Mittwoch, 29. November 2006

"Den Martini geschüttelt oder gerührt?"

"Sehe ich so aus, als würde mich das interessieren?"

Ja, trotz langem Weigern hat die Langeweile heute abend doch gesiegt. Ich war auch schon ewig nicht mehr im Kino, weil in letzter Zeit nicht viel Ansprechendes lief. Na gut, also - auch als Nicht-so-Bond-Möger - doch zu "Casino Royale". Und ich wurde wenigstens nicht negativ überrascht. "Casino Royale" ist ein wirklich guter Popcorn-Film.

Für mich splittet sich der Film in drei Teile. Das erste Drittel ist das, was man aus den Pierce-Brosnan-Filmen kennt: Rasant, explosiv, einige Tote und Terroristen, große Stunts. An der Stelle angekommen dachte ich schon, dass ich gehen könnte. Die Brosnan-Filme mag ich nicht.
Das zweite Drittel ist weitaus weniger rasant. Es geht um das Poker-Spiel. Ja, natürlich tauchen auch in dieser Phase einige wenige Leichen auf, aber es ist halt ein James-Bond-Film. Hier zeigt James sich jedoch mal von einer anderen Seite. Nicht unbedingt der harte Macho, sondern unter dieser Schale sind tatsächlich ein paar Gefühle verborgen. Nun ja, allerdings hat der Film die Kurve nicht mehr bekommen und so artet "Casino Royale" hin und wieder in Kitsch-Szenen aus. Das Pokerspiel an sich verläuft einigermaßen ruhig, trotzdem nicht langweilig.
Das letzte Drittel hingegen fand ich sehr langwierig. Zuviel Kitsch. Vor allem für einen Bond. Dies war auch der Teil, den ich ein wenig zu durchschaubar fand - vor allem wenn man andere Bond-Filme kennt. Gegen Ende wird er noch einmal ein wenig schneller, ein Schuss, der Spruch auf den man im ganzen Film wartet ("Mein Name ist Bond, James Bond.") und Schluss. Mehr oder weniger. Ein sehr offenes Ende. Lässt sicher auf einen weiteren Daniel-Craig-Bond schließen, der sich nahtlos an "Casino Royale" anschließt.

Sehr erfrischend sind die Sprüche, die hin und wieder in die Dialoge eingestreut werden. So wurde aus "Geschüttelt, nicht gerührt" plötzlich "Sehe ich so aus, als würde mich das interessieren?" und ähnliches. Lacher waren tatsächlich nicht selten im Saal zu vernehmen.
Das wirklich Beste an Bond-Filmen ist für mich immer die total sinnlose und utopische Technik. Was der immer alles kann und hat und macht... Einfach köstlich, dabei zusehen, wie er einen portablen Defibrilator im Auto hat und Mails mitten auf einem See ganz ohne Antenne sendet. Aber das nur so nebenbei. ;)

Fazit: Wie schon gesagt, gute Unterhaltung, besser als die Brosnan-Vorgänger allemal aber auch nichts Tiefgründiges - ist schließlich nur ein Bond. Wer also Lust hat, einfach mal ins Kino zu gehen, ohne etwas Bestimmtes im Auge zu haben, dem sei der Film ans Herz gelegt. Ich persönlich werde nicht zitternd auf die DVD warten, aber wenn er mir mal zufällig (im Fernsehen oder so) über den Weg läuft, werde ich ihn mir bestimmt nochmal anschauen.
PS: Kauft Sony-Vaio-Notebooks und fahrt mehr Ford...*gg*
PPS: Bild von www.sonypictures.de!

Listening To:
Red Hot Chili Peppers - Greatest Hits

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Brennende und explodierende Sony-Akkus wären doch mal nette Bond-Spielzeuge für den nächsten Film