Donnerstag, 10. Juni 2010

Berliner LostPlaces in den Medien

Pro7 "Galileo" zerstört BW Pankow-Heinersdorf

Pebeck hat mich gestern Abend angeschrieben, ich solle mal bitte Pro7 anschalten. Was ich sah, zerbrach etwas in mir. Galileo führte einen FreeStyle-Fußball-Wettkampf auf dem Gelände durch, wo TS und ich damals unseren Cache legen wollten. Das ist an sich kein Problem, nur dass es dabei Punkte gab, wenn man Fenster zerstörte. Die Idioten zerstören doch tatsächlich mutwillig die schöne Lokhalle, diesen wunderbaren Ort, ein Mausoleum der Bahntechnik, Begierde zahlloser Fototouristen, Spaziergänger und Eisenbahnfreunde.

Aktuell findet man das Video noch hier in der Pro7-Mediathek, ca. ab Minute 14 (vor allem für die Leser, die einen Eindruck von dem Gelände bekommen wollen; der Schornstein im Hintergrund ist übrigens dieser hier)

Für den Fall, dass das Video nicht mehr online sein sollte, hier ein paar Screenshots:


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Berliner Fenster thematisiert "Teufelsberg"

Heute im Berliner Fenster, also in der total seriösen B.Z., prangte ein großes Foto von der Abhörstation auf dem Teufelsberg. Ebenfalls ein wunderbarer LP, Zielort zahlreicher alternativer Szenen, Grillplatz, Aussichtspunkt und natürlich bekanntes Cachegelände.

Abhörstation wird heimlich renoviert

Sie gilt als abrissreif, nicht betretbar und laut der Hinweisschilder am Zaun als „lebensgefährlich“ – die ehemalige Abhörstation der Alliierten auf dem Teufelsberg. Doch seit einiger Zeit wird hier renoviert – wie die B.Z. erfuhr ohne jede Genehmigung.
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Im Internet verkünden Macher des „Projekt Teufelsberg“: „Mit der Spielstätte namens ‚Abhoeranlage’ möchten wir der Theater- und Tanzszene Berlins Rechnung tragen“. Laut „Facebook“-Manifest und selbst gedrehtem Film solle das Terrain „Deutschlands größte freie Spielstätte“ werden.
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Weil das Hotelprojekt von Schüttes Investorengruppe nicht realisiert werden konnte, war die Baugenehmigung 2004 verfallen. Seit April 2006 ist das Grundstück entsprechend dem Berliner Flächennutzungsplan „Wald“ und damit nichtbebaubares Gelände.

Wir waren inzwischen mehrmals da, das erste Mal natürlich wegen einer Dose, die wir nicht fanden. Beim zweiten Happening grillten wir im schönsten Sonnenuntergang mit Blick auf die Berliner Skyline auf einer Ebene im Turm.

Beim dritten Besuch kamen wir mit Cacher-Verstärkung und lösten das Rätsel. Und das witzige an der zitierten Meldung ist, dass wir diese "Künstler" dann dort antrafen. Sie hatten an einem Turm ein Schloss angebracht, sodass eine Station des Multis nicht gefunden werden konnte. Gerade als wir eine Strickleiter gebaut hatten, um uns durch die offene Tür im Obergeschoss Zutritt zu verschaffen, kam ein Hippi-Bus um die Ecke und kurz darauf schloss man uns den Turm auf. Wir legten schnell (nach Rücksprache mit dem Owner) die Station um, quatschen noch und überließen den paar Hanseln da ihrem Tun.

Fakt ist, dass das Gelände durch die semiöffentliche Wahrnehmung und als "Geheimtipp" auch immer mehr Idioten anzieht, die Dinge mutwillig zerstören. Dabei ist das ehemalige NSA-Abhörgelände durchaus ein historischer Ort, der erhalten werden sollte. Klar ist kein Geld da, aber es gibt freiwillige Helfer, wie jene Hippi- äh Künstlergruppe, die immerhin versucht, etwas für diesen wunderschönen Ort zu tun - auf dass auch weiterhin romantische Stunden auf den Dächern und akustische Höhepunkte in der Kuppel erlebt werden können.

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