Song, sowie dem Lust-auf-Vergangenheit-Medley aus u.a. Achterbahn, Schwarzwaldklinik, Wir sind bereit und Liebesspieler.
Danke für diesen Abend. Da kommt man doch immer gern wieder. Also bis zur Wuhlheide im Sommer!
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