Mittwoch, 3. März 2010

DNA mal anders

Bin heute endlich fertig geworden mit einem sehr interessanten Buch. Es war zwar vergleichsweise dünn, aber ich brauchte dennoch durch etlige Pausen erstaunlich lang.

Douglas N. Adams soll angeblich bedauert haben, immer nur auf "Per Anhalter durch die Galaxis" reduziert worden zu sein und wies daraufhin stets auf "Die Letzten ihrer Art", auf das er wohl sehr stolz gewesen sein soll.

Meine Fußbemalung hat mich dazu gebracht, mich durch die komplette Bibliografie meines Lieblingsautors zu graben - und so stieß ich schnell auf Adams' untypischstes Werk - interessanter Weise eine Zusammenarbeit mit dem Zoologen Mark Carwardine, dem Autoren meines Lieblingstierbuches, "Delphine". Adams beschreibt im ersten Kapitel diese Zusammenarbeit mit folgenden Worten:

Mark ist ein ungemein erfahrener und bewanderter Zoologe, der damals für den World Wildlife Fundarbeitete und dessen Aufgabe im wesentlichen darin bestand, von allem eine Ahnung zu haben. Meine Aufgabe - eine, für die ich absolut qualifiziert bin - bestand darin, ein ungemein unwissender Nicht-Zoologe zu sein, für den alles wie aus heiterem Himmel zu kommen hatte.
[D. Adams, M. Carwardine - Die Letzten ihrer Art]

Das Buch kann man als Reiseführer zu den seltensten Tieren der Welt aufgefasst werden. Douglas Adams beschreibt in seiner typisch humorvollen und wortgewandten Art ein trauriges Erlebnis nach dem anderen. Klingt komisch, ist aber so. Es ist kein detaillierter Bericht eines Biologen, sondern lediglich eine Art Protokoll eines fachfernen Sciene-Fiction-Komödienautoren. Und es passt. Die erfrischend naives Sichtweise von Adams ist genau der Grund, warum jedem Leser der Stoff näher kommt. Es ist ein Bericht über wirklich traurige Schicksale der Natur, der aber ohne unnötige Fachbegriffe auskommt. Man lernt auf einzigartige Art und Weise die Schicksale des dummen Kakapos, des (seit der Erscheinung des Buches wohl doch ausgestorbenen) blinden Baijis, des nichtweißen Nördlichen Weißen Nashorns und des Mauritiusfalken. Eine Empfehlung für jeden, auch für Nicht-Adams-Fans.


Und für jeden Adams-Fan ist es natürlich ein Muss, weil das Buch etlige Einblicke in das Leben des Autors zulässt und Einen an seinen Gedanken teilhaben lässt. So kann man vielleicht die teilweise seltsamen Sichtweisen ein bisschen mehr verstehen, die zu "Kugelschreiberplaneten" und "Hyperraumumgehungsstraßen" führen.

2 Kommentare:

Phosphor hat gesagt…

Würdest du es einen Biologen interessieren?

S-Man hat gesagt…

Jedem. :)