Samstag, 28. Februar 2009

What he says?

Aah... Das [Y] liegt wieder an der richtigen Stelle... :)

Gestern früh noch einen "Nobelpreis" (Kekse...) an eine Arzthelferin verliehen, die mir einen Termin beim Kardiologen verschafft hat, obwohl der nächste freie wohl erst Ende April gewesen wäre...

Danach zu diesem beschissenen Englisch-Test gefahren, den ich für die TU brauche (an der ich ja nicht bleiben will *getting mad*). Man kam an, musste ein Statement, das fünf Zeilen höher abgedruckt war, abschreiben und unterschreiben ("Man nimmt es erst richtig zur Kenntnis, wenn man es nicht nur gelesen, sondern auch geschrieben hat."), wonach die Aufgaben Copyrights seien, nichts - nicht einmal Tempo-Taschentücher - in den Prüfungsörtlichkeiten zulässig wären und man die Lokalität nicht während der nächsten vier Stunden verlassen dürfe.
Nach einer obligatorischen Verspätung von einer halben Stunde wegen diverser technischer Probleme (Die Systeme laufen mit Win2000 und IE5) konnte ich mich in meine kleine Box an den Laptop mit englischer Tastatur und kneifendem Headset setzen und loslegen.

PLEASE BRÜLL INTO THE MICRO. TELL US STH. ABOUT YOUR CITY.
- Well, I live in...
THANK YOU. MICRO TEST DONE.
- Öööh...

1. Reading:

Nun, da sitzt man also und muss akademische Texte über den Unterschied von Algen und Pflanzen oder die Entwicklung von Leibeigenschaft zu Beginn des Mittelalters lesen und danach Fragen wie "Wodurch kann man dieses Wort aus dem Text ersetzen, A-B-C oder D?" (Öööh, A, C und D?) und "Hier ist ein Satz, wo passt er inhaltlich am Besten in den Text? Zwischen Satz 7 und 8 oder Satz Tröllf und Blubb?" beantworten, während neben einem die Mikro-Checks langsam abklingen und ich zum 1456178439,354. Mal gehört habe, dass Berlin die Hauptstadt von Deutschland ist.

2. Listening:
Nach einer guten Stunde ständigem Zeitdrucks (Noch 18 Fragen und ein weiterer Text und noch 10:57min *ständig auf den Countdown starr*) geht es gleich ohne Pause direkt weiter zu noch mehr Zeitdruck. Da werden einem 9 Gespräche/Vorlesungsmitschnitte über verkackte Stundenpläne, postmoderne Literaturgeschichte, künstliche Ölherstellung, zu stark beschnittene Vorlesungsinhalte, Höhlenmalereien, ideale Arbeitsverträge und weitere hochinteressante Themen vorgespielt und die erwarten nach dem Algenterror von vorhin tatsächlich, dass man sich ad-hoc in sämtliche Themen eindenken kann und muss sich fragen, warum dieser oder jener Sprecher diesen oder jenen Satz sagte und was er damit ausdrücken wollte.
Nach der ersten halben Stunde schweiften die Gedanken dann doch mal hab und ich verpasste die eine oder andere total wichtige Anekdote im Leben eines Urzeitfotografen...

In der 10-Minuten-Pause zwischen den zwei 2h-Sessions hab ich bereits gezittert wie Sau und fühlte mich fertig wie selten zu vor - dabei stand meine Angstdisziplin jetzt erst bevor...

3. Speaking:
Gott, bin ich grottenschlecht wenns ums spontane englische Sprechen mit Zeitdruck geht. Und der Terror nimmt noch weiter zu:

NACH DEM PIEPTON HÖREN SIE EIN KURZES GESPRÄCH.
- Gespräch über die Sinnlosigkeit eines neuen Dirigenten im Highschool-Musical-Club

NACH DEM PIEPTON BEGINNT IHRE 15-SEKUNDEN-VORBEREITUNGSZEIT

NACH DEM PIEPTON BEGINNT IHR 45-SEKUNDEN-STATEMENT ÜBER DAS GESPRÄCH. BITTE BRÜLLEN SIE LAUT UND DEUTLICH IN DAS MIKRO.
- "Well..." .oO(Selbst auf Deutsch wäre mir das scheißegal) "äh..." (die ersten 10 Sekunden sind um)... "I fully agree with Cindy..." .oO(LÜGE!) ... "ähm, äh... to hire a new director seems to be..."
DANKE, IHRE ZEIT IST ABGELAUFEN.

NACH DEM PIEPTON HÖREN SIE EIN WEITERES KURZES GESPRÄCH ÜBER FESSELNDE THEMEN...

Während man da im Schnelldurchlauf diesen maschinierten Scheiß absolviert und man sich Gedanken über die Führung einer Schulklasse ohne Museumsführer macht, wird man selbstverständlich überhaupt nicht gestört von den anderen 10 Leuten, die sich ebenfalls mit dem Mikrofon herumschlagen.


4. Writing:
Das einfachste kam zum Glück zum Schluss. Das lief wenigstens ausnahmsweise. Zuerst die Zusammenfassung eines Textes über die Rettung von Schildkröten und eines gehörten Gesprächs eines kontrapositionierten Wissenschaflers und dann ein Statement über die Vor- und Nachteile von hohem Lohn im Vergleich zu mehr Freizeit im Job.
Prickelnd wars zwar nicht, aber wenigstens war der Druck nicht mehr so hoch. Und irgendwann hab ich mich auch an die "falsche" Lage des [Y]s gewöhnt.

Nach den gut 4 Stunden kam ich raus und... bin erstmal völlig orientierungslos das Stückchen Friedrichstraße am Haus hoch und runter getigert - ohne Scheiß! Ich war so ausgebrannt und leer wie noch nie nach irgendeiner Klausur oder Abiprüfung oder dergleichen. Die ganze Zeit mit so einem Scheiß-Laptop zu kommunizieren, mit Kopfhörern und Mikro vorm Gesicht und dabei diesen unerbittlichen Countdown zu sehen war einfach nur echter Psychoterror. Ich fands echt heftig. Glücklicherweise hatte ich danach noch einen Psycho Physiotherapeuten-Termin mit Massage und danach noch lustig Australier-Essen (Känguru-Strauß-Krokodil-Springbock-Pizza; Foto folgt) und Mexikaner-Cocktail-Trinken mit TK, sman, TS und Anhang. Tat echt gut.

Und das Ergebnisgefühl? Gut war ich sicher nicht, ob es für die 66% reicht, kann ich überhaupt nicht einschätzen...

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