Donnerstag, 24. Dezember 2009

Lorem ipsum dolor

oder "Der Rotschopf stand zuerst"

Ich verstehe zwar kein Wort, wenn sie singen und zuhause von Platte würde mich die Musik nerven, aber live ist Corvus Corax wirklich mal eine tolle Abwechslung. Von Nico habe ich die Karte geschenkt bekommen und so fand ich mich heute Abend nach dem gestrigen Debakel im schönen Kino Babylon wieder.

Vorher ein paar unzufriedene Sprüche ala "Dieser Ort ist eines Gewandes gar nicht würdig.", "Wenn ich mir die Leute hier anschaue, bekomme ich Angst - gar nicht Corvus-typisch." und "Corvus Corax im Sitzen ist schon sehr seltsam." gehört - zu unrecht. Ich bin da völlig ohne Erwartung hin. Anfangs noch skeptisch, doch beim dritten Titel hielten sie mich dann doch nicht mehr auf dem Sitz und es hieß: Rock the Kinosaal. Und zwar für alle Altersklassen: Von Du-kannst-schon-laufen? bis Du-kannst-noch-laufen? gab es wirklich alles. Und erstaunlich wenig Schwarzvolk. Aber die sah man wenigstens am konsequentesten tanzen. Und dabei störten die Sitzreihen schon ziemlich.

Corvus Corax lieferten einen tollen Vorweihnachtsabend voller mittelalterlichen Klängen mit Indstrumenten, die man sonst so nie sieht. Um den Vater eines Kindes, dass ich mal betreute, zu zitieren: "Es war eine geile Party."

Dank diesmal nach Templin :)

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Sinnlos aggressiv

So, das wars jetzt. Das dritte Hosen-Konzert (diesmal ein lange gewünschtes Heimspiel in Düsseldorf, ISS Dome) meiner Serie ist vorbei. War scheiße.

Die Musik an sich, ja ok. War halt ein Hosenkonzert, wie die beiden vorher. Natürlich waren die vier oder fünf Weihnachtssongs klasse, leider 3 davon schon in der ersten halben Stunde - somit war die Spannung weg. Ansonsten kaum eine Überraschung.

Ursrpünglich hatte ich einen Sitzplatz gekauft, aber während der Vorband konnte ich mich in den Innenraum schmuggeln. Irgendwie war das nix, zwischen den Bloß-nicht-dreckig-werden-Tussis, den 10-Jährigen Konzertanfängern und den Ich-bin-so-dick-ich-brauche-zwei-Plätze-Menschen. Wollte mich bewegen.

Kaum ging es los, kam es zum üblichen Massenpogo. Im Gegensatz zum Normalfall aber war das pure Aggressivität. Keine Freude, kein Spaß, blutiger Ernst. Ich sah mindestens fünf Fälle, wo sich Leute geprügelt hatten. Auch sonst hatte man kaum was zu lachen. Es gab wirklich eine gewisse Grundaggressivität, der man sich nicht entziehen konnte. Während man sonst immer in fröhliche Gesichter schaut, die jeden Song mitgröhlen, sah man eine schmerzverzerrte Meute, in der jeder der vorderste sein wollte.

Das allein wäre schon genug, aber der Gipfel war die Security. Der Job der Security sollte eigentlich sein, Schlägereien durch Schlichten zu verhindern. Doch schon kurz nach der Vorband sah ich das erste Gegenteil. Nur zwei Reihen weiter kämpfte sich einer von denen zu einem Zuschauer und dieser wurde ohne jeden ersichtlichen Grund abgeführt. Er sichtlich verdattert, alle Umstehenden genauso. OK, unterstelle ich mal, dass da irgendwas war.
Aber so ging es weiter. Ich hatte nun das zweifelhafte Vergnügen hinter dem Wellenbrecher zu stehen. Versuche, davor zu gelangen, scheiterten an Hundertschaften von Securities, die den Vorraum hermetisch abriegelten. Egal wo man stand, beim kleinsten Anzeichen eines Pogos fiel man also einem Ordner in die Hände. Klar trägt das nicht unbedingt zu einer friedlichen Stimmung bei. Circles of Death konnten sich nicht ordentlich entwickeln, ständig wird man böse angefunkelt. Generalverdächtigt.

Und dann wurde ein bengalisches Feuer gezündet. Gehört zu jedem vernünftigen Hosenkonzert dazu, ist geil - aber klar, auf der anderen Seite sind pyrotechnische Erzeugnisse verboten. Und genau deswegen brach rechts neben mir quasi die Hölle los. Ein wütender Stier von einem Security - schick mit Headset und Armen wie Pergamonsäulen, bahnte sich einen Weg zur "Unglücksstelle". Nein, er bahnte nicht, er prügelte. Nicht weniger als drei Schläge bekam allein ich ab. Und genau wie andere versuchte ich schon, den Weg frei zu machen, was wohl gemerkt auch gelang. Was den Kunden nicht daran hinderte, trotzdem fleißig Gebrauch von seinen Fäusten und Ellenbogen zu machen. Die Fackel war inzwischen schon lange wieder aus, die Fans wollten weiter feiern. Dennoch, er kam zurück, ging mit einer ebenso veranlagten Verstärkung wieder zurück. Wie gesagt, ich bekam immerhin drei Schläge ab. Um mich rum gab es einige zierliche Frauen, die garantiert auch etwas abbekamen. Klar, braucht man Durchsetzungsvermögen um durch solch eine Menschenmenge durchzukommen. Doch das, was er tat, war unangemessene Gewaltanwendung. Und der Sinn generell fraglich. Auf meinen inzwischen vielleicht gut und gerne 50 Rockkonzerten aller Art habe ich schon manches bengalisches Feuer gesehen. Und niemanden hat es geschert.

Ich kann verstehen, dass es die Security ärgert, doch etwas übersehen zu haben. Aber man kann nicht wirklich sagen, dass die Eingangskontrollen irgendwie besonders gründlich sind. Sie nehmen dir zwar ohne jede Gnade Getränke am Eingang ab, aber meine Tasche fürs Taschenmesser haben die nicht einmal berührt, genauso wenig wie die sich im vorderen Teil des Rucksacks befindliche Taschenlampe und das GPS-Gerät. Das hätte sonstwas sein können. Auf einem anderen Konzert hatte ich (versehentlich, da ich es vergessen hatte, dass das noch von früher im in der Tasche war) meine komplette Geocaching-Ausrüstung mit rein gebracht, incl. 12cm Klinge, Angelhaken und Leatherman. Da ist es doch kein Wunder, dass man drinnen bengalische Feuer zündet. Und dann hilft es auch niemandem, nachher einen Schuldigen zu suchen (ich hab nicht gesehen, dass sie einen hatten, aber nix genaues weiß man nicht). "Aggressiv statt präventiv" schien die Ansage zu sein.
Und es scheint ja nicht das erste Mal ein Problem mit der eigenen Security gegeben zu haben. Bei dem Konzert in der Wuhlheide hat Campino ja höchstpersönlich etwas beobachtet und seine Leute entsprechend ermahnt. Es kann doch nicht sein, dass man zwischen 13.000 Menschen eine Horde gewaltbereiter Streithähne hinstellt, um für Ordnung zu sorgen.

Und ich meine, ich war gestern ein Paradebeispiel für die Schieflage des Systems. Noch draußen hörte ich ein Gespräch mit, das ein Ordner mit einem Fan hatte. Letzterer fragte, wie es denn aussähe, ob man nun von den Sitzplätzen auch in den Innenraum gelangen könne, da es gerüchteweise am Vortag möglich gewesen sei. Der Ordner antwortete, dass dies wohl eine Unachtsamkeit der Kollegen gewesen wäre, da es ja aufgrund von brandschutztechnischen Gründen keine Überfüllung des Stehplatzbereiches geben dürfe. So weit ja verständlich und klar. Aber dann ist es mir unbegreiflich, warum ich so mirnixdirnix genau diese zu verhindernde Aktion ohne jegliche Schwierigkeit ausüben konnte. An meinem Block gab es nicht eine Sicherheitskraft (im Gegensatz zu allen anderen, muss man hinzufügen). Irgendwas ist da komplett verkehrt.

Ich würde sagen: Generell volles Verfehlen der Aufgaben. Prügeln statt Ordnung und Kontrollen. Auf Bewegung und Pogo hatte ich daraufhin natürlich nicht mal den Funken einer Lust. Vielleicht wäre das Konzert ohne diese Zwischenfälle doch etwas Besonderes geworden. Schade.

Naja, danach noch 3,5h durch ein wirklich totes Düsseldorf-Rath gelatscht und nach 8km auch mal was zu essen gefunden (die dritte Tanke hatte auf...) und dann gings mit einer sehr frühen Mitfahrgelegenheit Richtung Heimat.
Man Dank geht nach A. zu Morti, die mich davor einen Tag lang untergebracht und unterhalten hat. Freue mich schon auf nächste Woche :)

So, ich muss jetzt zum nächsten Konzert. Habe noch keine Ahnung, was mich erwartet.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Die absolute Erinnerung

Gestern mit Madame, sman und TS zu etwas ganz Besonderem gewesen. In einem Theater fand das alljährliche internationale Festival des nacherzählten Films statt - auch "Total Recall" genannt.

„Total Recall, - Das Festival des nacherzählten Films”, lädt zum 6. Mal ein, Filme zu erzählen und zu hören. Vom Filmklassiker über Blockbuster, Dokus, Soaps bis hin zum Experimental- und Industriefilm: Weit über 500 Filme wurden bisher nacherzählt, von Menschen im Alter von 8 - 84 Jahren, quer durch alle Schichten und Berufe. Von Pantomime bis Stand-Up-Comedy, von Märchenerzählung bis Filmanalyse – die Strategien des Erzählens sind vielfältig.
Beim Wettkampf um die „Silberne Linde “, dem Preis für die beste Filmnacherzählung, entscheidet die Publikumsjury. 10 Minuten stehen jedem Teilnehmer zur Verfügung, Hilfsmittel sind nicht erlaubt. Jeder kann teilnehmen – einfach erinnern und erzählen!
„Eine kuriose Veranstaltung ist das, querständig zu Trends und Moden… Der Andrang ist gewaltig und bestätigt das Bedürfnis, über die technisch avancierteste der Künste in einer Weise öffentlich zu reflektieren, die sie auf den elementarsten Vorgang des Erzählens zurück nimmt... Das herzerfrischende Festival, eine temporäre Hyde Park Corner der Cineasten, holt eine Erzählform ans Licht, deren Ausgestaltung erst begonnen hat.“ (A. Rossmann, FAZ)

So weit also die FAZ. Wir waren gestern am zweiten und entscheidenden Tag da. Uns erwarteten nach einer sehr schönen Einleitung eines amerikanischen Filmmusikkomponisten und seinem Klavier eine doch vorrangig komödiantische Show aus 15 Beiträgen.
Von krassen Tentakel-Wasweißich-Habichauchnichtverstanden-Independent-B-Movies (
Possession) bis hin zum Mainstream (Die nackte Kanone 2 1/2), von Serienfolgen (StarTrek-Enterprise) bis hin zum Überüberlangen Film, dessen Nacherzählung inzwischen vier Veranstaltungen dauert und noch dauern wird (Vom Winde verweht).

Letztere begann ihren Vortrag mit den Worten: "Ich stehe heute schon zum vierten Mal hier und wenn ich heute bis zur Hälfte komme, bin ich immernoch mehr als doppelt so schnell wie der Film." Sprachs und tats. Anfangs noch etwas nüchtern, redete sie sich in Rage. Tränen in den Augen sprach sie von der armen Scarlett, die das brennende Atlanta verließ und brachte es paradoxer Weise in ihren Emotionen noch fertig, anzumerken, dass "die brennende Stadt im Hintergrund die Kulisse von KingKong" war, "für den, den es interessiert." Beeindruckend.
Dann gab es ein junges Mädchen, dass angeblich von ihren "
sadistischen" Freunden spontan auf die Bühne gezwungen wurde, um das Reden vor Menschenmengen zu üben. Anfangs total zaghaft und verschüchtert, berichtete sie von ihrer Angst vor Saw und ihrer Beruhigung in Form von Disney's Die Unglaublichen. Sie taute immer mehr aus, gestikulierte am Ende wie wild, um die Fähigkeiten der Protagonisten zu untermalen. Jede Figur war noch "geiler" als die vorige und am Ende dachte man, sie wollte überhaupt nicht mehr aufhören. Sie hatte meinen absoluten Respekt in der Tasche.
"Den wichtigsten Preis in der Kunst des nacherzählten Films", die Silberne Linde, hatte ein Redner vom Vortag gewonnen. Er stellte Lady Terminator vor. Der Beitrag wurde dank Videoaufzeichnung noch einmal gezeigt. Un-glaub-lich genial. Auf Youtube gibt es einen früheren Bericht von ihm (Texas Chainsaw Massacre - Das Original!), der zwar toll, aber nicht ganz so genial ist. Ich warte auf den Upload von diesem Jahr.

Die Veranstaltung fand ihren Ausklang mit einem Filmmusikquiz. Nicht so billige Sachen, wie StarWars. Und es zeigte sich, dass das Theater voll war mit echten Cineasten: Drei Töne und schon erschallt es aus dem ersten Rang: "Das fünfte Element!" oder "Irgendwo in Afrika!". Beeindruckend.


Wirklich großartige Idee, diese Veranstaltung. Irgendwann muss ich mal
Der König der Löwen nacherzählen.

Samstag, 19. Dezember 2009

"I see you."

Viel Hype schon im Vorhinein. Zu recht.

Auch wenn die Handlung sehr vorhersehbar ist und man sie praktisch kennt, wenn man den Trailer gesehen hat, ist es ein gigantischer Film. Extrem geniale Bilder und davon mit über 2,5h reichlich. Wer auf SciFi und Fantasy steht wird sowas von bedient.
Auch wenn klar ist, wie es ausgeht, macht es ungeheuren Spaß die Entwicklung der Figuren zu beobachten. Der Film steckt voller Details, die bei nur einmaligem Gucken gar nicht wahrnehmbar sind. So viele kleine, liebevolle Elemente, von denen man nicht genug bekommt. Ich war wirklich beeindruckt, und das sage ich nicht von vielen Filmen. Schönes, modernes Märchen. Ganz großes Kino.

Der Versuch, sich das auf dem Fernseher vorzustellen, scheiterte kläglich. Hier trifft es wirklich zu: "Kino, dafür werden Filme gemacht."


(Ich hätte gern noch ein Bild von den atemberaubenden Nachtszenen auf Pandora gehabt, hab nur leider keines gefunden - alles funkelt und fluoresziert. Wirklich schön.)

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Bye Galaxy, hi Milestone

Es gab echt einige Nachteile am Samsung Galaxy. Am Gerät an sich nur kleine Dinge, aber zusammen und vor allem in Kombination mit Samsungs Inkompetenz, endlich Android-Updates zu bringen wog am Ende so viel, dass ich es kurzerhand verkaufte und seit gestern mit einem "Android 2.0"-bestückten Motorola Milestone durch die Gegend renne.

Die Verbesserungen? Ganz klar die Volltastatur, das größere Display und natürlich ein regelmäßiger Support des OS. Bei Android wollte ich auf jeden Fall bleiben, der App-Market ist einfach klasse und macht dem iPhone immer stärkere Konkurrenz. Zudem hat es Motorola geschafft, die Multitouch-Funktion zu aktivieren, die Samsung nach wie vor sperrt. Zwar unterstützen das bisher nur wenige Apps, aber da macht das Zweifinger-Zooming ala iPhone schon Spaß.

Und für die, die jetzt stutzen: Ja, ich wollte nie mehr ein Motorola. Aber das hatte vor allem Gründe in der Bedienbarkeit. Das Milestone läuft aber, wie schon beiläufig erwähnt, nicht mit einem MotorolaOS, sondern eben wieder mit einem noch besseren Android.

Doch warum ist das Update so wichtig? Nun, das Galaxy lief noch mit einer recht instabilen Version 1.5. Viele Programme stürzen ab, das WLAN-Modul stellt kein WPA2-Enterprise zur Verfügung, was gerade für das UniWLAN notwendig ist. Es gibt einige kleine Sachen, bis hin zu Sicherheitsfragen. 1.5 wurde lange durch 1.6 generalüberholt und seit 2.0 wird allerorts außer bei Samsung an der 2.0-Fähigkeit gewerkelt. Ich wollte ein Gerät, das ich in allen Funktionen auskosten kann - und nicht softwaretechnik beschränkt ist. Und in regelmäßigen Abständen bei Samsung Klingelputzen gehen, das muss nicht sein. Verlieren die eben Kunden.

Listening To:
Green Day - 21st Century Breakdown

Montag, 14. Dezember 2009

Hohoho, frohes Geocaching!

So erschallte es aus gut 40 Mündern um Punkt 1600 inmitten der Gedächtniskirchen-Weihnachtsmarkt-Muggel. Für einen Eventcache setze dann sogar ich eine Weihnachtsmütze auf *grins*. Dann mussten wir zwei beide Bodyguard-Weihnachtswichtel für den Weihnachtsmannpenner mit der viel zu weiten Hose spielen *gg*. War wieder ein schöner Cacher-Flashmob. Freue mich nun auf den schon angekündigten Ostermontagsflashmob mit Ostereier- und GeocoinCaching im Tiergarten.

Freitag, 11. Dezember 2009

Kronos

Seit einigen Wochen flimmert übers "Berliner Fenster" in der U-Bahn ein Animationsfilm mit einem sehr seltsam aussehenden Vehikel. Dem mobilen Internet sei Dank habe ich heute mal die angegebene Homepage aufgeschlagen und folgende Sachen gelesen:

Es geht um das so genannte Kronos-Projekt, mit dem die allgemeine Relativitätstheorie Einsteins verifiziert werden sollte. Dafür wurde 1926 ein Vehikel entworfen, welches sich möglichst langsam und gleichförmig schwingend fortbewegt. Zudem sollten 8 Probanden darin Platz finden. Noch während der Voruntersuchungen fand man heraus, dass aufgrund von leberschädigender "pi-mesonischer" Strahlung (?) Alkoholiker mit sowieso schon geschädigtem Organ am Besten wären.

Das Gerät wurde hermetisch abgeriegelt und mit einer lichtabsorbierenden Schicht ummantelt, sowie mit paddelartigen "Rädern" versehen, welche die Schwingungen hervorriefen. Das Experiment fand aufgrund von Ausschluss der Öffentlichkeit im Verborgenen statt - in den Tunneln der bis heute nicht fertig gestellten U-Bahn-Linie 10. Das Experiment wurde angeblich tatsächlich gestartet.
Das Vehikel bewegte sich anfangs mit 4mm/Tag, soll heute wohl knapp über 10 erreicht haben, da es dieses Gefährt wohl nach wie vor geben soll. Geht man davon aus, hat es sich derzeit etwa 317m fortbewegt. Aufgrund von einem so genannten Verlangsamungsfaktor (??) von 112k soll der allg. Relativitätstheorie nach für die Insassen gerade einmal eine Zeit von 6,5h vergangen sein.
Bereits 22 Minuten nach Beginn des Experimentes im April 1926 kam es wohl zu für Zeitverschiebungen typischen Lichterscheinungen (???). Anfangs konnte man wohl noch mittels Funk mit den Insassen kommunizieren, später ging das angeblich nur noch mit extremer Verschnellerung des Tones.


Da der Tunnel damals verschlossen wurde und mit der Machtergreifung der Nazis das auf 10 Jahre angelegte, "jüdisch basierte" Experiment eingestampft wurde, geriet es mehr und mehr in Vergessenheit. Das Gerät bewegte sich dennoch weiter.
Später gab es Versuche der Sowjets, das Gerät zu bergen, scheiterten jedoch. Dennoch gibt es zahlreiche Berichte über Lichtirritationen im zu vermutenden Bewegungsbereich. Auch heutzutage gibt es derlei Berichte. Gerade bei feuchtem Wetter soll es zu bläulichem Schimmern an Metallgegenständen kommen, Fahrgäste der U9 berichten von Stromausfällen, knirschenden Tönen und Lichtblitzen im Bereich um Rathaus Steglitz.

Die Theorien der Nichtentdeckung sind zahlreich. Natürlich stellt sich die Frage der Stromversorgung. Diese wird dadurch erklärt, dass sie mit dem Stromnetz der U-Bahn verbunden ist und so zwischen den 200-400kW fressenden Zügen nicht weiter auffalle. Tatsächlich gab es während der Bombardierung Berlins im 2. Weltkrieg keine größeren Schäden in dem Bereich.
Angebliche Bestandteile des Zug-Druck-Pumpen-Mechanismus der Stromversorgung soll man hinter Gestaltungselementen der Bahnhöfe "Rathaus Steglitz" und "Schloßstraße" erkennen können.
Die fraglichen Tunnel wurden inzwischen untersucht. Doch gemäß der Relativitätstheorie soll es bei derartig langsamen Geschwindigkeiten zu "Devisualisierungseffekten" kommen, die besagen, dass sich das Gerät optisch bis auf eine Stärke von 0,05mm zusammengezogen habe. Eine andere Theorie spricht von einer Ausdehnung und einer damit einhergehenden "optischen Verdünnung", so dass das dann 1.200km lange Vehikel für Außenstehende nur noch aus einer durchsichtigen ätherischen Substanz bestünde.


Natürlich verschwanden über die Jahrzehnte zahlreiche Beweise dieser Geschichte. Dennoch sollen einzelne Baupläne und Fotos existieren.


Das alles klingt extrem interessant. Aber ich bin geneigt, das Ganze als eine Art UrbanLegend abzutun. Nun weiß ich allerdings, dass hier eine Reihe von Physikern mitlesen. Ich wäre sehr daran interessiert, mal eure (ähm, bitte für Laien verständliche) Meinungen zu dem Thema zu hören :)

Dienstag, 8. Dezember 2009

Pro MANNschaft!

Es gibt zwei Sorten von Menschen, die mich echt ankotzen: Militante Veganer und Gender-Fuzzies. Mit zweiteren hatte ich heute mal wieder zu tun.
In meiner bislang noch nicht genannten, zweiten Ewi-Veranstaltung kam heute irgendson WiMi rein. Er meinte dass durch die Streikwoche ja leider das Genderthema ausgefallen wäre. Da es aber so spannend sei, wolle er wenigstens zu Beginn einen Fragebogen rumreichen.

Es waren Fragen wie "Sollte in der Schule eine Sprache etabliert werden, die das generische Maskulinum vollständig vermeidet, damit die Kinder frühzeitig für die Gleichstellung von Frau und Mann sensibelisiert werden?"
Ja, hallo? Nachher bekommt man Kind einen Schulverweis, weil es das böse Wort "Bauarbeiter" gesagt hat oder muss bei Frau Dr. Emanzipation nachsitzen, weil er DER Baum, anstelle der neuen Form DAS Baum schrieb.

Nachdem ich dem Fragebogen also meine komplette Verachtung durch das durchgängige Ankreuzen von "TOTALER SCHWACHSINN" entgegen schleuderte und hoffte, damit Gott sei Dank nun in Ruhe gelassen zu werden, fiel mein Blick aus Versehen auf die Rückseite.
Es sollten noch ein paar persönliche Angaben gemacht werden. Ja, ich bin ein Kerl und ja, ich komme aus einem stark männerdominierten Studiengang. Doch bei der letzten Frage machte sich mein Kiefer selbstständig: "Welche drei Artisten aus der Musikbranche sind Ihre Favoriten?"

Hm, mal überlegen. Das ist nicht ein wenig suggestiv, oder? Ich meine, wenn ich nun nach meinen bisherigen Angaben nur Kerle hinschreibe, dann muss ich ja quasi als Chauvinist hingestellt werden. Allerdings stehe ich nunmal nicht auf Rihanna oder Shakira. Ist nun einmal nicht meine Musik. Und nennt mir mal bitte weiblich dominierte Punk- oder Metalbands. Oder wie siehts aus mit weiblichen Filmmusikkomponisten? Ich habe dann einfach mal die alte und neue Nightwish-Frontfrau hingeschrieben und einen Komponisten, dessen Name alles sein kann, bis hin zum außerirdischen Neutrum. Mal im Ernst, da wird man mit solch einer Frage so derartig festgenagelt, das ist echt unfassbar.
Und nur weil ich nun einmal nicht auf Weichspüler-Pop stehe und den ganzen Gender-Scheiß für Probleme halte, die sich realitätsferne männerverachtende Frauen machen, um überhaupt mal welche zu haben, kommt als Ergebnis der Machoman und Mega-Chauvi raus. Boah, ekelt mich das an.

Ich dann so: "KENN ICH!!!"

Nach ziemlich langer Pause genial wie eh und je:

Sonntag, 6. Dezember 2009

Dezemberfoto

Stacheln der Angst, Stacheln der Hoffnung

WARNING: Spoilers may be included!





Dieses Motiv ist uns gestern beim Cachen
begegnet. Ich fand es einfach zu toll, bin deswegen heute noch einmal mit Fotoapparat hin. Eine einsame Rose an kahlem Strauch im Dezember. Dazu der Stacheldraht als künstlicher Gegensatz zu denen der Rose.

Ich hätte gern eine bessere Kamera.

Kurz darauf erledigten TS und ich übrigens unseren ersten 4-4er im Berliner Underground...

Freitag, 4. Dezember 2009

Websiten für Steintafeln

Ich belege ja derzeit unter anderem das Ewi-Seminar "Einsatz von digitalen Medien in Lehr- und Lernprozessen" (oder wie das Ding nun auch richtig heißt...). Ziel wird die Erstellung einer Website sein, deren Inhalt die Begutachtung eines Lernprogrammes ist.
Der Ablauf dieses Faches sieht aktuell folgendermaßen aus: Uralt-Mathe-Spiele zocken und HTML für Anfänger. Ich sag euch: OMFG!


Der (wirklich total nette, aber alte) Professor hat sich also zum Ziel gemacht, die nicht technikaffinen Ewis zu "Internetfreaks" zu machen *hüstel*. Ging also letzte Woche los mit dem Lernen von HTML zur Erstellung des Endprojektes. Was tut er? Packt Dreamweaver aus. Version 4. NEEEEIIIIIN.
Dieser Editor ist vermutlich noch älter als der Märchenonkel vorne und produziert entsprechend aktuellen Code (...exakt 9 Jahre seit Erscheinung...).
Und dann komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.

Er benutzt das Teil als Texteditor, zeigt nicht ein einziges Mal Code (außer ganz am Ende, um eine Frage zu beantworten). Und es ist wirklich alles dabei: Quietschbunte Webseiten, aufgebaut
aus vier Frames (Den Terminus "Frame" verkauft er als Dreamweaver-Internen Begriff), rote Schrift auf dunkelblauem Grund ("Das ist schön kontrastreich."), ComicSans MS, überlange Texte, Font-Tags, möglichst invalides XML und zum Schluss wird das Ergebnis im Internet Explorer vorgeführt. Fehlten nur noch animierte GIFs. Aber das kann noch kommen. Immerhin ist er nur zur Textformatierung gekommen. Mit Hyperlinks wollte er erst nächste Woche weiter machen - bloß nicht überfordern :D

(Das Foto ist leider sehr blass, man denke sich lauter knallige Farben!)

Ich fragte ihn hinterher, ob er böse sei, wenn ich den Dreamweaver verweigern würde. Und was er tun würde, wenn ich mit CSS und JavaScript kommen würde, oder ob ich gar einen Server gestellt bekäme, der PHP und PostgreSQL unterstützen würde - nur für den Fall der Fälle :)
Er wurde leicht blass, aber solange es auf seinem Rec
hner laufen würde, wäre das kein Problem... Hm, dann fällt wohl serverseitige Programmierung weg... Mist.

Ich kann mir auch überhaupt nicht erklären, warum ich der Buh-Mensch im Kurs bin ;) *räusper* Da kamen echt schon Anfragen, ob ich anders bewertet werden würde, als der Rest. Naja, nur meine Gruppenmitstreiterin ist wenigstens guter Dinge: "Klar arbeite ich mit dem Informatiker zusammen!" :D

Aber mal im Ernst. Ich verstehe es schlicht nicht, wie man vor zehn Jahren veraltetes Wissen vermitteln und als Non-Plus-Ultra hinstellen kann. Ich meine, mal angenommen, die Studis gehen dahin, um wirklich etwas zu lernen. Dann gehen die aus dem Kurs und glauben sonst was gelernt zu haben. Vielleicht geben die das sogar mal weiter - bei Erziehungswissenschaftlern vielleicht nicht unwahrscheinlich. Außerdem geht man doch als Student davon aus, dass man, wenn man die Uni verlässt, einigermaßen auf Höhe der aktuellen Wissenschaft ist.
Ich finde ja Medienkompentenz extrem wichtig, halte es im Gegensatz aber für brandgefährlich, mit derartigem Nichtwissen ausgestattet zu werden. Und dabei ist es definitiv kein Problem, nachsteinzeitliches HTML zu vermitteln. Klar kann man dann nicht 80min Kinderspielchen zocken, aber dafür ist das ein universitäres (ja, sogar in der FU bei Gesellschaftswissenschaften elitäres) Hochschulstudium. Da ist es nicht zu viel verlangt, wenn ein Seminar auch zu aktuellem Wissen führt. Versteht mich nicht falsch: Ich rede nicht davon, die Ewis zu Website-Spezialisten auszubilden - dafür gibt es solche wie mich. Ich rede vom Aufbau simpler Homepages nach heutigem Stand des Technik. Ich rede davon, auch mal andere Browser zu zeigen. Ich rede davon, einen Einblick zu vermitteln, wie simpler Code aussieht und eben nicht auf dem Textverarbeitungslevel zu bleiben, das sogar jedes MS Word leicht übertrumpft. Zumindest wenn der Kurs sich das auf die Fahne geschrieben hat.

Reading:
Cormen & Co. - Algorithmen - Eine Einführung
("Eine Einführung" ist lustig bei 1300 Seiten, Schriftgröße megaklein, pure Theorie *gg*)