Sonntag, 20. September 2009

Ruhrpott Pt.1

Von langer Hand geplant, hin und wieder mal verschoben und doch endlich geschafft: Ein Treffen mit der werten Frau Morti und dem edlen Mr. White. Und so brach ich auf, am 09.09.09 den Ruhrpott kennenzulernen. Ähem... Psst, verratet den Pöttern bloß nicht, dass die im Ruhrpott wohnen... Die Düsseldorfer und Kölner und so, die reagieren da leicht allergisch darauf. Die wohnen im Rheinland, meinen sie. Aber eigentlich haben die nur noch nicht gemerkt, dass die zu der homogenen roten Masse auf der Landkarte gehören, die man Ruhrpott schimpft. Nur so nebenbei ;)

Wenige Tage vor der Hinreise suchte ich mir nun also eine MFG raus, habe zwar die Rückfahrt schnell regeln können, der Mensch von der Wunschhinreise war jedoch irgendwie unerreichbar. Gerade habe ich das Telefon abgesetzt, als es schon wieder in der anderen Leitung klingelte. "Ey, ich hab ne Hinfahrt für dich. Meine Schwester fährt Montag nach Berlin und dann am Mittwoch zurück." Ich steh auf solche Zufälle.
So kam es dann letztendlich, dass ich irgendwann zwischen Hannover und Bielefeld mit dem Gefährten der Schwester meiner Freundin über die Freundin des Bruders des Freundes dieser Freundin lästerte. Krass, und ich kenne die gesamte Linie. Zumindest namentlich und vom Sehen.
Nachts dann irgendwo bei Grevenbroich angekommen, die beiden Morti'schen Familienzuwächse begrüßt und dann von der Mutter eingeschläfert worden, ODER?!?

Schoki für alle!
Tja, und für alle, denen ich gesagt hab, ich wäre in Düsseldorf: Ha, verarscht! Ätsch. So ging es nämlich früh am nächsten Tag, also so gegen kurz nach Mittag, erstmal Richtung Feindesland. Köln. Wir hatten eine Verabredung mit dem Lindt'schen Schokoladenmuseum und wollten diese auf keinen Fall verpassen. Also Ticket gezogen und ab ging die Luzi. Vom Kölner Hbf aus konnte man dann auch schon den Dom bewundern. Naja, zumindest wenn man was für verwitterte, leicht schäbig wirkende, garantiert aber überdimensionierte Kirchenbauwerke übrig hat, die irgendwo inmitten einer 1970er Architekturumgebung rumoxidieren. War nett, hat mich nicht umgehauen. Ich kenne den Mailänder Dom. Der ist wirklich schön.
Gut, also dran vorbei flaniert, schick am Rheinufer lang, nebenbei einen Cache eingesackt - wie sollte es auch anders sein? Immerhin war ich mit den Leuten unterwegs, denen ich dieses Hobby verdanke. Dann konnten wir auch noch unser Date wahrnehmen und wurden mit jeder Menge Informationen über diverse Schokoladenfakten belohnt. Toll war der Schokobrunnen von 1,50m Durchmesser und der Waffelfee davor, die uns ganze drei Mal ertragen durfte ;) Hinterher bequemten wir uns in nicht ganz so unnoble Schoko-Restaurant, aber dazu später mehr.

Ja, es wird ein 1042 Seiten langer Bericht. Herzliches Beileid. Stellt euch das vor wie einen Urlaubs-Diavortrag. Nur schlimmer.

Tja, nun stellte sich uns die Frage, was denn in Köln noch so sehenswert sein sollte. Also vorbei am "GROSSEN LOCH", also dem ehemaligen Stadtarchiv, in die Innenstadt. Nicht wirklich schön, möchte ich sagen. Aber immerhin haben sie einen Lego-Ersatzteil-Laden da. Neckisch. Dort erfuhren wir auch von der Legoausstellung am anderen Ende der Stadt in einem Einkaufszentrum, welches wir beschlossen zu besuchen. Gab sehr fantasievolle Bauwerke zu begutachten und hat sich im Prinzip gelohnt.

Abends wieder in dem kleinen Vorort der Hauptstadt der Energie, wollten wir doch glatt mal Kultur genießen. Doch leider war die Kasse der Illumina, einem Beleuchtungsevent des anliegenden Schlosses Dyck - ähnlich dem Festival of Lights in BigB, nur kleiner -, zu deutsch und man wollte uns 8 Minuten nach Kassenschluss auch partout nicht mehr einlassen. *schulterzuck* Mehr Zeit für die zwei umliegenden Caches und die heimischen Raubtiere. Gute Nacht.

Carpe Noctem!
Am nächsten Tag hatte Morti ein Date in der Uni. Also einfach mal mitgefahren und somit die "Einkaufsstadt" Essen kennengelernt. Ist schon echt witzig, wie die Stadtväter nach Attributen suchen, mit denen sie ihre Städte pflastern können. Naja, was hat Essen schon anzubieten? Außer Geschäften. Nun ja, dann eben Einkaufsstadt.
OK, am Hbf angekommen - noch hässlicher als der von Köln - erwartete uns der ScienceExpress der DB. Es handelte sich dabei quasi um eine Wie-funktioniert-das-Leben-Ausstellung auf Gleisen. War mal nett, aber nicht der Brüller. Was haben wir gelernt? Mortis Nase ist kalt. Meine ist ein Eiszapfen.
Während Morti dann (glücklicherweise noch knapp pünktlich) in der Uni ankam, nutzte ich die Zeit zum Begutachten der Innenstadt. Die Caches haben mir ganz nette Orte gezeigt. Schade war nur, dass derzeit quasi überall gebaut wird.

Nach einer Dunkin'-Donuts-Pause ging es Richtung Oberhausen. Der Bahnhof dort ist genauso schäbig wie scheinbar überall im Ruhrpott. Ich frage mich, warum die eigentlich immernoch jede zweite S-Bahn-Station "Hauptbahnhof" nennen und nicht einfach Station "Essen", "Bochum", "Düsseldorf" und "Neuss". So wie "Wedding", "Charlottenburg" und "Adlershof".
Naja, dort totgesalzene Eier mit etwas Spinatverdünnung hinter die Binde geschoben und schon auf White gestoßen, der über den Umweg in die Düsseldorfer Wohnung nachkam. Wir hatten nämlich Musical-Karten fürs Metronom. Dort sollte ich in den Genuss meiner fünften "Tanz der Vampire"-Aufführung kommen. Das Metronom befindet sich in O-"Neue Mitte", welche sich um das CentrO erhebt. Das war wirklich eine tolle Ecke, mit gigantischem Einkaufszentrum, Fressmeile, Kinokomplex, Musicaltheater, Freizeitpark und Hochseilgarten. Man kommt da quasi nur über die eigens gebaute Bus-Hochstraße oder per Auto in einem der 8 oder 9 Parkhäuser hin. Der gesamte Komplex wirkt wie in aus einem Friede-Freude-Pfirsichtorte-AmiFilm. Überall Lichter, kleine Wasserspielereien und lauter lachende Menschen. War schon sehr sehenswert.
Nun ja, im Foyer angekommen, sah man schon den Unterschied zum Theater des Westens, wo ich die anderen Male die Vampire besuchte. Das Metronom ist ein moderner Bau und kommt nicht an die Berliner Atmosphäre ran. Dennoch gab es extrem coole Gemälde zu bewundern. Das eine hätte ich gern mitgenommen. Die Aufführung an sich war gut, wobei ich die Sänger nicht so berauschend fand, muss ich leider sagen. Doch Sachen wie "Stärker als wir sind" (Ich könnte die Szene auf Ewig in Dauerschleife gucken), "Gott ist tot" oder "Unstillbare Gier" sowie die Bühnenbilder waren nach wie vor das Geld wert.
Die Coca-Cola-Oase in der Mall war dann der Ort des Absackens.

Cacherträume?
Am Samstag hatten wir ausnahmsweise mal einen festen Termin. Dazu muss man erwähnen, dass sich der Weiße ehrenamtlich in dem Jugendclub "Spilles" in Düsseldorf-Benrath engagiert. Und an diesem Abend war das allmonatliche "Metal Meeting" angesetzt.
Demnach konnten wir uns nicht unbegrenzt in der Weltgeschichte rumtreiben. Außerdem war es sowieso schon wieder kurz vor Sonnenuntergang, als wir endlich loskamen *hust*.
Irgendwelchen Gerüchten zufolge gab es in Duisburg (ah, noch eine Stadt) irgendwo ein als Freizeitgebiet umgebautes Industriegelände. Anfangs war ich da eher skeptisch. Das wurde auch irgendwie nicht dadurch verbessert, dass ich schon wieder am Fahrscheinautomat einen mittelgroßen Bahnhof erstand und dann in die schäbigste Stadt einfuhr, die ich bislang gesehen habe. Also merken: Duisburg ist ein No-Go.
Mit einer Ausnahme, und da waren wir sehr positiv überrascht: Der sogenannte Landschaftspark Nord war ein ehemaliges Verarbeitsgelände für Kohle und so Zeug. Das Erste, was der Besucher entdeckt, sind meterhohe und -dicke Betonwände, die ehemalige Kohlerbunker voneinander trennten. Und diese Wände wurden zu Klettertouren für Alpinisten ausgebaut. Wirklich gelungen. Daneben gab es Rutschen für die *hüstel* Kleinen unter uns, einen alten Industrie-WasWeißIchSchlagMichTot-Aussichtsturm, wo ich kleiner Schisser mich nicht rauf wagte sowie ein altes Gasometer, welches nun als Tauchschule herhält. Im Großen und Ganzen ein wirklich sehenswertes Areal. Als kleiner Bonus erklangen in den alten Stahl- und Betonbauten, über die überall sichtbar die Natur die Macht zurück erlangt, die psychodelischen Klänge eines Iggy Pop, der die Location am Abend für ein Konzert nutzen sollte.

Doch wir hatten am Abend unsere eigene Musikveranstaltung. Schön zu gutem Metal und unter Schwarzlicht ein paar ruhige Billardkugeln geschoben, ein wenig Bangen und hier ein Alt und dort ein Met. Doch der "Till's Spezial" (Weißwein, Bananensaft, Cola & Fanta!) darauf war definitiv schlecht. Hätte mich jedenfalls nicht gewundert, wenn ich diese Mixtur im schönen Benrather Schlosspark weggeschmissen hätte. Aber ich habe danach gelernt, dass Pfefferminzöl Wunder wirkt bei Übelkeit.

Ganz oben, ganz weit oben.
Tja und das größte Problem bestand im Grunde darin, dass wir am nächsten Morgen den nächsten festen Termin hatten. Gut, im Grunde hatten Morti und ich das Glück, schon einigermaßen früh in die Heia gekommen zu sein. TheWhite hingegen musste bis irgendwann 5 Uhr morgens im Spilles ackern...
...und 10 Uhr dort wieder auf der Matte stehen. Grund war der Fahrt der Belegschaft dieses Clubs nach Oberhausen. Und wir beiden Höhenangsthasen wurden mitgeschleift, gratis zwar, aber dennoch in eine nicht ganz angenehme Location. Es ging direkt in den Hochseilgarten tree2tree, den ich oben schon erwähnte. Anfangs noch sehr skeptisch zu den Luftseilakrobaten aufgeschaut, entdeckte ich doch tatsächlich später den Spaß am Turnen in luftigen Höhen. Und so arbeiteten White und ich uns von einfachen Parcours, bei denen unsere größte Aufmerksamkeit den beiden Kindern vor uns und der dazu gehörigen, aufgeregten Mutter unter uns galt, zu der Königsklasse vor. Dort, in luftigen 9 oder 10 Metern stieß ich dann schon beim Aufstieg auf meine persönliche Angstgenze und war nur einen winzigen Spalt davor, mich von der Belegschaft mit der Seilwinde retten zu lassen. Bebend vor Angst friemelte ich jedoch stattdessen die Sicherungsseile von Stufe zu Stufe immer höher hinauf. Nach gefühlten Jahren des Schwitzens und Zitterns wurde ich jedoch mit einer Surfbrettfahrt in 12 Metern Höhe über die Baumwipfel der Anlage belohnt. Den Rest des Weges konnte man relativ gut bewältigen, auch wenn wir zwei Teile stark gecheatet hatten, indem wir sie mit der Rolle einfach überfuhren.
Ich muss sagen, es war eine wirklich tolle Erfahrung für mich. Einerseits konnte ich meine persönlichen Grenzen kennen lernen und andererseits lernte ich, dass es wohl unterschiedliche Arten von Höhenangst geben muss. Die einen klettern auf Türme, die anderen gesichert auf Seile. Interessant.

Damit auch alle Beteiligten letztendlich auf ihre Kosten an dem Tag kamen, entschlossen wir uns zu einem Ausklang im Kino. „Coraline“ lief leider zu abendlichen Zeiten nicht mehr, also gingen wir in Düsseldorf zu "District 9". Was für ein grandios schlechter Film. Anfangs skeptisch, dann kam der Versuch, es als Komödie anzusehen, doch bei brutalsten Folterszenarien war der Drang nach Saal-Verlassen so stark, wie ich ihn nur selten zuvor in meinem Leben verspürte. Bäääh.

"Hier muss man Kinder schlagen. Das ist cool."
So, nachdem man nun also schon A bei Grevenbroich, Essen, Duisburg, Köln und zweimal sogar schon Oberhausen gesehen hatte, obwohl man ja eigentlich "in Düsseldorf" war, musste also endlich mal wirklich ein Stadtbesuch her. Aufgrund medizinischer Notfälle zogen Morti und ich allein los. Schon früh, also eigentlich schon direkt nach dem Berlin- und dessen Aquariumsbesuch der beiden vor langer langer Zeit, war klar, dass der DDorfer Aquazoo zu den Must-Have-Seens zählen musste. So begann unsere Tour also ganz weit weg auf der anderen Seite der Stadt, oder so. Schon am Eingang runzelte ich schon leicht die Stirn, als der Mann an der Kasse von mir weniger als die Hälfte des Geldes des Berliner Pendants verlangte, obwohl ich bisher in jener Gegend von hohen Preisen schlicht erschlagen wurde. Der Grund war dann auch gleich entdeckt: Das Hai-Becken sah aus wie eine trostlose Kühlhalle voll Wasser, die Aquarien waren teils sehr klein und lieblos, die Infotafeln waren dürftig. Ich meine, der Gang hatte was Entspannendes, aber jemand, der andere Einrichtungen dieser Art kennt, braucht sich dieses nicht zu geben.

Über einen kleinen Abstecher in die Caching-Welt ging es zurück in die Innenstadt. Mit einem ganz speziellen Ziel:
"Kennt ihr diesen Baum?" Jawoll, wir suchten einen Baum. Dieses Bild ist eine Szene aus "Palermo Shooting" mit Campino in der Hauptrolle. Ich berichtete damals. Und so zogen zwei trostlose Gestalten in einem noch trostloseren Wetter los, um einen bestimmten Baum irgendwo in Düsseldorf zu finden. Glücklicherweise hatten wir das ein wenig vorbereitet und dank Whites Ortskenntnisse kannten wir auch eine grobe Richtung.
Die Schuhe waren durchnässt, doch mein Herz hüpfte, als ich diese Aussicht genießen konnte. Grandios. Danke für die unendliche Geduld an den "Schäfer".

Über einen weiteren Abstich, diesmal in die kulinarische Welt der DDorfer Döner, ging es nach Hause zum kränkelnden dritten Glied dieses Wochengespanns. Den Abschluss bildete ruhig und klassisch eine Runde "Wii-hern" vorm heimischen Bildschirm mit so lustigen Spielchen, wie Hasenkinder schlagen und Wettrülpsen. Fazit: Ich muss noch viel trainieren. ;)

"Muss das nicht Burg Burg heißen?“ oder „Stell dir vor, du müsstest da hoch zum Klo."
Wir hatten die Nase voll. Immer nur Häuser, Verkehr und Hundekacke. Wir wollten Natur pur. Ja, auch sowas sollte es wohl im Ruhrpott geben (Jajajaja, ich weiß. Nix Ruhrpott. Bergisch Rheinland oder so...). Und zwar gleich neben DDorf. In der Stadt der Klingen. Solingen. Stadt der Klingen? Das lass ich mir als Klingenfetischist doch kein zweites Mal sagen. Und ab gings. Ich gebe zu, von Messern habe ich nicht wirklich viel gesehen, fürs Deutsche Klingenmuseum konnte ich auch nur meine Wenigkeit begeistern, und auch sonst hat Solingen nicht viel Sehenswertes. Lustig war lediglich der Straßennamen "Werwolf".
Doch bevor die Innenstadt unsicher gemacht wurde, ging es schnurstracks in den Vorort Burg. Ein idyllisches Städtchen inmitten grüner Berge, auf welchen ein Schloss thronte. Schloss Burg. Mit der Seilbahn gings hoch. Die Burg, oder das Schloss oder WasAuchImmer war sehr hübsch. Kleine verwinkelte Häuschen, ein nettes Museum, welches mit sehr viel Liebe zum Detail gepflegt wurde. Hier kam ich immerhin auch zu meinem Schwertern und Messern. Mortis ganze Aufmerksamkeit wurde von dem ebenfalls dort angesiedelten Apothekenmuseum in Beschlag genommen. Ach und noch was Bemerkenswertes: Wir waren beide auf dem hohen Burgturm und haben sogar mehr oder weniger gequält einen Blick nach unten gewagt. Naja, wer vorher so heldenhaft den Sessellift überstand. Pff, Kleinigkeit. ;)
Über einen kleinen Spaziergang in den Bergen und der Begutachtung zweier Denkmäler oder Tempel oder so ging es wieder abwärts und nach dem obligatorischen Tagescache wieder gen Heimat.

Während nun Morti ihrerseits leicht kränkelte, schob sie uns Jungs ab auf Wildschweinjagd. Doch auch dazu später mehr.

Eichhörnchen! Mit zwei Schwänzen!
Am letzten kompletten Tag – ja, in absehbarer Zeit würde man den verwöhnten Hauptstädter wieder los sein – legten wir mehr oder weniger einen Ruhetag ein. Völlig unspektakulär ging es einkaufen, später kochten wir zusammen und machten im Dunkeln eine sehr nette Altstadttour.
Demnach war dies der zweite DDorf-Tag. Und ich lernte endlich mal eine Ruhrpott-Stadt kennen, die mir tatsächlich teilweise gefiel. Vom schönen Regierungsviertel mit angrenzendem Fernsehturm, ääähm "Rheinturm", den wir leider aufgrund geschlossener Gesellschaft nicht betreten konnten, ging es weiter am Rheinufer in die Altstadt. Eingangs machte ich mich zum Teil der Düsseldorfjugend, indem ich mich dem Ritual des "Rheintreppensitzens" unterwarf. Das Ambiente des angeschlossenen Areals ist wirklich umwerfend. Ungelogen, jeder kleine Laden in jeder Straße ist eine Bar, ein Schnellimbiss, eine Kneipe oder ein Club. Mitten in der Woche trieben sich massig Menschen durch die Gassen. Menschen jeden Alters und jeden Standes feierten ausgiebig miteinander. Dazu war alles beleuchtet und wirkte komplett harmonisch. Einfach nur total toll. Und ich sah den "Ratinger Hof", dem Ort der Anfänge der Lokalmatadoren DTH.
Wir unsererseits kehrten zunächst im Papidoux ein, einer total krassen Metal-Kneipe, in der man sich zwar so überhaupt nicht unterhalten konnte, man aber dafür umso bessere Mucke genoss. Und schallte da nicht wirklich zwischen Apokalyptischen Reitern, Drowning Pool und Megadeth der Soundtrack von "Saber Rider"? Zu geil! Danach wurde die Location aufgrund des angesprochenen Mankos und zwecks Konsum eines alkoholfreien Cocktails gewechselt und ab ging es gen Bettchen.

"Nach Berlin?" - "Ja."
Mittwoch, der Abreisetag, stand ganz im Zeichen des Cachens. Darauf gehe ich gleich noch gesondert ein. Danach wurde ich von Morti freundlicher Weise zu meiner Mitfahrgelegenheit an den Hbf geleitet. Die Rücktour an sich verlief nahezu langweilig, doch an Bord befand sich ein zukünftiger, noch ortsunkundiger Berliner, den ich witziger Weise direkt nach Hause bringen konnte, da seine Unterkunft sich direkt in einer Seitenstraße hier befand. Gegen Mitternacht war die Tour dann endgültig vorbei.

Ententententententente!
Die Pötter sind schon ein seltsames Völkchen. Überall hängen Schilder, die quasi selbsterklärend oder sehr seltsam sind, über die ich mich eine Zeit lang wirklich wunderte. Aber gegen Ende wurde mir bewusst, dass sie durchaus ihre Berechtigung haben: Die Pötter reden nämlich nicht miteinander. Sie sind mürrig, drängeln sich wortlos überall durch und stauen ihren Frust über kleine Sachen in sich auf. Da kann man auch nicht auf komische Dinge aufmerksam machen. Man muss sie dann halt schreiben. Im Ernst, pöttische Supermärkte sind wohl die stillsten Orte, die ich je gesehen habe. Dann gibt es U-Bahnen, die aussehen wie StraBas und ÖPNVs, die einem in einer Woche mangels Studi/Touri-freundlichem Ticket mehr als hundert Eus aus der Tasche ziehen.
Auch aufgrund solcher Erfahrungen war die Tour wirklich toll und erlebnisreich. Und ich konnte meine Meinung über den Ruhrpott ein wenig korrigieren. Es gibt tatsächlich hübsche Fleckchen. Man muss sie nur kennen. Danke für diese Reise an euch beide auf der anderen Seite des Westens. Vielen vielen Dank.

Berlin, du bist so wunderbar.
Doch der erste Blick auf die Skyline von BigB ließ mein Herz wieder höher schlagen und ich weiß, dass ich einfach zu sehr an dieser Stadt hänge, als dass ich was anderes wirklich komplett toll finden würde. Nicht zuletzt, weil man wird hier gepflegt vollgepöbelt wird *gg*.

Fortsetzung folgt. (Ja, es gibt noch mehr zu erzählen ;))

1 Kommentar:

TheWhite hat gesagt…

Wenn für das ganze Geld, was Du bezahlt hast wenigstens die Bahnhöfe mal schöner gemacht würden (wenn Du sie schon nicht kaufst). Ist schon irgendwie doof, daß es im VRR kein anständiges Ticket für Touris gibt...