Mittwoch, 26. Mai 2010

Cacheprojekt 42 Pt. I

Puuh. Naja, Lebensabschnitt möchte ich es nicht nennen, aber gefühlt war die letzte Woche schon irgendwie... monumental. Das Thema Geocaching und mein linker Fuß waren so eng miteinander verschweißt, wie nur irgend möglich. Die 42 war eine Woche lang in meinem Kopf zu allgegenwärtig, ich musste bei vermutlich jeder Hausnummer oder Uhrzeit schmunzeln. Aber der Reihe nach:

Der Anfang:

Wie es so schön passt, ist der Anfang natürlich am Donnerstag.

Weit draußen in der unerforschten Einöde eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne. Um sie kreist in einer Entfernung von ungefähr achtundneunzig Millionen Meilen ein absolut unbedeutender, kleiner blaugrüner Planet, dessen vom Affen stammende Bioformen so erstaunlich primitiv sind, dass sie Digitaluhren noch immer für eine unwahrscheinlich tolle Erfindung halten.
Dieser Planet hat - oder besser gesagt, hatte - ein Problem: die meisten seiner Bewohner waren fast immer unglücklich. Zur Lösung dieses Problems wurden viele Vorschläge gemacht, aber die drehten sich meistens um das Hin und Her kleiner bedruckter Papierscheinchen, und das ist einfach drollig, weil es im großen und ganzen ja nicht die kleinen bedruckten Papierscheinchen waren, die sich unglücklich fühlten.
Und so blieb das Problem bestehen. Vielen Leuten ging es schlecht, den meisten sogar miserabel, selbst denen mit Digitaluhren.
Viele kamen allmählich zu der Überzeugung, einen großen Fehler gemacht zu haben, als sie von den Bäumen heruntergekommen waren. Und einige sagten, schon die Bäume seien ein Holzweg gewesen, die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen.
Und eines Donnerstags dann, fast zweitausend Jahre, nachdem ein Mann an einen Baumstamm genagelt worden war, weil gesagt hatte, wie phantastisch er sich das vorstelle, wenn die Leute zur Abwechlung mal nett zueinander wären, kam ein Mädchen, das ganz allein in einem Café in Rickmansworth saß, plötzlich auf den Trichter, was die ganze Zeit so schiefgelaufen war, und wusste endlich, wie die Welt gut und glücklich werden könnte. Diesmal hatte sie sich nicht getäuscht, es würde funktionieren, und niemand würde dafür an irgendetwas genagelt werden.
Nur brach traurigerweise, ehe sie ans Telefon gehen und jemandem davon erzählen konnte, eine furchtbar dumme Katastrophe herein, und ihre Idee ging für immer verloren.
Das hier ist nicht die Geschichte dieses Mädchens.
Es ist die Geschichte dieser furchtbar dummen Katastrophe und einiger ihrer Folgen.
Außerdem ist es die Geschichte eines Buches, eines Reiseführers mit dem Titel Per Anhalter durch die Galaxis...

[Douglas N. Adams - "Per Anhalter durch die Galaxis", Auszug aus dem Vorwort]

Es traf sich natürlich total passend (und es ist mir natürlich auch schon just eben beim Schreiben aufgefallen *hüstel*), dass der 42. Berliner Geocacher Stammtisch letzte Woche, an einem Donnerstag stattfand. Und das, obwohl er sonst immer mittwochs war... Hm, ist da vielleicht ein Zusammenhang?


Nun ja. Dennoch lief er für mich, naja, desaströs. Aufgrund des doch recht kurzfristig dazwischen gekommenen Benecke-Vortrags kam ich nur schlappe 3h zu spät. War ja auch nicht gerade um die Ecke, sondern eher das Restaurant am Ende des Universums. Und so kam ich an, als alle schon gegessen hatten. Nicht zu vergessen, dass ich zu dem Zeitpunkt aufgrund von 3 Fehlschlägen am Tag meinen täglichen Cache noch nicht hatte. So saß mir die Unruhe im Nacken, und das erste was ich hörte, war dass die Berliner Cacherelite die beiden Traddys in Spuckreichweite nicht gefunden hatte. Hieß für mich also eine Wegstrecke von 1km. So kam ich dann gegen 22:15h wieder, gerade als alle zum Nachtcache aufbrachen. Ich hingegen hatte am nächsten Morgen einen Vortrag zu halten und hielt es aufgrund der Wegstrecke für angebrachter, gleich Richtung Heimat weiter zu ziehen.

So bestand der 42. Stammtisch für mich aus zwei Paar Hände schütteln und einem Rundumblick, sowie einem geschmacklosen Straßenschildcache außerhalb von Berlin. Schade, aber so ist das Leben. Und der Anfang im Anhalter ist ja auch nicht gerade gemütlicher *gg*.

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