"Mama, muss ich jetzt immernoch im Schrank schlafen?"

Donnerstag Abend kam ich in den Genuss meines zweiten Musicals: Aufgrund von richtig schlechtem Wetter mussten wir uns eine Beschäftigung mit Überdachung suchen. Kurzerhand beschlossen wir, am "Theater am Potsdamer Platz" nach Restkarten zu dem kürzlich erst angelaufenen "Die Schöne und das Biest" zu fragen. Einige Stunden später saßen wir drin.

Der erste Eindruck war... BUNT! Wenn ich an ein Musical denke, fallen mir dunklere Dinge vom Kaliber "Phantom der Oper", "Tanz der Vampire" oder wenigstens ein durchgestyltes rot-gelb eines "König der Löwen" ein.
Nicht aber ein "Wenn man eine Farbe nicht entdeckt, ist man blind"-Set nach dem anderen. Man fühlt sich direkt in einen quietsch-bunten Disney-Film versetzt. Irgendwann hat man Freude daran. Mit viel Fröhlichkeit und Witz wird die Geschichte von dem verzauberten Prinzen erzählt, der von einer buchbessenen Dorfmagd befreit wird. Wir beide hatten vorher festgestellt, dass das letzte Mal Film schon sehr lange zurück liegt. Aber mit dem Musical kamen auch die Erinnerungen daran wieder.

Es waren wirklich nette Kostüme. Sehr schön das des Monsieur Lumière, dessen Hände Kerzenhalter sind und hin und wieder auch mal eine Flamme zum Vorschein brachten. Besonders gelungen fand ich den Einsatz der Kulissen. Eine Treppe für drei völlig unterschiedliche Sets. In unterschiedlichen Lichtern und ein bisschen gedreht kann eine Ballsaal-Treppe schnell zu einem Verließ-Utensil werden. Sehr cool. An Tanzstilen war alles zu finden: Vom Ballett zur Polka. Die Lieder sind weniger monumental als die vom "Tanz der Vampire" oder anderen bekannten Musicals. Aber sie waren nett. Es war auf jeden Fall eine schöne Idee und ein gelungener Abend. Kann man wirklich empfehlen. Wie gut diese Musik war, wurde uns kurz darauf vor Augen geführt, als wir 100 Meter vom Theater entfernt bei der Vorstellung der PS3 im SonyCenter auf einen rappenden Sido trafen... *schüttel*

Listening To:
Zum dritten Mal in Folge: "Tanz der Vampire"