Montag, 9. November 2009

Der Roboter aus dem All

Ich hatte ja schon angesprochen, dass es ein neues Mitglied in meiner kleinen und bescheidenen Technik-Familie gibt: Ein Samsung "Galaxy" i7500 inkl. Android-Plattform.

Nach einigen Tagen Rumspielens konnte ich den kleinen Hosentaschen-Roboter zu einem Allround-Talent erziehen. Möglich macht das vor allem der Android-Market, der, ähnlich Apples iTunes, Apps für dieses SmartphoneOS bereit stellt. Im Gegensatz zur iPhoneSDK sind die Entwicklungs-Frameworks weitestgehend frei und/oder offen. Und deshalb ist es sehr einfach für jeden, eine App zu schreiben. Entsprechend viele gibt es. Oft gratis. Und mit diesen konnte ich das "Handy" zu

  • einem GPS-Gerät mit Tracking-, sowie Geocaching-Funktion inkl.
  • einem Kompass
  • einer Wasserwaage
  • einer Taschenlampe
  • einer Spielekonsole
  • einem MP3-Player
  • einem Diktiergerät
  • einen Fahrplan
  • einer Preisvergleichmaschine
  • einem Navigator
  • einer portablen Festplatte
  • einem Browser
  • einem Notizbuch
  • einem Metalldetektor
  • einer Kamera
  • einem Mehrfachwecker
  • einer Sternenkarte
  • einem Wörterbuch
  • einem Terminorganisator
  • einem FTP-Server
  • einer Rechnerfernbedienung
und natürlich
  • einem Telefon
umfunktionieren.

Ja, ich habe nun nach Jahren ein Es-kann-auch-telefonieren-Handy. Ja, ich habe früher darüber hergezogen. Aber ich liebe die Funktionen jetzt schon. Tolles Gerät. Sicher, es gibt Sachen, die noch nicht sonderlich ausgereift sind. Aber die Technik lässt eine Menge zu. Googles Betriebssystem ist noch jung. Dennoch wird der Android Market täglich größer und größer.

Genug gehuldigt. Ja, es gibt auch negative Sachen: Hervorstechend ist allein die Tatsache, dass Google der Herausgeber von Android ist. Insofern ist es nahezu unmöglich, das Smartphone komfortabel ohne Google-Account zu nutzen. Die Kontakt- und Terminverwaltung läuft zB. über diesen. Auch eMail-Nutzung würde am besten laufen mit einem GMail-Account. Aufgrund von noch nicht realisierter Verschlüsselung der Daten verzichte ich allerdings darauf. Google sammelt so auch weiterhin massenhaft Daten. Dennoch existiert die Tatsache, dass ich von dem Konzern noch keine Nachrichten über den Missbrauch derer kenne. Somit begebe ich mich behutsam mit der Nutzung des Kalenders in die Hände von Google. Immerhin habe ich so durch die AutoSync-Funktion ein BackUp der Termine.

Einschub: Passend zum Thema Google hat Isotopp einen tollen Beitrag zu dessen Research-Arbeit veröffentlicht.

Weiter im Text:
Für das Samsung Galaxy gibt es leider erst das Android 1.5. Mit der 1.6er Version würde WPA2-Enterprise unterstützt werden und damit könnte ich mich auch ins WLAN der Uni klinken. Das vermisse ich ein wenig. Sicher gibt Mittel und Wege, das ROM zu flashen und das OS upzudaten, aber da traue ich mich nicht wirklich ran.


Und nun noch einmal kurz zum Thema Geocaching:
Einer der Hauptgedanken für das Smartphone mit GPS-Modul war die Erleichterung von Geocaching: Suchen von nahe gelegenen Caches, nachschauen von Informationen wie Logs und Difficulty, sowie die Griffbereitschaft von Informationen wie Wikipedia.
Natürlich habe ich schon vor Erhalt des Geräts nach passenden Apps gesucht. Leider stellt Groundspeak bislang nur eigene fürs iPhone zur Verfügung und es gibt wohl bislang auch keine Ambitionen das ganze für Android zu portieren. Also bin ich auf GeoBeagle gestoßen. Erste Gehversuche waren eher ernüchternd. Selbst mit UMTS-Unterstützung hat es ewig gedauert, sich durch geocaching.com zu hangeln, um an Cacheinformationen zu kommen. Dann hatten wir bestenfalls eine Ungenauigkeit von 18m - meistens deutlich mehr. Gefunden haben wir den kleinen dann nur mit Einschaltung des HumanBrain-Moduls.
Einen Tag später habe ich aber gesehen, dass zumindest das Bekommen der Infos leichter geht. Immerhin. Und es gibt viele Berichte von standardmäßig 5-6m Ungenauigkeit. Vielleicht lag es einfach an der Umgebung. Mal sehen, wie sich das ganze letztendlich bewährt. Aber als Unterstützung vom Garmin ist ein mobiler Internetzugang auf jeden Fall sinnvoll.

5 Kommentare:

OPA hat gesagt…

soll ich jetzt meine 60 apps fürs iphone auch aufzählen? ;-) kann ja für dich mal die app. von dem geocache dings runterladen. dann haste in mh mal was zum testen... nur wenn du willst. gruss opa

TheWhite hat gesagt…

Ich muß ja immer an den Bekannten denken, der sich ein FIC Neo geholt hat und da verschiedene Distros drauf ausprobiert hat. Originalzitat: "Mit der Distro funktioniert das jetzt alles ganz gut, nur mit dem Telefonieren hab ich noch etwas Probleme." :-D
Zu Google: Ihre erste Datenpanne haben die mit Google-Docs (oder wie das hieß) jetzt doch auch schon hinter sich... Nem Freund ist jetzt auch mal wieder aufgefallen, was google an Daten Sammelt, als ihm mitgeteilt wurde, daß ein Freund von ihm einen YouTube-Account hat. Wie leicht oder schwer es für Google war die Daten zusammenzutragen kann ich jetzt aber nicht sagen...

S-Man hat gesagt…

Danke für den Hinweis, White. :) Aber ich meinte halt echt den aktiven Missbrauch. Klar, sollte das nicht passieren :) Aber zeig mir den Handyanbieter, der keine Leiche im Keller hat :)

Phosphor hat gesagt…

nerdnerdnerdnernerd geeekgeeeeekgeeeekgeek. Aber als ob dich das Handy daran hindern würde deine Taschen trotzdem voll mit Handtuch, Taschenmesser, Taschenlampe etc zu stopfen ;-)

S-Man hat gesagt…

Hihi, Recht haste wohl. Obwohl, die Taschenlampe kann es in vielen Situationen ersetzen... :)