Sonntag, 27. Februar 2011

Tippen tippen tippen

Aufgrund zahlreicher Nachfragen schreibe ich nun einmal den Grund für die völlige Ereignislosigkeit hier.

Denn nicht nur hier passiert herzlich wenig, auch so komme ich quasi gar nicht mehr aus dem Haus. Daran ist in erster Linie die Zielgerade meines Studiums Schuld. Ja, ich schreibe nunmehr seit 2 Monaten an meiner Masterarbeit. Dafür beschäftige ich mich mit dem wunderschönen Thema "Online Advertising". Es geht also um die ganzen Werbeanzeigen, mit denen jeder, der keinen AdBlocker nutzt, genervt wird. Und den meisten unter euch dürfte schon aufgefallen sein, dass die Werbung immer irgendwie ansprechend sind. Auf Kochseiten finden sich Werbeanzeigen für Rezeptbücher oder Mietköche. Ihr habt euch gestern für den neuen LadyShaver interessiert und heute kommt am laufenden Band Werbung von Venus? Kein Zufall. Das nennt man personalisierte Onlinewerbung. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Für diese Personalisierung ist ein Haufen von Daten über euch, euer Nutzungsverhalten und derlei Dinge notwendig. Die werden mit jedem Klick und mittlerweile unter Umständen mit jeder Mausbewegung aufgenommen, registriert, gespeichert und ausgewertet. Google, als größter Werbeanbieter, weiß durch diese Analysen vermutlich mehr über euch und eure Psyche als ihr selbst. Und weil das alles böse ist, soll ich das abschaffen.
Naja, nicht ganz. Ich soll ja nicht das Internet zugrunde richten, dass sich großteils mit Werbung finanziert. Ich soll also einen Weg finden, die Personlisierung der Werbung zu erhalten, dabei aber keine Daten nach außen dringen zu lassen.

Soviel zur Theorie. Es gibt nun schon einige Schriften und Papers, die sich kluge Menschen oder einfach nur Unimitarbeiter, die ihre Stelle rechtfertigen müssen, verfasst haben. All diese Papers stopfen nur einen Teil möglicher Sicherheitslecks, lassen andere unbeachtet oder reißen gar mit ihrem tollen System neue. Meine Aufgabe besteht also genauer darin, die aktuellen Verhältnisse zu analysieren, welche Angriffsmöglichkeiten gibt es, was wird dagegen getan, welche Lösungen bieten die Modelle der klugen Leute, usw. Als Ergebnis kommt im Idealfall die perfekte Analyse heraus, die mit einem Blick offenbart, wie man die ganze Welt retten kann. Das ist vielleicht die Vorstellung meines Profs, oder so :D

Nun ja, das ursprüngliche Thema ist wirklich nicht uninteressant. Ganz am Anfang hieß es noch, dass ich mal rumlesen soll, es gäbe son paar Modelle und dann suche ich mir eines raus und baue ein Firefox-Addon, was genau das macht, was in dem Paper beschrieben ist. Und gut. Nun, es hat sich herausgestellt, dass das alles sehr viel komplizierter ist. Im Endeffekt habe ich inzwischen gut 60 wissenschaftliche Arbeiten gelesen, von einfachen Advertising-Modellen bis hin zu den Anfängen der Kryptografie. Ein Paper aus dem Jahr 1981 war sogar noch handgeschrieben. Es gibt deutlich mehr Arbeit, allein bei der Analyse und Zusammenfassung, als für eine Masterarbeit gut ist. Immerhin geht die nur ein halbes Jahr. Das heißt wiederum, dass ich irgendwo Abstriche machen muss. Allerdings kam an einer Stelle mein Prof und meinte, ich müsse mich in diese und jene Sache auch noch einlesen. Dabei war das konkrete Beispiel lediglich die Nachfrage nach einem Detail eines Details eines Details eines Papers, das von verschiedensten anderen Arbeiten schon niedergemacht und verbessert wurde. Aber vielleicht haben die anderen Autoren das Paper ja nur nicht verstanden und es ist Gott und kann alles richten. Deswegen lesen und nochmehr Detailarbeit. Und dann wäre noch schön, wenn ich dieses noch auswerte und jenes noch täte und für eine perfekte Masterarbeit müsse auch noch drittens gemacht werden. Das führte vor 2 Monaten dazu, dass ich 3 volle Tage darauf verwendete, ein Skript zu schreiben, welches 1Mio. (!) Webseiten nach einer Datei durchsucht und dieses Sammelsurium auch noch analysierte. Und ich weiß bis jetzt nicht, wozu ich das jemals in meiner Arbeit verwenden sollte. Wird vermutlich eine Fußnote, nur um zu zeigen, dass ichs gemacht haben.

Nun ja, lange Rede... Ich sitze seit Monaten ununterbrochen in meinem 16qm-Zimmer, schlafe, esse, und arbeite darin. Ist wie Knast. Ich komme nicht mehr raus. Nichteinmal ein Büro habe ich und in der Bibliothek fehlen mir einfach zu viele Notizen, die hier mittlerweile die Hauptdekoration über meinem Bett ausmachen. Mein Alltag verschiebt sich hin dazu, gar nicht mehr aus dem Bett zu kommen, weil da sind meine Notizen, schreiben kann man auf dem Notebook und die Papers lesen sich auch viel bequemer. Mittlerweile bin ich bei Aufwachen um 14:00h und Schlafen um 3:00h. ist schon krank, ich weiß. Das ist alles richtig ätzend. Besonders deshalb, weil eigentlich jegliche Motivation fehlt. Bei meiner Arbeit ist kaum was Kreatives zu tun und es eigentlich nur Papierkrieg. Da ich auch irgendwie eine Art Pionierleistung vollbringe, habe ich niemanden, mit dem ich mich über eventuelle Ideen oder Fragen austauschen kann. Alle 2-3 Wochen schicke ich meinem Prof etwas, die Antworten darauf brauchen auch nochmal 1-2. Das ist also kaum Zusammenarbeit zu nennen. Niemand kann genau sagen, was am Ende bei rauskommen soll. Im Idealfall Weltumkrempeln mit Sahne obendrauf. Der Prof ist da mit seinen Aussagen auch nicht wirklich genauer und mit seinen "Das müsste doch auch noch schaffbar sein"-Pflichtfreiwilligkeiten auch nicht motivierend. Zusätzlich macht das beschissene Wetter vor meinem Fenster es auch unmöglich, gut Cachen zu gehen, zum Ausgleich. Klettern und Tauchen würde ich sehr sehr gerne gehen, fällt aber aus wegen isnich. Und letztlich hatte ich mir dann eine (zugegebener Maßen wenig abwechslungsreiche) "Ausgleichs"beschäftigung gesucht, von der ich gerade berichtete - auch das starb jetzt. Immerhin, eine Zusammenarbeit ist nicht mehr so unwahrscheinlich, schauma mal.

So, genug geheult :) Da muss ich jetzt durch, ich hatte ja sonst ein sehr chilliges Studium, gemessen an anderen - jetzt muss ich auch mal kotzen :) Ich schaff das schon. Und wenn alles gut läuft, steht in einem halben Jahr eine 1 vor dem Komma meines Master-Abschlusses. Schakka!

Parallelwerkeln (Update)

"Na toll... Schöne Scheiße...", dachte ich mir eben. Ich arbeite seit etwa zwei Wochen jede freie Minute an einem Programmierprojekt. Und zwar habe ich seit Ewigkeiten ein schönes Tool für mein Handy vermisst, was so kleine Rechnereien beim Geocachen übernimmt. Quasi mal schnell unterwegs das Zahlensystem umrechnen und in australischen Standardellipsoiden peilen. Oder so... Bin schon auf die fiesesten Multi-Stages gestoßen. Für allerlei Handys gibts solche Toolsammlungen, für Android bislang nur unausgereifte oder kostenpflichtige. Da ich neulich bei Fliks mal wieder angefixt wurde, hatte ich urplötzlich Lust, mal wieder ein wenig kreativ zu werden und der Community in nicht allzu ferner Zukunft etwas zu schenken. Also losgetipselt und gerechnet und recherchiert undundund...

Ja... und... Und dann sehe ich gerade den Blogpost eines Cachers, der das grade brandneu erschienene Tool "GCC" vorstellt. Genau das, was ich gerade erschaffe. Exakt das gleiche. Super, irgendwie war von einer Sekunde auf die nächste alle Motivation, noch weiter zu programmieren und sich ständig die Haare zu raufen, flöten... Da haben sich also zwei Programmierer zeitgleich die gleichen Gedanken gemacht: "Gibts nischt, mach ich eben."
Gut, zugegebener Maßen ist sein Programm schon mit deutlich mehr Funktionen ausgestattet, das meiste existierte bislang nur als ToDo-Liste in meinem Kopf. Und es ist bunter. Aber das wäre auch noch gekommen. Design immer zum Schluss, Hauptsache man kanns benutzen. Aber einige seiner Funktionen habe ich auch schon implementiert. Und da ich in solchen Sachen von Natur aus Perfektionist bin, sind meine Tools immerhin meist einen Funken besser.

Wiedemauchsei. Ich hab dem Konkurrenten eben mal ein Fusionsangebot zukommen lassen. Warte ich mal, was da draus wird. Ansonsten habe ich plötzlich wieder nix mehr zu tun und kann ganz brav weiter an meiner Scheißdreckspissekackefurz-Masterarbeit tipseln, ganz ohne Ablenkung.

Kacke. :D

Update (07.03.2011):
Juhuu, es hat geklappt. Scheint ein cooler Kerl zu sein. Freu mich wahnsinnig auf die Zusammenarbeit :)

Samstag, 26. Februar 2011

Sport in Berlin Pt. II

Die Eisbären haben wir zwar doch noch nicht gesehen (ersatzweise aber immerhin hochklassigen Frisbee-Sport *gg*), aber letzten Samstag gings ab zum Vögelchen.


Zweite Sitzreihe direkt am Spielfeld, Karten gesponsort by dicker Mann mit rotem Mantel. Wenn man die O2-World nur von Konzerten kennt, erschlägt einen der Anblick der vollbestuhlten Ränge schon irgendwie. Am meisten erschlug mich die Winzigkeit des Spielfeldes. Bedenkt man die Grlöße der Halle, wirkt so ein Basketball-Feld unglaublich klein. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die Lullatsche, die sich da drauf bewegen. Verdammt, schon viel zu lange nicht mehr gezockt. Ob sich wohl mal wieder 10+ Leute finden für so ein kleines Spielchen zur Auffrischung der Erinnerungen und so? Bin voll dabei.

Das Spiel zwischen Alba Berlin und BBC Bayreuth war relativ spannend. Im ersten Viertel führten die Berliner mit 10 Punkten, im zweiten wurden sie wieder eingeholt. So schnell kann das in dem Sport gehen, und deshalb liebe ich ihn :) Naja, Endergebnis letztlich dann aber doch deutlich zugunsten der Berliner (94:79). Interessant fand ich folgende Tatsache: Ich kannte bislang nur Regionalliga-Basketball aus Cottbus (White Devils!). Aber in meiner Erinnerung zog sich das letzte Viertel immer stundenlang hin durch tausende Fouls, etc. Das war letzten Samstag nicht der Fall. Aber vielleicht lag es auch an dem deutlichen Vorsprung, den man sicherlich auch nicht durch ein paar Freiwürfe wettmachen konnte.

Was ich vergleichend zu den Handballern sagen kann: Die Cheerleader hatten deutlich mehr drauf, und das Maskottchen rockt einfach nur. Ich meine "Fuchsi" ist ganz nett, aber der spielt halt lieber mit den Kindern, als sich das Spiel anzuschauen und sitzt 50% der Zeit nur dumm in der Ecke. Der "Albatros" - übrigens völlig ohne Namen, was nicht schlecht sein muss, bevor sowas wie Albi bei rumkommt - ist ständig in Bewegung, rennt die Tribünen auf und ab, springt über Geländer und ist verdammt nochmal schlicht und ergreifen voll der Poser. Keine Kamera, an der er nicht vorbei laufen könnte ohne Pose, Knuddeln oder Fläzen auf den Sitzen. Ich mag ihn :)
Die allgemeine Stimmung hingegen mochte ich in der Schmeling-Halle mehr. Es war in der O2-World keinesfalls so, als wäre das Publikum lahm, aber ich denke, aufgrund der Größe verteilt sich das Gejubel und die Fan"gesänge" sehr stark und bildet nicht diesen mitreißenden Zusammenhalt. Leute, die irgendwo Tribüne XYZ Rang 12,3 (ok, es gibt nur 2 oder 3 ;)) hängen, die bekommt man unten gar nicht mit. Insofern ist größer nicht unbedingt besser - auch wenn die Cheeringmädels echt alles gegeben haben.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Ein Pils für Charlie



Hab ich das gerade richtig gesehen, dass Charlie Harper deutsches Bier trinkt?

Donnerstag, 10. Februar 2011

Panorama 2.0

Panorama-Fotos kennt jeder spätestens seit Google Streetview. northStudio360 geht einen Schritt weiter und produziert Panorama-Videos. In dem folgenden ist ein Hubschrauberflug aufgenommen. Dem Betrachter ist es freigestellt, in welche Richtung er dabei schaut. Viel Spaß.


Henkersmahlzeit

Gevelsberg. Im Praktiker.
Eine ältere Dame (ca.70) geht auf eine junge Verkäuferin zu und fragt diese:
“Entschuldigung Fräulein, fällt Rattengift unter Tiernahrung?!”

Dienstag, 8. Februar 2011

Opportunismus & Repression

Bin von meiner Schwester drauf aufmerksam gemacht worden, dass jetzt auf Radio Fritz eine neue Comedy-Serie läuft. "Neues vom Känguru" von Marc-Uwe Kling. Sollte ich mir doch mal auf Youtube reinziehen. Hab ich gemacht. Grandios! Nachmachen!

Leider bin ich so gar nicht der Intensiv-Hörer. Ich kann mich nicht hinsetzen und einfach nur irgendwo nichtstuend einer Konserve zuhören. Deswegen mag ich auch keine Hörbücher. Hab mir also kurzerhand das Buch gekauft - "Die Känguru-Chroniken". Will ich aber nix weiter zu sagen lassen, sondern gleich den Autoren selbst zu Wort kommen lassen:



Und nun klickt euch durch die herrlichen Clips aus der Konserve. Einfach nur grandios, das Känguru. Oder kauft euch das Buch. Die kabarettistischen Sketche lesen sich wunderbar in wenigsten Minuten runter, eignet sich also hervorragend für kurze bis mittellange S- und U-Bahnfahrten.