Montag, 21. September 2009

Ruhrpott Pt.2 - Kulinarische Raffinessen

Nachdem ich nun so kurz und bündig auf die Sehenswürdigkeiten einging, glaube ich, dass es noch Platz für eine weitere wichtige Kategorie gibt: Das Essen.

Ich erwähnte im letzten Post ja schon den Besuch des Schokimuseums in Köln. Angeschlossen an dieses war ein Restaurant. Dieses hatte sich zur Aufgabe gemacht, nahezu seine gesamte Speisekarte mit Schokolade zu verfeinern.
Naja, wie schon gesagt, war dieses Lokal doch eher der feineren Art, weswegen auch die Blicke der Kellner beim Eintreffen dreier mehr oder weniger schludriger Metal-Studenten nicht ganz unamüsant waren. Vor allem, als diese sich erst einmal erdreisteten, ein 3-Gänge-Menü zu bestellen. OK, es waren nur zwei Gänge, aber der Kakao war doch irgendwie auch noch eine eigene Mahlzeit. So bekamen wir also eingangs ein extrem geniales Chili con carne serviert. Natürlich mit Zartbitterschokolade abgeschmeckt. Dass das funktionieren kann, weiß ich seit einem Turnier, wo es einen Chili-Topf samt Schokoladentafel und einer Flasche Bier gab und es seither zu einem der besten Chilis gehört, die ich je gegessen habe. Nun ja, die in Köln verspissene Version war zwar eher gar nicht scharf, aber hat dennoch wirklich vorzüglich gemundet. Als Nachtisch gab es für Morti einen Schokoladenkuchen, der seinen Namen auch verdiente – und wie - und für mich eine Mousse-au-chocolat-Torte, geschichtet mit zwei Sorten Mousse. Genial. Den Abschluss bildeten dann drei Varianten einer heißen Schokolade, die von der Konsistenz an den Pudding in Italien erinnerten, den man bei der Bestellung einer solchen hingestellt bekommt. Es fanden sich auf unserem unter anderem Tisch Kirsch- und Pfefferminzverfeinerungen. Sehr lecker. Dass wir dann den Rest des Tages das Wort Schokolade nicht mehr hören konnten, bedarf eher keiner Erwähnung.

Als nächstes stand auf der ToDo-Liste die Bestätigung meiner Meinung, dass man (mit der Dresdner Neustadt-Ausnahme) außerhalb von Berlin keine ordentlichen Döner zu essen bekommt. Nachdem man sich im Spilles also umhörte, was allgemein so als „Der beste Döner Düsseldorfs“ galt, machten Morti und ich uns auf den Weg. Der erste Eindruck war nicht schlecht. Es drehten sich in der Tat drei Spieße parallel: Kalb, Lamm, Huhn. Interessant wurde es dann, als der werte Herr Dönermensch mir klarmachte, dass für das Standardfleisch Kalb ein Aufschlag verlangt wurde. Und so machte ich mich schlussendlich daran, meinen 3,80€ (!!!) Döner zu verspeisen. Naja, ich versuchte es. Aber das Teil hat sowas von gar keinen Geschmack gehabt, das war unglaublich. Das Fleisch war fad, das Gemüse komisch gemischt (Paprika war drin, dafür nur wenig Eisbergsalat) und die Soßen haben nur mittelmäßig geschmeckt. Also 3,80€ möchte ich nicht nur so viel essen, dass es mir gerade reicht, sondern ich möchte glücklich platzen. Damit hatte ich meine Bestätigung: Döner muss in Berlin gemacht werden. Auf quod erat folgt schließlich demonstrandum.

Doch was war nun eigentlich die wirkliche Spezialität des Ruhrpotts? Keine Ahnung, vielleicht totgesalzene Spiegeleier zu Wasser mit Spinataroma. Weiß ich nicht. Aber in dem Örtchen Burg schien es so etwas wie eine Spezialität zu geben: Bergische Waffeln. An jedem Restaurant stand es groß dran: Bergische Waffeln. Am interessantesten war das Gericht "Bergische Waffeln mit Milchreis", welches prompt auch dreimal bestellt wurde. Nunja, war lecker und so ziemlich genau das, was man sich drunter vorstellt. Waffeln mit Milchreis. Wenigstens hatte ich davor die Gelegenheit zu lernen, dass Bockwürste im Ruhrpott eigentlich schlicht und ergreifend nur Wiener sind. Also lasst euch nicht verarschen, wenn da steht: 2 Stück Bockwürste.

Ich schrieb ja schon, dass wir am letzten kompletten Tag einkaufen waren. Nun, sogar dabei gab es für mich etwas Gutes: In DDorf gab es einen Esoterikladen eines Bekannten der beiden. Und dort gab es Met. Viel Met. Und der gute Mann lud uns zu einer Verkostung ein. Hmm, Metverkostung. Habe dann auch gleich mal vier Flaschen mitgenommen. Mjam.

Als letzten kulinarischen Höhepunkt versuchten wir uns selbst am Kochen. Aus gegebenen Anlass entschieden wir uns für ein Veggie-Rezept. So standen Morti und ich also in der Küche, hackten Knobi, viertelten Zwiebeln und grobstreiften Paprika (ich steh auf Keramikmesser...). Dazu gabs Kartoffelscheibchen und das ganze Grünzeuch wurde dann noch mit Mozzarella bedeckt. Geschmack? Weiß ich auch nicht, hab ich nicht gefunden. Beim nächsten mal werden wohl nicht so große Stücken wie im Rezept verwendet, noch ein wenig mehr gewürzt, Kidneybohnen zugegeben und für die Fleischfresser noch Hackfleisch reingehauen. Dann hat man sicher eine gute Pfanne. Ich jedenfalls war froh, dass es am Abend in der Altstadt Italiener wie Sand am Meer gab. Nix für Ungut, Morti ;) Aber immerhin haben wir gekocht!

Und damit ihr jetzt nicht traurig seid, weil es schon zu Ende ist, kündige ich hiermit noch ein spektakuläres Finale an:

Ankündigung für den finalen Ruhrpott-Part!

1 Kommentar:

Haps hat gesagt…

ich protestiere aufs heftigste!!

düsseldorf gehört NICHT zum pott!!! wer das wirklich denkt, hat keine ahnung und vonwegen wir gehören zu dem roten flecken vom städten! soom mal näher ran :P

und eine kulinarische spzialität hats am niederrhein: reibekuchen mit apfelmus oder wahlweise mit preselbeeren oder zucker (und zimt). im poot gibts als spezialität die currywurst.