Montag, 29. November 2010

Ну, погоди!

Damals, ich hatte gerade mein erstes Kinderzimmer bezogen (es war eigentlich nur eine durch eine alte DDR-Schrankwand vom Schlafzimmer meiner Eltern getrennte Buchte) und sollte Mittagsschlaf halten, da kam plötzlich meine Mutter rein und meinte:
"Wer heute ins Kino gehen will, muss jetzt aufstehen."
- "
Was kommt denn?"
"
Hase und Wolf"
Das ist tatsächlich einer der ganz wenigen frühen Kindheitserinnerungen, die ich habe.

Nun ja, und am WE war dann Haps hier in meinem Chaos zu Besuch. Russische Bunker und Ampelmännchen-Backförm
chen. DDR-Sightseeing pur. Fehlte aber noch eins: Die Russischen Filmwochen im Babylon. Nichtsahnend schlenderten wir dran vorbei, als ich plötzlich stutzte und im Aushang sah: Morgen Kinderfilm, Hase und Wolf. Kreischend und hüpfend bewegten wir uns zur Kasse, kauften 3 Karten für den Kinderfilm ("Ja, wirklich den Kinderfilm!") für Sonntag mittag.

Und so kam es wie es kommen musste: Das Babylon musste wirklich nur unsertwegen einen Saal heizen und mit dem Abspiel
en einer sehr alen Kopie Gefahr laufen, wegen Reißens einen Schatz zu verlieren. Es gab russisches Kulturfernsehen pur, teils sogar in Originalsprache. Ein grandioses Stück Kindheitserinnerung! Danke fürs Mitkommen ;)

Montag, 22. November 2010

FSK fragwürdig

Die Institution "FSK" wird mir immer suspekter.

Bei aller Spannung und teilweisen Gruseligkeit steht bei Kindern ab 12 Jahren keine nachhaltige emotionale Beeinträchtigung zu befürchten. Die bedrohlichen Szenen sind im Kontext der Geschichte für diese Altersgruppe verkraftbar und werden stets von entspannenden Situationen ausgeglichen. Zudem arbeitet der Film mit klaren Gut-Böse-Schemata und bietet 12-Jährigen positive Identifikationsfiguren.

Die Diskussion, ob Harry Potter noch FSK12 bekommen sollte, gibt es doch seit dem 3. Film, oder? Ich meine, der erste Auftritt der Dementoren war sicherlich gruselig. Spätestens an dieser Stelle sollte auch der blauäugigste Fan gesehen haben, welche Richtung die Reihe einschlagen würde. Spätestens Teil 5 war aber kein Kinderfilm mehr. Gewalt übernahm die Oberhand, die Grundstimmung schlug um von "zauberhaft bunt" zu "düster". Damals war mir schon absolut unklar, warum noch ein FSK12 berechtigt war, wenn man schon Jahre vorher diskutierte. Der sechste Teil war schon irgendwie und stellenweise ein Psychofilm, finde ich. Das Ziel zeichnete sich klar ab: Gewalt und Gemetzel. Es geht nur noch um eine Frage: Wer tötet am Ende wen und auf welch brutale Art und Weise.


Gestern nun kam ich aus aus Teil 7.1 heraus. Von vorn bis hinten Gewalt. Und wenn mal gerade niemand getötet wird und blutet, findet man sich in düsteren Endzeitstimmungen und trostlosen Landschaften wider. Die oben zitierte Begründung der FSK mag vielleicht irgendwo noch stimmen - schon allein weil man beachten muss, dass die Fernsehlandschaft die Jugendlichen in den letzten Jahren generell abgestumpft hat (Assi-Teenis statt Bugs Bunny im Abendprogramm). Aber leider wird meines Erachtens nach an dieser Stelle die eingeführte PG-Regelung vergessen, nach der Kinder unter 12 in Begleitung Erwachsener diesen Film sehen können. Klar haben diese dann die Verantwortung für die Kinder, doch leider nehmen viele Eltern die FSK als Empfehlung.

"Es gibt ein großes Missverständnis", sagt Ursula Arbeiter, "manche verwechseln die FSK-Angaben mit pädagogischen Empfehlungen!" Die FSK-Freigabe sage nur aus, dass ein durchschnittliches Kind einer Altersgruppe durch einen bestimmten Film "keine nachhaltige Beeinträchtigung" erfährt. Es geht um die Abwägung der Meinungs- und Kunstfreiheit mit dem Grundrecht von Kindern auf körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit.

Man muss dabei in Betracht ziehen, dass die FSK nun einmal - wie der Name schon sagt - die freiwillige Selbstkontrolle der Filmindustrie ist. Und als solche ist sie interessiert daran, möglichst viele Zuschauer in die Säle zu kriegen. Und damit sollte klar sein, dass sie alles daran setzt, eine FSK12 für Harry Potter bis zum Schluss zu erwirken. Ist damit nicht der Sinn der FSK fragwürdig? Vor allem wenn genau diese Vermutung bestätigt wird:


Auch Joachim von Gottberg, Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen und Hönges Vorgänger bei der FSK, findet zwar, die FSK könne den Verbraucher-Tipp formulieren, weiß aber auch, wie diffizil dies wäre. Schließlich ist die FSK eine Einrichtung der Filmwirtschaft, "und von der kann man kaum erwarten, dass sie vom Besuch eines Films abrät".

Aber auf der anderen Seite wird dann ein so genialer Filme wie "Der blutige Pfad Gottes" wegen "Verherrlichung von Selbstjustiz" von denen auf den Index gesetzt. Das muss man nicht verstehen, gibt es denn wirklich ein Gewalt-Schema, nach dem die FSK arbeitet oder ist es letztlich auch nur eine Frage des Geldes?


Und es geht um das Geld, das die Fernsehsender den Produktionsfirmen zahlen: Ein Film, der für Zwölfjährige freigegeben ist, darf um 20 Uhr im Fernsehen gesendet werden. Hat ein Film nur eine Freigabe ab 16, darf er erst nach 22 Uhr laufen - ein entscheidender Unterschied. Die Produktionsfirmen lassen sich die Prüfung daher etwas kosten: 46 Cent pro Filmmeter zahlen sie an die FSK, das macht bei einem durchschnittlichen Kinofilm von 2700 Metern 1242 Euro plus Mehrwertsteuer. Die FSK ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V., als GmbH aber ökonomisch autonom - und sie finanziert sich über die Prüfgebühren der Antragsteller. Weil Filme, die nicht geprüft werden, automatisch "ab 18" sind, lässt die Filmindustrie die meisten Filme prüfen.

Wer heute in Deutschland einen Film auf den Markt bringt, für den er sich eine Altersfreigabe von zwölf Jahren an, das grüne Zeichen "FSK 12", erhofft, beantragt eine Freigabe ab sechs, um genau das zu bekommen, was er haben wollte. Dann können sich alle gut fühlen - die Prüfer waren schließlich strenger als der Antragsteller. Und wer würde für "ab 16" plädieren, wenn "ab sechs" beantragt ist, auch wenn damit eigentlich "ab zwölf" gemeint ist? Über diese Dynamik spricht niemand gerne laut. Aber untereinander reden die Prüfer schon darüber.


So, zum Ende aber noch ein paar Worte zum Film an sich. Sieht man mal von obigen Bedenken ab, war der Film als solcher gut. Die Düsternis war dauerhaft bedrückend und stimmungsvoll. Der Film hat viel Wert auf negative Emotionen gelegt. Die schauspielerischen Leistungen wurden auch wieder besser, vor allem die der Hermine-Schauspielerin Emma Watson. Und letztlich kommen auch die meisten Effekte wieder total gut. Es macht wieder einfach nur Spaß, zuzusehen.
Über den Inhalt lasse ich mich an dieser Stelle nicht aus. Ich habe nach dem Buch 6 den letzten Band boykottiert und mich auf die Wikipedia-Zusammenfassung beschränkt. Es geht eben einfach nur noch um Mord und Totschlag. Nichts mehr von schöner Zaubererwelt mit lustigen Gimmicks an jeder Ecke. Und so sind eben auch die letzten Filme. Doch im Gegensatz zu den beiden letzten Büchern machen die Filme einfach noch aufgrund guter Arrangements Spaß. Wie der sechste Teil ist auch dieser Film das Beste was man aus einem schlechten Buch machen konnte. Und so freue ich mich auf Juli nächsten Jahres, wenn die sehr gute Filmsaga dann endlich abgeschlossen wird.

Mittwoch, 17. November 2010

Endlich Dual

Was hat mich bisher davon abgehalten, dauerhaft Linux zu nutzen? Nun ja, nach mehreren Gehversuchen bei Ubuntu hat mich eine Sache genervt: Ich hatte meine komplette Mailkorrespondenz auf Windowsbasis. Und zwar mittels Thunderbird Portable. Und so komisch wie es klingen mag: Es gab ewig keine wirklich simple Lösung für ein portables Thunderbird unter Linux. Doppelte Mail-Datenhaltung fiel raus und nur für die Mails Windows booten auch. Deshalb dauerhafter Windowsuser.

Heute habe ich aber HIER endlich eine Lösung gefunden, auch für Linux das Thunderbird Portable zu installieren. Dann einfach noch schnell im loader.sh den Profilordnerpfad auf

[ThunderbirdWindows]\Data\profile

gelegt und schon bootet der Donnervogel auch mit den bekannten Einstellungen und Mails unter Linux. So, nun habe ich keine Ausrede mehr, jetzt kann ich zumindest für die Alltagsarbeiten auf Ubuntu umsteigen... Wenn ich dann mal Zeit und Lust hab, meinen ganzen Verschlüsselungskram hier umzubauen. Naja, ich kann ja mal wenigstens mit Kovu (Lappi) anfangen *gg*

Mittwoch, 10. November 2010

Positives von der Front

Es gibt immer wieder Übergriffe der Polizei auf Demonstranten. Zumindest Netzaktivisten sind in der näheren Vergangenheit mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden und machen aufmerksam. Polizisten, die prügeln und dann noch gedeckt werden sind das Allerletzte und leider nur der Gipfel des Schiefstands unseres System. Aktivisten wie Fefe proklamieren die Einführung von Kennzeichen auf Uniformen, ich persönlich stehe dem auch nicht im Ansatz abgeneigt gegenüber. Vor allem dann nicht, wenn man solche Videos sieht, wie diverse Blogs es derzeit mal wieder verlinkten, so auch Pebeck gestern.

Dennoch scheint es Gegenbeispiele zu geben. Der folgende Bericht sticht aus all den Negativmeldungen heraus. Und eben weil es hier mal um eine andere Darstellung von Konfliktlösungen geht, empfinde ich es als wichtig, ihn weiter zu verteilen. Versteht mich nicht falsch. Ich bin der Allerletzte, der versucht, die Situation zu beschönigen. Aber ich habe etwas dagegen, einen ganzen Berufsstand in den Dreck zu ziehen, nur weil es ein paar verdammte Arschlöcher gibt, die ihre Macht voll ausnutzen und es genießen. Über die positiven Beispiele wird nur zu wenig berichtet, deshalb viel Spaß beim Lesen - es lohnt sich der Ganze Artikel, nicht nur der zititerte Teil meinerseits.

Ich komme gerade aus Gorleben zurück und will die dortigen Abläufe kurz (und vollkommen subjektiv) schildern.
[...]
Einige Beamte zogen ihre Schlagstöcke und bewegten sich auf uns zu. Der erste aus meiner Nähe hob seine Arme vor das Gesicht um sich vor den erwarteten Schlägen zu schützen. Der Beamte trat auf ihn zu und sagte: "Ne ne, geknüppelt wird hier nicht. Guten Morgen erstmal, wollen sie freiwillig gehen? Nein? dann setzen sie sich bitte hier auf diesen Schlagstock und mein Kollege und ich tragen sie hinter die Absperrung."

Ich stecke seit rund 10 Jahren regelmäßig zu den unterschiedlichsten Anlässen Schläge von der Polizei ein, ich kann zwischen "Bullen" und "Polizisten" unterscheiden, aber dies war das erste Mal, dass ich Menschen in Uniform getroffen habe.
[...]
Es war die friedlichtste Veranstaltung die ich je erlebt habe, bei der zwei gewaltbereite Gruppen (wir passiv, sie aktiv) aufeinandertrafen.

Und genau dies ist die große Chance. Es gibt keinen Grund über gewalttätige Ausschreitungen zu berichten, denn dafür haben wir dort an dieser Stelle alle gesorgt, es ist Zeit sich mit dem eigentlichen Gegenstand auseinanderzusetzen und wenn die Politik dies nicht wahrnimmt wird sie bei dem nächsten Castor-Transport an einer erneuten Eskalation der Gewalt schuld sein, da sie nicht auf friedliche Proteste reagiert...

Dienstag, 9. November 2010

Der Traum vom eigenen Frank Pt.II

Erinnert ihr euch an den ersten Teil? Nein? Na toll. Hm, nagut, dann verlinke ich ihn hier nochmal, extra für euch. Ja, so bin ich zu meinen Lesern *gg*

Tja und als ich so vor dem Halloween-Wochenende mit den Kiddies in den örtlichen Kostümladen hüpfte, um mir ein Killerclown-Kostüm zu besorgen, scrollte so im Katalog ein Bild an mir vorbei. Quietschend vor Freude sprang ich auf, sprach: "Den will ich! Den und nix anderes!" Sie sprach: "Das ist aber kein Clown."

NEEIIIN, nicht direkt, viel cooler...


Noch im Laden musste ich der Verkäuferin zuliebe den Frank auch gleich anprobieren, schließlich wollte sie schon immer mal "mit Frank kuscheln".oO(FREE HUGS!)

Allerdings stellte sich heraus, dass diese Figur die Kinder ganz und gar nicht ängstige. Man muss wohl die Geschichte dazu kennen. Oder wenigstens ein wenig mehr Vorstellungs- und Abstraktionsvermögen haben. Naja, so war ich wenigstens der komischste Osterhase bei der Halloweenparty *grins*

Montag, 8. November 2010

GC Meilenstein

Sowas Glattes sieht man selten in der Cacher-Statistik. Tja, ich habe die 10000km-Marke geknackt und das ohne einmal im Ausland gewesen zu sein. 10000km zu 75,88% im 50km Umkreis um meinen Wohnort. In übrigens genau 200 Tagen, die ich cachen war (und für Insider: mit genau 300 Tradis!) Soviel runde Zahlen auf einem Haufen *gg*

Ja, ich liebe statistische Auswertungen, die eigentlich völlig sinnlos sind.

PS: 1.87/1.89

Samstag, 6. November 2010

His little piece of privacy

Sehr sehr geil... Nur der Motor sollte noch schneller sein. Aber das ist ja mal Nerd pur :D



Montag, 1. November 2010

Ick bin een...


Jetzt endlich auch offiziell :) *stolzis*

Natürlich wollte ich mir letzte Woche noch einen neuen alten Personalausweis holen. Allerdings musste ich mich dafür erstmal endlich in Berlin anmelden. OK, zweitwohnsitzlich hätte ich das schon immer machen müssen *unschuldigpfeif* aber diverse Gründe sprachen gegen einen Hauptwohnsitz. Die sind jetzt weggefallen. Und damit stand der Weg frei, mich von einem Provinzler zu einem Metropolitaner zu upgraden.

Glücklicherweise
war die Dame im Amt ausreichend cool als ich ihr meinen Antrag auf Umzug vorlegte: "Sie wissen schon, dass man 800€ Strafe zahlen muss, wenn man sich nicht innerhalb von 14 Tagen nach seinem Umzug anmeldet? Da haben Sie sich bestimmt verschrieben in dem Feld mit dem Einzugsdatum, oder? Also [Nachdruck] WANN [/Nachdruck] sind Sie eingezogen?"
*grins**"
vorgestern" eintrag*
"
Hm, aber der Mietvertrag läuft schon zu lange, da muss ich erstmal Ihren Vermieter anrufen, ob Sie da noch wohnen."

Sie legt wieder auf.
"Ich sage Ihnen jetzt besser nicht, was er gesagt hat." - "Ich kanns mir denken, dafür hab ich ihn schon oft genug gesehen..."
Uh-Oh *Kurve kriegen muss* "... immer wenn ich meine Immobilie kontrolliert habe."

Sie setzt den "Jaja, schon klar, die Immobilie"-Gesichtsausdruck auf und bestellt mir noch schnell einen neuen Perso ;) Toll die Beamtin. Danke :)