Mittwoch, 10. November 2010

Positives von der Front

Es gibt immer wieder Übergriffe der Polizei auf Demonstranten. Zumindest Netzaktivisten sind in der näheren Vergangenheit mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden und machen aufmerksam. Polizisten, die prügeln und dann noch gedeckt werden sind das Allerletzte und leider nur der Gipfel des Schiefstands unseres System. Aktivisten wie Fefe proklamieren die Einführung von Kennzeichen auf Uniformen, ich persönlich stehe dem auch nicht im Ansatz abgeneigt gegenüber. Vor allem dann nicht, wenn man solche Videos sieht, wie diverse Blogs es derzeit mal wieder verlinkten, so auch Pebeck gestern.

Dennoch scheint es Gegenbeispiele zu geben. Der folgende Bericht sticht aus all den Negativmeldungen heraus. Und eben weil es hier mal um eine andere Darstellung von Konfliktlösungen geht, empfinde ich es als wichtig, ihn weiter zu verteilen. Versteht mich nicht falsch. Ich bin der Allerletzte, der versucht, die Situation zu beschönigen. Aber ich habe etwas dagegen, einen ganzen Berufsstand in den Dreck zu ziehen, nur weil es ein paar verdammte Arschlöcher gibt, die ihre Macht voll ausnutzen und es genießen. Über die positiven Beispiele wird nur zu wenig berichtet, deshalb viel Spaß beim Lesen - es lohnt sich der Ganze Artikel, nicht nur der zititerte Teil meinerseits.

Ich komme gerade aus Gorleben zurück und will die dortigen Abläufe kurz (und vollkommen subjektiv) schildern.
[...]
Einige Beamte zogen ihre Schlagstöcke und bewegten sich auf uns zu. Der erste aus meiner Nähe hob seine Arme vor das Gesicht um sich vor den erwarteten Schlägen zu schützen. Der Beamte trat auf ihn zu und sagte: "Ne ne, geknüppelt wird hier nicht. Guten Morgen erstmal, wollen sie freiwillig gehen? Nein? dann setzen sie sich bitte hier auf diesen Schlagstock und mein Kollege und ich tragen sie hinter die Absperrung."

Ich stecke seit rund 10 Jahren regelmäßig zu den unterschiedlichsten Anlässen Schläge von der Polizei ein, ich kann zwischen "Bullen" und "Polizisten" unterscheiden, aber dies war das erste Mal, dass ich Menschen in Uniform getroffen habe.
[...]
Es war die friedlichtste Veranstaltung die ich je erlebt habe, bei der zwei gewaltbereite Gruppen (wir passiv, sie aktiv) aufeinandertrafen.

Und genau dies ist die große Chance. Es gibt keinen Grund über gewalttätige Ausschreitungen zu berichten, denn dafür haben wir dort an dieser Stelle alle gesorgt, es ist Zeit sich mit dem eigentlichen Gegenstand auseinanderzusetzen und wenn die Politik dies nicht wahrnimmt wird sie bei dem nächsten Castor-Transport an einer erneuten Eskalation der Gewalt schuld sein, da sie nicht auf friedliche Proteste reagiert...

1 Kommentar:

Phosphor hat gesagt…

Die Story mit dem Sani kennste?