Erschöpfung auf heimischen Boden
So langsam aber sicher neigt sich meine Frisbee-Saison für diesen Sommer dem Ende entgegen, die von mir angestrebten Turniere wurden jetzt mehr oder weniger gespielt. Am Wochenende gab es vor meiner persönlichen Sommerpause noch ein letztes Funturnier: Das Palastwerfen der Goldfingers - unser Hausturnier sozusagen. Und keine Angst, ich denke, das wird auf längere Sicht mein letzter Turnierbericht, aber deswegen ist er auch ein wenig länger. Also Frisbee-Uninteressierte seien an dieser Stelle gewarnt, für sie wird es sicher langweilig, nehme ich an.
Es ist eine Sache zu einem Turnier zu fahren und dort seine Spiele durchzuziehen, aber eine ganz andere, ein eigenes zu veranstalten. Die Organisation ist ein nicht zu vernachlässigender Müdigkeitsfaktor. Mich hat die Frühstücksorganisation getroffen, was so viel heißt wie 2x 7:30Uhr aufstehen und für eine hungrige Meute (am Sonntag waren es so über den Daumen gepeilt 200 Leute) Kaffee zu kochen. Und nein, ich hatte keine Kaffeemaschine zur Verfügung (Murphy!). Aber dank intensiver Hilfe und diverser Optimierungsverfahren haben wir es Samstag mit 2 Wasserkochern und 1 Kaffeekanne geschafft, den 30-Liter-Bottich zu füllen. Sonntag hatten wir immerhin doppelt so viele Gerätschaften da.
Nun ja, nachdem mein Teil der Arbeit erfüllt war, bemerkte ich ein weiteres Mal den Unterschied zwischen eigenem und fremden Turnier. Wir Potsdamer waren schon sehr gut überbesetzt. Wir stellten ein Schülerteam, ein Hochschulteam und ein Vereinsteam, sowie die Leute, die nebenbei noch für einen reibungslosen Ablauf, Musik und Essen sorgten. Viele andere der 21 gemeldeten Teams (incl. der 5 angereisten Schülerteams für das 1. Brandenburger Schülerturnier, was wir nebenbei ausrichteten) bekamen nicht einmal eine Mannschaft zusammen, ein Problem, was wir auswärts auch gerne für uns beanspruchen. Aufgrund der Überbesetzung unsererseits mussten wir stets PickUp-Leute für andere Teams stellen. Somit kam ich dann schon bald am Samstag zu meinem ersten Spiel.
Die Bilanz am Ende des Tages: neben einer Frühstücksorganisation und einer Mittagspause, stand ich 10x 40 Minuten auf einem Platz: 5 Spiele für "Goldfingers Potsdam", 3 für "Sturmtief Potsdam", dem Hochschul-Team, sowie 2 für "Discover Cottbus" (wenn man schon angesprochen wird, kann man die Heimatstadt ja auch mal supporten *g*).
Ähnlich sieht die Rechnung am Sonntag aus, nur dass ich da nicht zu einer großartigen Mittagspause, sondern vielmehr zu einer verlängerten Wechselphase (incl. rasanter Steak- und Kuchenvertilgung) kam. Unser Schülerteam hatte leider aufgrund 2 "Abiball-Toten" 2 Spieler zu wenig, weshalb auch hier ausgeholfen werden musste. Am Ende war ich 2x Schüler, 1x Cottbuser, 2x Hochschulsportler und 3x echter Goldfinger, macht in Summe 18 Spiele am Wochenende, was genau 12h Spielzeit ergibt. Autsch. Und ich dachte, die 9 in Magdeburg waren schon viel...
Es gab sehr schöne Ergebnisse, so haben wir am Samstag gegen den Turnierfinalisten "Plattfisch Hamburg" ein grandioses 6:6 Unentschieden hingelegt (nachdem wir 2:6 zurück lagen) *freu*, gegen "DJs Dahlem" aus Berlin zauberten wir mit einer 1:3-Niederlage ein Fußballergebnis auf die Ergebnisliste (noch nach 15 Minuten stand es 0:0; eigentlich sind wir gewohnt, gegen DJs haushoch abserviert zu werden...), gegen "Yeahaw!" errangen die Goldfingers einmal einen knappen Sieg, sowie bei einem weiteren Zusammentreffen eine sehr knappe Niederlage als Revange (auch ein Team, was ich als eher "überlegen" bezeichnen würde). Gegen die "Nihilisten" aus Berlin gewannen wir 9:5, wobei das Bemerkenswerte dabei ist, dass diese Mannschaft dieses Ergebnis für sich gebucht zu haben schien. Samstag dreimal 5:9 verloren. Nun ja, leider entging uns durch ein verlorenes Platzierungsspiel gegen die "Parkscheiben" Berlin ein Platz in der oberen Hälfte der Tabelle. Schade eigentlich. Gewonnen haben "Uwaga Pies" aus Poznan (Polen). Lustig ist, dass sie das Turnier bei uns gewannen, wir jedoch letztes Jahr im September deren Turnier.
Ärgerlich war, dass die Goldfingers am Ende durch das komische Turniersystem sogar schlechter waren als die Cottbuser, die null System hatten, grauenhaft spielten und sich ganz gegen den Frisbee-Spirit die ganze Zeit über anmotzten (der Support bei denen hat entsprechenden Spaß gemacht *grml*), und auch schlechter als unser Hochschulteam. Leider kam es nie zu einem Direktvergleich zwischen Goldfingers und diesen beiden Teams, aber ich glaube, ich könnte das Ergebnis erraten. Sehr ärgerlich für mich war auch, dass das einzige Goldfingers-Spiel, was ich nicht gespielt hatte (wegen Frühstück), ausgerechnet gegen die "Airpussies" ging und damit auf mittellange Zeit gesehen meine einzige Chance verflog, doch mal offiziell gegen Torsten spielen zu können. Nun ja, was nicht ist, ist eben nun einmal nicht.
Den Abschluss für uns bildete ein grandioses Spiel gegen die "Stoneheads" aus Chemnitz, die wir mit einem 12:1 überrannten (auch wenn ich das als Ultimate-Spieler wegen des Spirits nicht sagen sollte, aber die sind mein absoluter Hassgegner, was die Freude noch größer machte) - Das war noch einmal Ultimate vom Feinsten - geil!
Das Wetter war überraschend gnädig, Von einem echt heftigen Regenschauer am Samstag (in dem ich zufälligerweise gerade meine Mittagspause hatte *gg*) abgesehen, war es super, nicht zu warm, nicht zu nass. Wenns auch stressig und anstrengend war, wars wie immer sehr schön.
Der Sonntag ging nach dem Abbau der Anlagen in einer kleinen Potsdamer Runde bei ein paar Bierchen (das offene Fass musste ja leer werden ;) ) und ein paar Steaks gemütlich zu Ende. Der Platz ist ab heute für 6 Wochen gesperrt wegen Generalüberholung, weshalb unser montägliches Vereinstraining (ja, nachher gehts weiter *gg*) nun eher ein chilliges Parkgewerfe wird - aber wofür hat man denn noch die Trainingszeiten am Dienstag und Freitag auf den anderen Plätzen? *gg* Achso und dieses Wochenende ist noch das Qualifikationsturnier für die 3. Liga in Berlin, was für mich dann wirklich das Ende der Turnierreihe bis September darstellt.
Listening To:
Metallica - S&M
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