R.I.P. "Bw Pankow"
Hallo.
ich möchte an dieser Stelle eine Beschwerde einreichen. Es war dir bewusst, dass wir eine relativ aufwändige Cacheinstallation am Bahnbetriebswerk aufbauten. Der Großteil dessen steht auch. Ich verstehe nicht, dass es sein kann, dass du dann einen Cache publizieren kannst, der genau in das Gelände fällt. Ich bin maßlos enttäuscht von solch einer Reviewerarbeit. Klar habe ich Fehler gemacht in der reinen Formalität. Es ist mein erster Cache und ich kann ja nur lernen. Ich habe mich blind auf dein Vertrauen und deine Hilfe verlassen. Wir haben Stunden und Geld investiert um dort einen schönen LP-Multi draufzusetzen. Dass du diese materiellen und immateriellen Werte derart zunichte machst, ist unbegreiflich. Vor allem, weil ich mir die Mühe gemacht habe, dir in 7000 Zeichen und stundenlangen Detailskizzen zu erläutern, was wir vorhaben. Wir bekamen von dir grünes Licht. Die Installationen sind so gut wie abgeschlossen, morgen wollten wir fertig sein. Einige Stationen gingen eben nicht so schnell hinzubauen. Jedenfalls nicht so schnell, wie ein "Zähle die Fahrspuren"-Cache. Ich bin maßlos enttäuscht, so eine Tat ist wirklich nicht die eines gewissenhaften Reviewers.
Hochachtungsvoll, S-Man42
So endete heute der Traum des ersten eigenen Caches für TS und mich.
Vor etwa drei Wochen fiel mir das verlassene Gelände (LostPlace) vom ehemaligen Bahnbetriebswerk Pankow-Heinersdorf auf. Cacher lieben LPs aufgrund ihrer Fülle von Versteckmöglichkeiten, ihrem Entdeckungspotential sowie der Spannung des "Halbverbotenen" durch das Betreten dessen. Sofort war für mich klar, dass dies genau die Location für meinen allerersten Cache sein sollte, da sich dort noch keiner befand.
Ich stellte also eine Anfrage an das zuständige Kommitee (die Geocaching-Reviewer, deren Aufgabe in der Begutachtung von Caches und auf Einhaltung von Regeln, wie etwa den Abstandsregeln zu anderen Caches, besteht), beschrieb ihnen unsere Ideen und bat um Auslegungserlaubnis. Erst auslegen und dann auf das OK zu warten, wäre ein nicht zu unterschätzendes Risiko, welches sehr viel Arbeit und Unkosten zunichte machen könnte.
Nach einigem Hin-und-Her, welches seitenlange Erklärungen und Skizzen beinhalteten, bekamen wir grünes Licht. Es ging an die Detailplanung und das Aufbauen der ersten Stationen - bei anderen mussten wir auf spezielles Material warten. Die Fertigstellung sollte morgen oder übermorgen erfolgen.
Und dann flatterte ein Aufschrei ins Haus. Der zuständige Reviewer hatte gestern abend einen anderen Cache auf dem Gelände veröffentlicht, der es uns unmöglich machte, unseren weiter zu halten. Der Cache, seines Zeichens (verzeiht den Ausspruch, aber anders ist es nun einmal nicht zu nennen) ein hingerotztes Etwas, welches sich damit ziehrt, dass man Fahrspuren einer nahe gelegenen Straße zählen und die Uhrzeit einer nicht zu übersehenden Uhr ablesen soll, um die finalen Koordinaten errechnen zu können. Klar, kann der Owner nichts für die offensichtliche Unfähigkeit des Reviewers, aber das macht es nur noch umso schlimmer.
Wir planten einen 14-Stationen-Multi. Es sollte Kletteraktionen geben, es waren Interpretationen von Piktogrammen notwendig, es mussten Schrauben gezogen werden, um eine Karte lesen zu können, es war eine Laserpointer-Installation geplant, die zum nächsten Punkt deutete. Es wurden Hinweise in einem Schalter untergebracht, die man nur lesen konnte, wenn man den Kasten aufschraubte und dann den Schalter umlegte; dafür haben wir diesen sogar mit nach Hause genommen und komplett aufgeschraubt, damit der Hinweis eingebaut werden konnte. Es sollte Wasser- und Stromleitungen gefolgt werden, Silhouetten erkannt, sowie ein Angelhaken eingesetzt werden. Wir haben ein schematisches Holzmodell des Geländes gebastelt, welches den Sucher weiter führte. Und schlussendlich würde der Final so versteckt, dass man die Drehscheibe mit einer Kurbel bewegen müsste, da diese dann an der richtigen Stelle einen Schacht freigab. Sogar die sonst übliche "Erstfinderurkunde" sollte mehr sein als ein Papierfetzen. Die Idee einer gravierten Spielzeuglokomotive geisterte in unseren Köpfen.
Aber nun existiert auf dem Gelände ein "Zähl die Fahrbahn"-Cache, der alles blockiert. Wütend bin ich aber auf den unfähigen Reviewer. Warum gibt es diese Menschen eigentlich, wenn sie nicht über solche Sachen wachen? Er wusste genau, was dort entsteht. Zumindest wüsste er es, wenn er sich meine Ausführungen angeschaut hätte. Was er eher nicht getan hat, wie ich denke. Immerhin wurde nicht eine meiner dort gestellten Fragen beantwortet. Ich bin so stinksauer auf diesen Menschen. Der materielle Schaden ist zwar da, hält sich aber in Grenzen. Aber der immaterielle ist immens. So viele Stunden, ja Tage, Arbeit. So viel Vorfreude. Alles zunichte gemacht. Alles.
Wir sind eben hingefahren, um unsere bisherigen Stationen abzubauen.
Mein Vertrauen in die Reviewer ist schon zunichte gemacht worden, bevor mein erster Cache überhaupt in Betrieb ist. Dieser wird nun sicher noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.
10 Kommentare:
Manchmal habe ich doch das Gefühl, ich lebe in einem anderen Universum...
Das ist ja echt ne schweinerei... schade, eure ideen lesen sich wirklich toll....
TeamNassePfote hatte bei ihrem Nachtcache ja auch das Problem, daß da einfach nen Filmdöschen in dem Wald geworfen wurde und sie dann umplanen mußten.
An einer anderen Stelle wurde ihnen wenigstens gesagt, daß sie da schnell was machen sollen, weil da aus der Osterreihe einiges gelegt werden sollte.
Ist aber einfach echt doof sowas. Hättest Du nicht ggf. noch mit den Ownern von dem anderen Cache reden können?
Du weißt, ich liebe LPs. Wie fies. Aber Phil kommentiert gerade eine Geschichte aus dem Freundeskreis. Ich will nicht wissen wieviel schöne Caches wegen sowas nicht zustande gekommen sind. Ich hätte den echt gern gemacht... sag mir unbedingt wie der Reviewer reagiert hat.
@White:
Hab ich kurzzeitig überlegt. Allerdings kann ja der neue Owner nix dafür. Außerdem gab es im Vorfeld noch andere Probleme mit dem Reviewer. Und darauf habe ich keinen Bock mehr.
Ich weiß auch von einem Dritten Cacher, der da auslegen würde - und der macht gute Sachen. Der hatte mich vorher auch gefragt... Und jetzt wird der sich mit dem anderen anlegen ;) Schauma mal. Was mich betrifft, ist das Thema gegessen. *grml*
@Mortua:
Ja, mach ich.
Hmmm...
ist natürlich Scheiße.
Aber andererseits - ein Reviewer hat nicht nur (d)einen Cache auf der Liste. Und wenn auf der Warteliste ein neuer Cache auftaucht, bei dem es keine Konflikte gibt, dann wird der gepublisht. Es muß ja noch nicht mal böse gemeint sein, daß der Reviewer in dem Moment nicht daran denkt, daß Du da was legen wolltest. Nur weil ein Reviewer sagt, daß es keine Konflikte gibt, heißt das nicht, daß die WPs schon geblockt sind.
Vielleicht hätte der Reviewer Dir noch den Tipp geben können, ein leeres Listing zu erstellen, in das Du alle WPs einträgst. Das Listing dann nicht zum Review geben, sondern blank liegen lassen, bis Du alles fertig hast - und dann den Haken bei "This cache is active" setzen.
So hättest Du die WPs bis zur Fertigstellung "blockiert" gehabt. Wäre nun ein Cache auf dem Gelände aufgetaucht, hätte es einen Abstandskonflikt gegeben und er wäre nicht freigeschaltet worden.
Stattdessen hättest Du wohl eine Nachricht bekommen mit der Frage, ob Du noch an dem Cache arbeitest.
Ja, das tust Du - und damit hättest Du wieder etwas Zeit gewonnen.
Ich weiß - das hilft Dir jetzt nicht mehr weiter. Aber vielleicht beim nächsten Mal.
Hallo, danke für den Kommentar.
Und die Tipps - die kenne ich mittlerweile natürlich :)
Aber ich sehe das anders als du:
Der Reviewer hätte mir DEFINITIV den Tipp geben MÜSSEN. Ich war Cache-Lege-Neuling. Und ich sehe es als Aufgabe der Reviewer, Fragen zu beantworten, insbesondere, wenn es ein Neuling ist. Ich hatte definitiv gefragt, ob ich das Gelände "reservieren" kann. Und ebenso 7000 Zeichen und 3 technische Zeichnungen eingereicht. Nicht eine meiner Fragen wurde beantwortet. Und wenn ein Reviewer gewissenhaft gewesen wäre, hätte er sich an die Zeichnungen erinnert, wenn er mal wieder auf den Knopf drücken sollte - auf dem Gelände. Sowas vergisst man nicht mal innerhalb von einer Woche.
Stattdessen:
- kurze standardisierte Phrasen
- keine einzige vernünftige Antwort auf nur eine von vielen Fragen
- freigeben von fremden Listing.
Wie ich anderswo schrieb: Reviewer haben viel um die Ohren, ja. Aber deswegen toleriere ich nicht jede ihrer Macken. Und wenn sie nicht die Zeit haben, sich ausführlich mit den Angelegenheiten beschäftigen zu können, müssen sie das Amt abgeben (wie überall anders in der Gesellschaft auch) oder zumindest Verstärkung anfordern - Kandidaten gibt es genug.
Nein, dieser Reviewer hatte schlicht und ergreifend Mist gebaut und kein Interesse daran, den Leuten zu helfen - btw. der zahlenden Kundschaft (auch wenn sie davon nix sehen, aber dafür kann ich ja nix.)
Das Problem ist es, wenn es noch gar kein Listing gibt. Denn entgegen der Phrase, dass die Reviewer nichts sehen, solang der "Submit"-Knopf nicht gedrückt ist, tauchen die Koordinaten anscheinend sehr wohl irgendwo bei den Reviewern auf.
Bei einem von mir gelegten Multi hab ich mir mal ziemlich lange Zeit gelassen, die Waypoints waren aber zum Teil schon eingetragen. Irgendwann hab ich dann die Nachricht bekommen, dass dort eine andere Dose zum Review eingetragen worden ist, und mir das Gebiet noch ein paar Tage reserviert worden sei, aber dann die andere Dose Vorrang bekäme.
Wie gesagt: Das ist ja alles richtig, was du sagst.
Mein Problem war/ist aber, dass mir das als Neuling nicht bewusst ist. Und wenn ich als Neuling einen Reviewer frage und er mir sagt: "ist alles ok, du kannst legen", dann verlasse ich mich doch darauf, oder?
PS: Die 14 Stationen waren schon im Listing eingetragen samt Koordinaten, daran kann es also nicht gelegen haben.
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