Freitag, 26. Dezember 2008

Ey, lüg' ich?!

Als ich im Herbst die Plakate zu "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär - Musical" sah, erinnerte ich mich vage an Satans Lobeshymnen vor 2 Jahren - und schwupps war die Karte bestellt.

Der Auftakt der neuen Tour im Velodrom war - ungelogen - einfach wunderbar. Zugegeben, die Musik ist sehr kindgerecht gestaltet und teilweise nicht ganz mein Fall (Natürlich sind einige grandios; "Voller Güte, groß und prächtig herrscht du über alle Meere..." *gröhl & bang* und "Ich bin nur eine schlechte Idee" *summ & schnief*), doch die Kostüme und Requisiten waren einfach toll. An jeder Ecke eine Lobeshymne auf Walter Moers' Figuren. Viel Witz und noch mehr Charme zauberten mir ein Non-Stop-Grinsen aufs Gesicht.

Das Wandermusical ist eine verdammt gute Inszenierung eines verdammt guten Buches. Die Zeichnungen wurden wirklich toll umgesetzt. Fredda, Qwert, Mac, Nachtigaller und der Stollentroll erwachten auf der Bühne zum Leben. *mit nach Hause nehmen will* Mithilfe des wirklich perfekt agierenden Ensembles wurden Szenarien konstruiert, choreographiert und getanzt; beeindruckt hat mich insbesondere die Stollenszene. Wie genau da gearbeitet werden muss, dass man die Menschen nicht sieht und die Stollen sich dennoch stets verändern ist sicher echt hart.

Fazits:

  • Ich bin Blaubär, ein Blaubär!
  • Wissen ist Nacht!
  • BINOMIALKOEFFIZIENT!


[alle Bilder: Copyright by blaubaer-musical.de]

Listening To:

Martin Lingnau/Heiko Wohlgemuth - Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär (Das wahrscheinlich erlogenste Musical der Welt)

Dienstag, 23. Dezember 2008

Das ist Tatkraft!

"Hacker-Paragraf": iX-Chefredakteur zeigt sich selbst an
Jürgen Seeger, Chefredakteur des IT-Magazins iX, das wie heise online vom Heise Zeitschriften Verlag herausgegeben wird, hat sich heute bei der Staatsanwaltschaft Hannover selbst wegen Vorbereitung des Ausspähens und Abfangens von Daten nach Paragraf 202c StGB angezeigt. Grund ist eine Toolsammlung auf der Heft-DVD des iX Special "Sicher im Netz", mit dem man Schwachstellen in der IT-Infrastruktur aufzeigen, aber auch ausnutzen kann.

Das Special des Magazins iX, das seit dem 16. Oktober im Handel ist, gibt Administratoren Tipps, wie sie Systemeinbrüche simulieren können, um anschließend geeignete Schutzmethoden zu finden.
[...]

Dafür hat er meinen allergrößten Respekt. Diese Aktion zeigt, wie absurd dieser Müll eigentlich ist. Hut ab! Hoffentlich bringt es was.

Reading:
Andreas Eschbach - Eine Billion Dollar

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Ein Drittel schon vorbei

Part I: Der erste Blick
Schon davor zu stehen ist krass. Die Leuchttafeln sind so gigantisch, dass man auf dem Vorplatz nicht mehr wirklich erkennt, was da einem vorbei flimmert. Mehrere Einlässe, allesamt bestückt mit zivilisierten Schlangen - schon komisch. Schließlich wartete man auf ein Punkkonzert.
Garderoben gibt es im zweiten und vierten Stock, das Männerklo in der zweiten Etage das erste Mal übersehen. Alles wirkt stark überdimensioniert. Punkstimmung wollte nicht aufkommen.
Dann betreten wir die eigentliche Halle. Zwar wirkt sie von außen noch größer, dennoch haut einen dieser Anblick um. Man bedenkt, man ist Indoor und doch sieht man schon, dass die beiden größten Outdoor-Locations Berlins einen Scheiß dagegen sind. Die O2-World ist einfach nur ein Monster.

Part II: Die Vorband
Die Wand aus Marshall-Boxen ließ schon auf ordentlichen Rock schließen. Doch was Airbourne da zum Besten gab, war einfach nur geil. Energiegeladener Hardrock, krasse Mecken und heftigste Poser. So muss das einfach mal sein. Die Musik an sich hatte ein wenig was von AC/DC, finde ich persönlich. Konnten ordentlich einheizen, die Australier.

Part III: Der Hauptgrund
Bis zum ersten Abgang - der geschulte Fan weiß, dass das Konzert gerade erst begann - war es eher durchschnittlich, was die Hosen ablieferten. Sicherlich bedingt durch die Songs aus dem doch eher bescheidenen aktuellen Album.

Doch die erste Zugabe zeigte, dass es genial zu werden drohte: Mit auf die Bühne kamen Esther Kim und Raphael Zweifel, die beiden unterstützenden Musiker, ohne die das Unplugged-Album nicht das geworden wäre, was es ist. Und die sieben zeigten, dass diese Unplugged-Versionen auch auf normalen Konzerten durchaus funktionieren.

Schon nach dem ersten Song aus der Riege konnten die Hosen das noch toppen. Campino meinte, wenn man eh schon einmal in Berlin sei, könne man die Chance doch nutzen - und holte Arnim von den Beatsteaks dazu. UNGLAUBLICH. *ausgeflippt bin*. Zusammen mit den anderen durfte er seinen von den Hosen gecoverten und unplugged veröffentlichten Song Hand In Hand zum Besten geben (Klingt eigentlich im Nachhinein schon etwas seltsam: Arnim durfte seinen eigenen Song performen, aber nur in der Version der Hosen, die ihn derart veröffentlichten, ohne ihn zu fragen... DAS IST PUNKROCK! :D)

Abgerundet wurde die Semi-Unplugged-Session durch das Hervorholen einer Trompete, die Campino wohl einst in einem Fanfarenzug spielen musste, gestern jedoch den Nasenflöten-Part der swingigen Bommerlunder-Version ersetzen sollte. Mit einem gelungenen Übergang zur Originalversion des Songs wurde das Publikum zurück geholt in die wahre Welt des Punkrockkonzerts. Pogen, Springen, Schreien. Geil!

Weitere Höhepunkte waren sicherlich Still, still, still mit dem einzig wahren Still, still, still-Sänger am Mikro, Vom am Gesang (Campino an der Gitarre, Kuddel am Schlagzeug) bei einem mir melodisch bekannten, namentlich unbekannten Song, sowie dem Lust-auf-Vergangenheit-Medley aus u.a. Achterbahn, Schwarzwaldklinik, Wir sind bereit und Liebesspieler.

Danke für diesen Abend. Da kommt man doch immer gern wieder. Also bis zur Wuhlheide im Sommer!

Sonntag, 14. Dezember 2008

Wir haben 2jähriges (Bildupdate)

Wir, die Sucht und ich... oder die Scheiben und ich... oder... ach naja... Und eigentlich fröne ich schon ein wenig länger.
Aber auf der Weihnachtsfeier der Goldfingers vor 2 Jahren wurde ich offiziell Mitglied mit Rückennummer 42 und allem :)


Ich würde sagen, das gibt mal wieder Anlass zu einem netten Zahlenbombardement:

  • 2 Jahre Mitglied eines Ultimateteams
  • 26 gespielte Scheibenturniere
    • davon: 15x Outdoor
      • davon: 3x Kleinfeld, davon 2x HAT
    • 7x Halle
      • davon: 1x HAT
    • 3x Beach
    • 1x Discgolf
  • Beste Platzierungen:
  • 2 Turniere im Ausland (PL + I)
  • bei 10 verschiedenen Teams gespielt / ausgeholfen:
    • davon: mit 5 ganze Turniere gespielt (mit den ersten beiden mehr als eines):
  • längstes Spiel:
    • C-Quali Outdoor 2007, Berlin, Goldfingers vs. Plattfische Hamburg
    • 2h15m
    • Endstand: 15:13 Sieg
  • höchster Punktsieg:
    • vor 3 Wochen auf der Berlinliga mit DJs
    • gegen DiscKick, 23:6
  • höchste Niederlage:
    • Juni 08, Liga-Spiel, Goldfingers vs. DJs
    • 1:17, in unter 30min!
  • wenigsten Punkte im Spiel
  • größtes Turnier:
    • Paganello 08, Rimini
    • ca. 1500 Spieler
    • >100 Teams
    • >20 Plätze
  • meiste Spielzeit/meisten Spiele auf einem Turnier:
    • Palastwerfen 07, Potsdam
    • 18 Spiele an 2 Spieltagen
    • 12h Spielzeit in 48h
    • innerhalb von 4 Teams
  • meiste Training in einer Woche: 5 Einheiten bei 4 Teams
  • 1 Partysieg, 1x Limbokönig :D
  • leider kein Spiritpreis
  • 32 Scheiben im Besitz
    • davon: 22 Ultimate
      • davon 20 verschiedene
      • lediglich 1 Eurodisc
      • 1 Flashflight
      • von 15 verschiedenen Teams/Anlässen
    • 10 Discgolf
  • bestes Discgolf-Ergebnis:
    • 14 über Par, Potsdamer Parcours (14 Bahnen)
  • ausgegebenes Geld für Scheiben, Turnieranfahrten + Verpflegung, Startgebühren, Mitgliedsbeiträge, Trikots, ...: nein, das versuche ich nicht zusammen zu rechnen :D
Vor exakt 2 Jahren wurde ich nun also Mitglied der Scheiben-Community, im nächsten Monat bin dann kein Goldfinger mehr, sondern DJ. Ebenso wie meine Karriere bei den Potsdamern, begann die bei den DJs kurz vor der Weihnachtsfeier. Ich erhielt zwar gestern noch nicht meinen DJ Namen (die DJs vergeben Namen anstelle von Nummern), aber den Vertrag werde ich die Woche wohl noch unterschreiben.

Mal sehen, was die nächsten 2 Jahre bringen.

Freitag, 12. Dezember 2008

Liebe macht bekanntlich blind (Update)

Und auch die Liebe zur Musik scheint davon nicht verschont zu bleiben...

Da warte ich seit nun fast einem Jahr darauf, dass in den Tourdaten der Toten Hosen endlich mal die Düsseldorf-Termine erscheinen. Ewig nix. Die ersten Konzerte der Tour sind schon diesen Dezember. Immer mehr erscheinen in der Tournee-Liste. Nur Düsseldorf fehlt. Dabei ist es schon lange ein Traum von mir, ein Heimspiel der Hosen mitzuerleben.


Nun, am 28.11. kam dann endlich der lang ersehnte Newsletter mit den D
Dorf-Terminen. Der Vorverkauf für die Events am 25. und 26.12. sollten am 6. starten. Schon damals die Krise bekommen für solch eine kurze Zeitspanne. Was bitte sollte das denn? Kam aus dem Meckern nicht mehr raus. Mal abgesehen davon, wie sollte ich denn in den Weihnachtsfeiertagen in DDorf sein? *grml* Monatelanges Hoffen umsonst...

Gestern flatterte jedoch die erlösende Mail herein mit der Nachricht, dass es zwei Zusatzkonzerte gäbe: 22. und 23.
Super! Zumal ich doch eh vom 19.-21. bei Mrs. & Mr. Morti weilen darf.
Gut, um Mitternacht den Entschluss gefasst, mich Samstag früh, wenn der VVK startet, mich um die begehrten Lappen zu prügeln - vorausgesetzt ich darf meinen lieben Gastgeber noch 2 Nächte länger auf den Senkel gehen.


Heute früh sofort den Herrn des Hauses im ICQ angetroffen und sofort zugelappt. Alle Pferde scheu gemacht - aber sie sagten zu. Na dann ist ja al
les geritzt, nur noch die bereits rausgesuchte Mitfahrgelegenheit für die Rückfahrt kontaktieren... Doch halt...

Ein zufälliger Blick auf die Konzertdaten bei eventim zeigten etwas verdammt Komisches:
22.12.2008 - Die Toten Hosen, Bremen

HÄÄÄÄ? Und dann - nach ewigem Bangen, Hoffen, Nerven, Heulen, in scheinbar letzter Minute glücklich werdend Jubeln, und zu allem Überfluss noch in aller Herrgottsgfrühe Freunde mit egoistischen Anliegen überfallen - fällt es mir wie Schuppen aus den Haar
en: Auf den Weihnachtskonzertterminen der Toten Hosen in Düsseldorf steht eine dicke, fette
2009!
(in Worten: NEUN, nicht ACHT - NEUN!)

Ich glaube, was wesentlich Peinlicheres ist mir in meinem Leben noch nicht passiert... Ich wär fast im Boden versunken... Aber mein Dank geht trotzdem nach DDorf! Danke, dass ihr mich so kurzfristig noch aufgenommen hättet!


Nun ja, muss ich mich erstmal mit den zwei Berlin-Terminen (nächsten Mittwoch und einer Anfang Juli) vorlieb nehmen und hoffen, dass ich morgen früh noch eine Karte abbekomme, bevor die Server abstürzen *gg*


Update (13.12.2008, 9:15h):
Got'cha! Harhar... OK, es wird keine hübsche bunte Karte sondern son hässlicher eventim-Wisch, aber der kaufMICH-Server war erwartungsgemäß um 8:55h überlastet. Gott sei Dank hat eventim um 9:05h den VVK noch gestartet.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Frisbee inna Glotze

Momentan hat es mir "Scrubs" total angetan. Wie gut, dass man die Folgen alle bei YouTube oder MyVideo findet. So hab ich sogar mein Vorhaben, alle Simpsonsfolgen zu gucken, unterbrochen...

Ha, und in der Folge "
Mein großer Bruder" (Staffel2, Episode6) sagt doch JD's Bruder zu JD:
"
Tja, wenn ich schonmal hier bin, sollten wir ne Runde FrisbeeGolf spielen..."

Sehr sympatisch, auch mal fiktive Charaktere mit dem Scheibenhobby zu kennen :)

Dienstag, 9. Dezember 2008

Der Döner und der Westen

Es überrascht mich immer wieder, zu welch kulinarischen Verbrechen die Wessis fähig sind. Sei es der frittierte Döner in Münster oder sei es das von mir in Braunschweig entdeckte Ding:


Naja, man soll ja alles mal probieren - Schinkenpizza kriege ich schließlich überall. Also habe ich erfragt, was zu erfragen war: Es gab Chickendöner. Bestellt und... nun ja.. es sieht leckerer aus, als es war.


Mit Döner hatte es nicht viel zu tun, mit Pizza im Übrigen auch nicht. Schlechtes Hühnerkebap auf einem Teigflagen gestreut und in Käse erstickt. Es war weder Soße noch irgendwelcher Salat drauf... Wo war der viel gepriesene Döner? Naja, habs runter gewürgt, aber ich weiß, was ich nie wieder bestelle (kommt fast an die perversen Pommespizzen in Pizzaland Italien ran... *kotzwürg*)

Im Wandel der Zeit

Erstmalig brachte ich den Vorschlag, mal einen Tag zusammen mit meinen Eltern in Berlin zu verbringen und anschließend ins Konzert zu gehen. Ich freute mich wirklich auf das Zusammentreffen. Und ja, es war ein schöner Tag. Danke schön, M&V!

Das Konzert war ebenfalls etwas Besonderes. Im Prinzip passte es gewissermaßen zu meinen aktuellen Emotionen. Moderne klassisch inszeniert: "Symphonic Pink Floyd" im Schauspiel Konzerthaus am Gendarmenmarkt am Sonntag. Ich gebe zu, es hat mich nicht sonderlich vom Hocker gerissen; die Musik wirkte sehr flach und ich erkannte mit Mühe und Not "Another Brick In The Wall". Der Rest war leise, unkenntlich und teilweise langatmig. Laut Vaddern war noch "Time" und "Money" erkennbar.
Glücklicherweise war das Konzert eine Art Double-Feature und so konnte Ludwig vans 9. den Abend ganz gut retten. An der Akustik des Konzerthauses habe dennoch meine Zweifel. Gleiches klang im Staatstheater in Cottbus einfach viel intensiver und voller.

Und so verändern sich die Menschen und auch deren Emotionen. Die einen Beziehungen werden endlich besser bis gut und dann scheint irgendwer über ein gewisses Gleichgewicht dieser zu wachen. Alles gleichzeitig
scheint nicht zu gehen. Und so bin ich dennoch wieder angekommen im altbekannten Zustand. Trotzdem alles erdenklich Gute, F.!

Es ist schon seltsam: Da glaubt man sich so nah dran am perfekten Leben und dann wird einem bewusst, dass perfekt was völlig anderes ist. Naja, man kann halt nicht alles haben und muss stets das Beste daraus machen... So long...

Listening To:
London Philharmonic Orchestra plays Queen

Sonntag, 7. Dezember 2008

Freiräume

Ich habe fertig!

Meine Wohnung ist seit gestern bewohnlebbar. Die Küche wurde auch sofort mit einer kleinen aber feinen, um 20:30 auf dem Hbf beschlossenen, Aktion eingeweiht.

Zusammen mit Mr. und Mrs. TS gabs nämlich in meiner kuscheligen Couchecke lecker RitterSport-Schoko- Fondue und Glühwein mit angeschlossener Nichtlustig-Spiel-Session, in der ich gnadenlos unterging :D

Samstag, 6. Dezember 2008

Der alte Mann löst den Zauberbann

Die schönste Meldung der Woche:

Wie schon Goethes "Zauberlehrling" erkennen musste, lassen sich Geister nicht einfach mit rationalen Entscheidungen bändigen oder gar ruhig stellen.

Mutabor kehrt im Frühjahr 2009 auf die Bühne zurück!

Wer die Abschiedserklärung der Band von 2006 aufmerksam gelesen hat, konnte erahnen, dass es sich hier nur um eine vorübergehende Auszeit handelt.
[...]
Das Mutterschiff Mutabor wurde auf dem Trockendock generalüberholt, die Segel ausgebessert, der Rumpf neu bemalt, die Crew trainiert und im Frühjahr 2009 wird es dann feierlich wieder den Wellen übergeben.

Im März und April 2009 setzt Mutabor wieder die Segel und startet auf Clubtour quer durch Deutschland.

*FREU*

Natürlich bleibt die Frage, ob sie für mich genauso gut oder besser sein werden. Was mich betrifft, hat Mutabor es eigentlich geschafft, ein ewiger Mythos zu sein - tolle Musik und nie schlecht geworden. Erinnerungen an gigantische Konzerte - eine der tollsten Bands, die ich das Vergnügen hatte, kennen lernen zu dürfen. Hoffentlich machen sie es (sich) nicht kaputt.

Reading:
Cornelia Funke - Tintenherz (bäh, langweilig!)
Listening To:
Mutabor - Mutabor

Montag, 1. Dezember 2008

Chronik eines Süchtigen

ACHTUNG, langer schmalziger Frisbee-Content!


Der letzte Monat stand bei mal wieder ganz im Zeichen meiner heiß geliebten Scheibe. Nach meinem Umzug war es nun notwendig geworden, mir ein neues Ultimate-Team zu suchen. Dahingehend passte mir dies ganz gut, da ich schon eine Weile spektulierte, teilweise in der großen Stadt in die Lehre zu ziehen. Bei den Goldfingers hatte ich mich schon eine ganze Weile lang nicht mehr weiter entwickelt - ich brauchte was neues.

Nun, in Berlin ist das mit dem neuen Team nicht ganz so einfach: Immerhin gibt es hier mindestens 10 verschiedene. Anfangs bin ich aufgrund meiner Freundschaften vorerst nur zu den Airpussies gegangen. Schnell wurde klar, dass ich da nicht voll gefordert wurde und weiter kam. Mit dem Trainer kam ich nicht klar und die Ebene danach hatte nur die gleiche Erfahrung wie ich.
Die Suche ging weiter: Ich kam auf bis zu 5 Trainingseinheiten bei verschiedenen Teams in der Woche. Was ich aus dieser Zeit mitnehme, ist das Wissen um die Unterschiedlichkeit von Lehrauffassungen, von Wichtigkeiten innerhalb des Sports. Die einen üben dies, die anderen zeigen sich verächtlich darüber, manche erwärmen sich von Kopf nach Fuß, die nächsten andersrum und die dritten gar nicht. Bei den einen steht der Spaß im Vordergrund, bei anderen mehr die Leistung. Selten beides gleichzeitig.
Gerade als ich anfing, zu überlegen ob ich das ganze auf 7 oder 8 Trainingszeiten ausweiten solle, kam (wohl glücklicherweise ;) ) bei einem Bierchen das Angebot eines Spielers, bei ihnen zwei Wochen später die Berliner Winterliga mitzuspielen.
Ich sagte zu - und ging zu einem weiteren Team zum Training. Man konnte ja unmöglich eine Turnierreihe spielen, ohne jemals bei den Leuten trainiert zu haben. So kam ich also zu DJ Dahlem.

Bei den DJs fühlte ich mich sehr schnell wohl. Die Trainingseinheiten waren super. Die Leute waren sofort sympatisch - durch die Bank weg. Die erfahrenden Spieler sind sich für keinen Tipp zu schade und bleiben doch immer bei einem Lachen. Die schwächeren Spieler sind voll integriert, auf sie wird Rücksicht genommen - ohne aber das eigene Niveau zu vernachlässigen. Egal wer da ist, egal wie gemischt die Gruppe ist - irgendwie ist immer ein Gefühl der Zusammengehörigkeit da. Hohe Moral und viel Lernpotential. Genau das was ich suchte. Ich bin in Berlin vorher auf kein Team gestoßen, mit dem ich am Abend noch gern auf ein Bierchen wegging und gleichzeitig einfach nur ins Bett fallen wollte. Bis jetzt.

Nun ging es zum Ligaspieltag. Es war interessant zu sehen, dass man - egal wie schlecht gespielt wird - auch ohne negative Stimmungen über die Runden kommt. Hier ein Hinweis, da eine Aufmunterung und schon steht die Moral wieder und das gesamte Team fängt sich. Es war unglaublich. 3 von 4 Spielen gewonnen.
Hätte man mir zu diesem Zeitpunkt einen Mitgliedsantrag in die Hand gedrückt, ich hätte ihn unterschrieben.

So hatte ich jedoch Zeit für die richtige Feuertaufe: Ein großes Turnier. Auswärts mit starken Gegnern, Party und Essen. Ich konnte mir noch den letzten Platz für die Teamliste ergattern und dann ging es Samstag früh zu neunt nach Braunschweig zum Candle Cup.
Das erste Spiel als gefühlter echter DJ war eine lockere Erwärmung gegen Hearts of Fire (Wenigerode, unterstützt durch MD). Danach ging es gegen die Disco-Bärchen (Freiburg/Karlsruhe). War hart und ich fühlte mich schon gut gehetzt. Wie nach einem guten Goldfingersspiel. Zwar verloren, aber bei dem Gegner auch nicht schlimm - dachte ich als einziger. Die DJs waren nicht zufrieden.
Warum, das wurde mir danach klar. Wir lagen gegen die Tekielas (Kiel) schon 2:0 zurück. Aus meiner Potsdamer Sicht wiederum nicht so dramatisch. Doch "Kopf hängen lassen" scheinen die DJs nicht zu kennen. Anfeuern, Tipps geben, taktieren, hart beißen bis zum Schluss - das alles ohne auch nur einen negativen Ausruf oder Beschimpfung. Habe ich noch nie erlebt. Unglaublich. Das Ergebnis zeigte, dass es funktioniert: 12:6 Sieg.
Ähnlich verlief es gegen die Hamburger Fischbees. Ein Angstgegner meinerseits. Beißen. Beißen. Beißen. Harte Defense, sichere Pässe, wenn man sich es sich geschworen hat. Disziplin. Gleiches Ergebnis wie oben. Damit standen wir im Viertelfinale.
Am Samstag Abend war ich physisch fertig, wie noch nie auch nur nach einem ganzen Turnier. Verletzter Zeh, zitternde Muskulatur, leichte Blessuren. Zeichen, dass man immer noch mehr leisten kann, als man glaubt. Vor allem, wenn es sich lohnt und das Team zusammenhält. Psychisch war ich auf der Spitze.
Und am Sonntag? Es ging gegen Sturm und Drang (F). Lagen zurück mit 6:2. Beißen, Köpfe hoch, sicher spielen. Alle halten sich dran, sind heiß und haben Spaß. 30 Sekunden vor Schluss schafften wir den Ausgleich. Punkt wird ausgespielt. In der Nachspielzeit gab es eine super Defenseaktion und einen super ruhigen Siegpunkt. 10:9. Ich habe das erste Mal gesehen, dass es stimmt: Die Moral stützt das Team. Habe ich weder bei den Goldfingers noch sonstwo bisher in der ausgeprägten Form gesehen.
Gut, gegen die Endzonis (HRO) knapp verloren, weil zwei Fehler nun einmal sofort bestraft werden, wenns gegen Rostock geht.
Doch das kleine Finale gegen Sunblockers (Oldenburg) war ebenso wie das Restturnier: Harter Gegner, nie mehr als einen Punkt Abstand. Immer wach sein, immer heiß sein. Grandiose Stimmung. Pünktlich zum Schlusspfiff kam das 9:8. Es sollten dennoch noch 3 Pässe gespielt werden. Der zweite war ein Endzonenpass der Sunblockers. Krasse Defenseaktion. Pass 3 war das 10:8 und damit mit Platz 3 die beste Platzierung, die ich je (außerhalb eines HAT-Turniers)erreichte. Hammer.

Ich werde in Zukunft weiß oder schwarz spielen. Noch habe ich keinen DJ-Namen, aber das ist nur eine Frage der Zeit, denke ich. Ich bin stolz, DJ zu werden und freue mich auf viele spiritvolle und dennoch spannende Spiele. DJ Dahlem, ich danke euch für diese Ehre und Erfahrungen!

PS: Und ich freue mich, nicht mehr das hässliche lila Trikot tragen zu müssen, wo ich immernoch der einzige zu sein scheine, der es so empfindet ;) Dennoch freue ich mich auf jedes Gasttraining in Potsdam. Die Leute sind nach wie vor toll :)

Mittwoch, 26. November 2008

Wiimote-Freak

Bin vom Fliks auf die Projects-Site eines gewissen Johnny Lee aufmerksam gemacht worden. Der Kunde hat die Wiimote genutzt um einige verdammt krasse Sachen zu programmieren:

Fingertracking
Sehr coole Idee. Schöne Umsetzung der Distanzen... Ich bin beeindruckt :) Hat irgendwie was von MinorityReport.

Whiteboard
Wer wollte nicht schon immer aus seinem 08/15-Laptop ein Touchscreen machen... Oder aus seinem Tisch...

Headtracking
Für mich der Burner schlechthin. Klar, geht gleiches mit der Maus am Rechner. Aber irgendwie hatte dennoch schon immer jeder Computerspieler das Gefühl, mit dem Kopf nachhelfen zu müssen, wenn man das Auto lenkt oder um Häuserecken schaut... Einfach nur lustig!

Listening To:
Nightwish - Wishmaster

Freitag, 21. November 2008

It's just a jump to the left.

Puuh, Glück gehabt. Gerade noch die allerletzte Karte überhaupt für die Preisklasse ergattert. In 2 Tagen ist die Show im Admiralspalast zu Ende. Ha, aber ich konnte noch mitrocken.
Ich habe in der Tat noch nie eine Rockshow im Sitzen erlebt - schon gar nicht eine so gigantische, wie die Rocky Horror Show.


War in meiner Ecke schnell von der Show gefesselt - also ab den ersten -4,5 Minuten. Das Spektakel begann mit einigen Ausschnitten alter Gruselfilme noch vor dem letzten Gong.

Ich denke, viel zu sagen brauche ich nicht. Die Band (insbesondere der Gitarrist) war natürlich klasse, die Sänger sowieso. Die Kostüme würdig und das Publikum mit seinen Leuchtstäben, Klorollen und Partyhütchen ebenfalls. Hätten ein paar mehr mitmachen und mittanzen können für meinen Geschmack, aber da hätte ich zur Premiere gemusst :)
Die Inszenierung ist wirklich gelungen. Nicht unbedingt das meiste Geld in den Kulissen gelassen, aber die Projektionen von Bildern und Filmchen an allen möglichen Stellen passten eh viel besser in die Unwirklichkeit der Story. Umso mehr Charme hatten die Strapse, Korsagen und Perücken.

Warum habe ich eigentlich den Soundtrack noch nicht hier... *ToDo-List raushol*

Donnerstag, 20. November 2008

Pis(a+b)²

Muaharharhar... PISA-Berichterstattung bei den Tagesthemen:

Datenschutz-Bewusstsein in der IT

Ich belege derzeitig den Kurs "User Interface". Es geht quasi darum, ein Verständnis dafür zu bekommen, wie man ein Gerät/Programm so gestaltet, dass jeder mögliche Benutzer das Teil möglichst intuitiv bedienen kann. Als Beispiel soll während der Veranstaltung ein Gerät entwickelt werden, nicht größer als 1-2" mit Backface-Touchscreen (Touchscreensteuerung, nur von hinten, damit die Finger nicht den Bildschirm verdecken).
In Phase 1 sollten Vorschläge eingereicht werden, was das für ein Gerät sein könnte, um diese in Phase 2 innerhalb von 60sec vorzustellen.

Es ist erschreckend, wie viele potentielle IT-Spezialisten Entwürfe hatten, die quasi an alle Welt sämtliche ihrer Daten schicken würden. Mehrere Präsentationen beinhalteten einen "Friend Finder" - es war heftig:
Da wollten Leute doch tatsächlich ein Gerät mit sich rumschleppen, mit dem man quasi ad-hoc via GPS herausfinden kann, wo man sich befindet - und das nicht zur persönlichen Sicherung bei Extrem-Wanderungen auf dem Gletscher, sondern zum Orten von Leuten in der Stadt oder Disco. Schäuble lässt grüßen.

Zu Zeiten von Überwachungsstaaterei und missbrauchter Kundendaten möchte man doch meinen, dass sich dafür eine gewisse Sensibilität herausgebildet haben muss - vor allem unter "Fachleuten". Wenn die Vorschläge von Psychologen oder Soziologen gekommen wären, wäre das ja irgendwie noch was anderes. Aber einem Saal voll Geeks, die wahrscheinlich zuhause nichts anderes machen, als die Blogoshäre abzugrasen, hätte ich das nicht zugetraut.

Einer wollte sogar Online-Banking mit diesen Dingern betreiben. Ein anderer kam mit dem grandiosen Vorschlag, alle Karten in der Brieftasche zu einer globalen zusammen zu fassen. Hallo? Geht's noch? Social-Networking-To-Go gab es genauso wie Password-Holder. Klar, natürlich gab es auch immer wieder Anflüge von Sicherheitsbewusstsein. Aber hey, wir haben ja ein Touchscreen! Können wir ja Passwörter sparen und gleich den Fingerabdruck scannen lassen. Ist ja super sicher und kann gar nicht gefälscht werden... *räusper*.

Um das mal eben zusammen zu fassen und kurz in die Zukunft zu schauen: Ein jeder hat eine eGesundheitsCard in der Tasche, wo sämtliche Gesundheitsdaten gespeichert werden, dann die Kredit- und ecKarten, dazu eReisepass und Personalausweis mit biometrischen Daten, wie Fingerabdrücke, Bertelsmannmitgliedskarten, Flugmeilen-Sammlerteile, Payback-Karten sowie Führerschein und Fahrzeugpapiere. Dazu natürlich noch den FriendFinder, um auch noch die letzten fehlenden Informationen hinzuzufügen: die aktuelle Position, sowie die Datenbank sämtlicher Freunde und Hobbies (mit
WWAN-iNet-Anbindungen, um alles gleich abgleichen zu können, falls man neue (Geschäfts)Kontakte hat). Und das alles gesichert durch einen lumpigen Fingerprint (der interessanter Weise auch in der Abteilung "biometrische Daten" gespeichert ist!)!
Ehrlich, ein Schäuble oder Wiefelspütz würden Orgien feiern, wenn sie wüssten, was da an neuer IT-Elite heranwächst.


Und das Allerschlimmste an der Sache war, dass all jene Leute auch noch einen riesigen Beifall ernteten. Einige Leute habe ich bei der vergangenen Großdemo gesehen. Irgendwie scheint die Thematik nicht an ihnen vorbei gegangen zu sein. Dennoch hat sich scheinbar kaum einer den Kopf zerbrochen, was passiert, wenn jeder per GPS ortbar wäre oder alle Bankdaten ungesichert durch die Luft fliegen (weil sich ein Otto-Normalverbraucher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mit langen Passphrases oder gar diversen Verschlüsselungstechniken herumschlagen wird).

Dann kommt noch hinzu, dass die 5 "besten" Vorschläge noch bearbeitet werden sollen. Mal schauen, ob ich den Kurs dann verlasse - wegen ethischen und moralischen Konflikten.

Liebe HPI-Studenten: Bitte denkt mal darüber nach, was ihr heraufbeschwört, wenn ihr in 5 Minuten einen "Geistesblitz" habt und ihn zur Schau stellt. Es kann unter Umständen das Leben diverser Leute erheblich verschlechtern!

Listening To:
Farin Urlaub Racing Team - Die Wahrheit übers Lügen

Dienstag, 18. November 2008

Nieder gekämpft.

Schade. Und verdammt traurig.

Der
Bundestrojaner-Blogger gibt auf und verfasste vor 3 Tagen seinen letzen Post. Dennoch ist es ein gelungenes Finale, ein gutes Resümee über die aktuelle Politikergülle.

Dieses ganze politische Lügenpack geht mir gewaltig auf den Keks. Und das so gewaltig, dass dieses Blog mit diesem Eintrag seinen letzten Beitrag erhält.
[...]
An die Damen und Herren von der CDU/CSU und der SPD, den so genannten Volksparteien: Ihr habt es in acht Jahren geschafft meinen Glauben an einen demokratischen Rechtsstaat zu zerstören. Ich gebe es frei und offen zu: Ich glaube nicht mehr an unsere Demokratie und ihre Rechtsstaatlichkeit, die von Jahr zu Jahr durch immer neue Mißbrauchsfälle der Behörden bei "polizeilichen Eingriffsmaßnahmen" und gleichzeitig einhergehender Kompetenzerweiterung geprägt sind.
[...]
Um diesem Blog im Angesicht seines Finale den richtigen Rahmen zu geben und mit einem Satz zu schließen, [...] zitiere ich Prof. Peter-Alexis Albrecht, Professor für Kriminologie und Strafrecht an der Universität Frankfurt am Main, der über die aktuelle Politik folgendes sagte:

Das Schlimme ist, das der Politik die Achtung vor der Verfassung verloren gegangen ist. Wenn das Verfassungsgericht innerhalb der letzten Jahre 5 oder 6 Gesetze kippt, dann ist die Politik nicht demütig und sagt wir haben einen Fehler gemacht, sondern die Politik versucht die Gesetzeslage zu ändern und sie wieder absurden Optik der Welt anzupassen. Und das ist die verfassungsrechtliche Schweinerei, das ein Verfassungsgericht sagt, hier ist die Grundrechtsgrenze erreicht und die aktive Exekutive hat nichts anderes im Sinn, als die Gesetzeslage auf ihre Absurdität hin anzupassen. Das ist strafbarer Verfassungsmissbrauch. Das ist organisierte Kriminalität gegen die Verfassung..“


Listening To:
Die Toten Hosen - In aller Stille

Montag, 17. November 2008

Cineastische Verzauberung

Sonntag. Nach einer Woche mit 5 Trainingseinheiten und erledigten Hausaufgaben habe ich mir Stubenarrest verordnet. Also erstmal einen Film reingeschoben. Um 16:00 ging noch einer und als ich jetzt um 1:30 fertig war, hatte ich wie damals Pipi in den Augen.

Ich liebe diesen 11,2h-Epos nach wie vor. Diese Details, diese unendliche Liebe zur Perfektion. Alles ist genial. Die Kostüme, die Musik, die Effekte.

Ich wollte diesen Marathon schon seit 4 Jahren mal wieder machen. Heute habe ich es geschafft. Und ich finds immernoch genial, was da zustande kam.

Und nach gut 11 Stunden Liebe, Hass, Spannung, Gemetzel gibt es nichts rührendes als die vier Hobbits in der Kneipe sitzen zu sehen, völlig unbeachtet der restlichen Halblinge, die von all den Abenteuern nicht die geringste Ahnung haben. Ich liebe es einfach :)


Und ich habe gelernt, dass der Abspann immer so lang ist, dass man dabei problemlos Nudeln kochen kann :D

Samstag, 8. November 2008

Kunst im Alexa

Das Highlight eines sonst ziemlich verkackten Tages:

Meeresgeologie für alle!

Puuh, endlich geschafft.

Dieser Aussage könnte durchaus etwas negatives anbehaftet sein. Unter anderen Umständen sicher, doch hier kommt sie nur deshalb zustande, weil nun ein knapp 1000seitiger Wälzer in winzigster Schriftgröße hinter mir liegt. Ein Wälzer vollgepumpt mit Informationen.

Frank Schätzings "Der Schwarm" ist ein Buch, welches mir von vielerlei Seiten empfohlen wurde und so kam ich wieder einmal nicht umhin, einen Mainstream-Wälzer anzupacken. Doch erstaunt bin ich jetzt, dass es tatsächlich in den Mainstream gehört. Möchte man doch meinen, der Mainstream heutzutage hört bei Dieter Bohlen, Bild und Roches "Feuchtgebiete" auf - sinnentleerenden, flachen und keineswegs wortgewandten Themen, bei der man gut drei Viertel des Hirnes einfach wegschmeißen könnte.
Wie Der Schwarm es in den Mainstream und auf Bestsellerlisten geschafft hat, bei solcher Konkurrenz, ist mir schleierhaft. Die Informationsfülle aus diversen wissenschaftlichen Fachgebieten, philosophischen Diskussionen aus Theologie und Esoterik kann doch ein heutiger Durchschnitts-Talkshow-Zuschauer gar nicht verarbeiten.

Selten habe ich für ein Buch so viel Zeit benötigt, obwohl ich doch konsequent in meinen freien Minuten in der S-Bahn oder Uni, auf Arbeit oder schlicht zuhause daran gelesen hatte. Anfangs skeptisch, später doch gut unterhalten fand ich schnell Gefallen daran. Ich glaube nicht, jemals eines von solchem Kaliber in der Hand gehalten zu haben. Schätzing scheint liebevoll zu den Themen, die er beschreibt, recherchiert zu haben. Ob nun alles vollkommen wissenschaftlich korrekt ist, sei dahin gestellt, aber immerhin stößt ein interessierter Leser schnell auf Dinge und Anhaltspunkte, die ihn selbst zur weiteren Recherche des Themas verleiten kann.
Das Werk wird als Ökothriller tituliert. Schnell wird klar, dass der Autor die Verhaltensweisen der Menschen gegenüber ihrer Umwelt, insbesondere den Meeren, kritisiert und angreift. Fragen nach Sinnhaftigkeiten von Whale Watching werden im ersten Teil des Buches genauso ausführlich diskutiert, wie die Funktionsweise von Offshore-Anlagen, die daraus resultierenden Probleme, sowie die dagegenhaltenden kapitalistischen Interessen der Ölindustrie von Norwegen beleuchtet wird. Schätzing greift die wunden Punkte der menschlichen Intoleranz und Ignoranz gegenüber der Natur heraus und vereint sie schnell zu einem komplexen Supergau des Planeten. Die Menschheit richtet sich selbst zugrunde.

Alles schon gehört und alles schon gesehen. Theorien über den Stillstand des Golfstroms nach dem Schmelzen der Polkappen oder Abrutschungen von Kontinentalhängen und den dadurch entstehenden Tsunamis gibt es zur Genüge. Der Schwarm benutzt so ziemlich alle dieser Szenarien und so nimmt die Story nach und nach seinen wirklichen Anfang. Klingt also im ersten Augenblick nach einer ziemlich abgedroschenen Sache. Doch Schätzing hat es geschafft, diese Phänomene ausführlich und wortgewandt zu erklären, in zwischenmenschliche Beziehungen einzuflechten, mehreren Charakteren Gestalt zu verleihen und alles nicht kitschig klingen zu lassen.
Und dies könnte der Grund für die vielen unterschiedlichen Kritiken sein. Für viele Leser dürften die seitenlangen Abhandlungen über die Destabilisierung von Methanhydrat oder den Ausflügen in die Verhaltensforschung von Säugetieren anstrengend und damit langatmig geworden sein. Ich gehöre jedoch zu den Menschen, der diesen Teilen ausgesprochen wohlgesonnen ist. Diese Abhandlungen - wie exakt oder realistisch sie nun tatsächlich sind, ist in diesem Fall sekundär - machen das Buch zu einem ausgesprochen gelungenen Werk. Man bekommt Einblicke in verschiedenste Fachbereiche bis hin zur Geschichte verschiedener Inuit-Stämme in Kanada. Die Danksagungen am Ende des Buches belegen zumindest, dass sich der Autor schon seine Gedanken gemacht haben muss und sich mit diversen Wissenschaftlern zu Zwecken der Recherche getroffen hat. Dass nicht alles perfekt ist - ein Kritiker im Internet erwähnte beispielsweise, dass es in der US Navy keine Generäle gäbe - sollte klar sein, es ist nichtsdestotrotz lediglich Belletristik. Auch die Wikipedia nimmt man nicht stets für bare Münze. Aber Anregungen zum Weiterbilden gibt sie allemal.

Auch als im weiteren Verlauf der Story nun die nichtmenschliche intelligente Spezies auftauchte, die für alle beschriebenen Horrorszenarien verantwortlich sein sollte, wurde das Buch nicht weniger interessant. So mussten sich nun die Wissenschaftler und Protagonisten, die zur Rettung der Menschheit aus aller Herren Länder zusammengesammelt wurden, den Problemen der Kommunikation und der nichtmenschlichen Ethik stellen.
Schätzing vergisst jedoch niemals zwischen all den Betrachtungen und Monologen oder den vielen Showdowns und Katastrophen, die Geschichte fortschreiten zu lassen und die vielen Charaktere immer weiter auszufeilen.

Im Großen und Ganzen war es mal wieder ein wirklich gelungenes Buch. Die einzigen negativen Sachen, die das Werk meiner Meinung nach abschwächen, sind die Tatsachen, dass man schon merkt, wie viel doch von vornherein auf Hollywood ausgelegt ist. So sind die führende Nation natürlich die Vereinigten Staaten - von allen Nationen, die erwähnt werden, liest man nichts von Russland, China oder dem Nahen Osten. Es gibt filmreife Liebesbeziehungen und natürlich darf auch der obligatorische Bösewicht, der alle sabotieren will, nicht fehlen. Hier nähert sich Der Schwarm wieder dem Mainstream an, dem er am Ende auch zugeordnet worden ist. Der Film ist tatsächlich bereits in Planung, wobei ich mir allerdings noch keinen Reim darauf machen kann, wie man diesen Stoff wirklich gut verfilmen kann - schon gar nicht bei knapp 1000 kleinbedruckten Seiten. Das hat bei Herr der Ringe schon nicht geklappt - wo mindestens ebenso viel erklärt werden musste, damit man Mittelerde verstehen konnte - genau wie Schätzing versucht, die Vorgänge der Erde zu lehren. Mal schauen.

Donnerstag, 6. November 2008

Plastisches Computerspiel

Na gut, ich gebs zu. Mit saufen hatte der Abend gestern nicht viel zu tun. Stattdessen erquickten wir uns in einer amüsanten *hust* Brettspielsession.

Der "etwas größere Kreis" war exakt um eins größer als die Minigolfrunde. Zusammen mit sman und starfrog, die leider nicht anwesend sein konnten, verschenkten wir:


Es folgt: Chroniken eines Spieleabends.

20:00 Verabredeter Treffpunkt
20:30 Eintreffen des dritten und letzten Mitschenkers Fliks
20:35 Öffnen der ersten Biere
20:40 Auspacken der Überraschung
20:43 Download des StarCraft-Soundtrack, welcher der Abendsoundtrack werden sollte
20:51 Pure Begeisterung seitens der StarCraft-Spieler
21:22 Begeisterung hält an. Absolute Faszination über den Detailreichtum von Zerglingen, Trägern und Co.
22:32 TK fasst sich ein Herz und stürzt sich auf die 50-Seiten-Anleitung
21:34 Aufregung und freudige Spielerwartung äußert sich in Aufstellung von Schlachtformationen nach Vorlage vom Computerspiel
22:11 Fertigstellung des Einzelteil-Ausstanzens. Begeisterung weicht langsam steigender Aufregung. Aufmerksames Zuhören beim Vorlesen der ersten grundlegenden Bezeichnungen (Planeten-, Standardbefehls-, Basis-, Arbeiter-, Gebäude-, Startplanet-, Modul-, Transport- und Ausbeutungsmarker, Rohstoff-, Technologie-, Kampf-, Verstärkungs- und Ereigniskarten, ...)
22:35 Eröffnung der zweiten Bierrunde zur Beruhigung des inzwischen leicht schwirrenden Kopfes.
22:42 Lesen von "Seite 8/9 - Aufbau der Galaxie | Kapitel 4: Planeten plazieren, Runde 2"
22:57 Nach über 2h Beginn der ersten echten Spielrunde. TK beginnt
23:25 "Seite 25 - Der Forschungsbefehl"...
TK: "Also um das jetzt noch einmal durchzugehen: Ich habe am Anfang 6 Kampfkarten gezogen, zu Beginn meiner Runde welche und jetzt nochmal 3 davon? Was bringen mir die überhaupt?"
23:32 Erste Anzeichen von Wahnsinn
23:38
TK: "Achso, wenn ich die Transportkarten mit den Kampfkarten mische, dann..."
Meine Wenigkeit: "Waaah, ich bin ein Einhorn!!!"
23:42 Der nächste Spieler ist dran. Fliks spielt ahnungslos eine Mobilitätsmarke - oder so - aus.
TS: "Kommen wir nun zu Seite 25-37: Kampfvorgang... bla blubba... Verstärkungseinheit... Fronteinheit..."
23:47
Fliks: "Aber wenn doch die Punkte gleich mit denen sind, meine Zusatzkarte... laber sülz ... Verstärkung drüber bleibt..."
TK: "Waaah, ein Berserker verliert gegen einen Hydralisken!!!"
TS: "Moment, hier gibt es natürlich wieder einmal ein '...mit anderen Worten... Wieder mal für Idioten...'."
23:53
Fliks: "Was ist nochmal ein Aktiver Planet?"
TK: "Geil, in dieser Anleitung gibt es sogar Glossar und Index!" Absolute Kapitulation.
0:05 Nach einem ewig währenden Kampf zwischen 4 Zerglingen und einem Hydralisken und 2 Berserkern ist endlich Spieler 3 - ich - an der Reihe... Feststellung, dass man trotz 50 Seiten geballter Spielmöglichkeiten und gefühlten 1000 Marken, Figürchen, Plättchen und Kärtchen nichts tun kann. Doch kurz vorm Weiterspielen durch TS kommt die Eingebung:
"Ey, wir haben noch gar keine Rohstoffe abgebaut oder Gebäude erschaffen... Müsste man das nicht auch bald mal tun?"
WAAAAAAaaaaaaahhh!!!!
0:08 Ratlosigkeit nach Durchblättern des Buches. Abbruch des Abends. Verdonnern einer armen Sau zum Lesen und Verstehen des Werkes.

Fazit: Boah, hübsch sieht es ja wirklich aus. Aber im Ernst: tausende von Begriffen, Millionen von Regeln und Optionen und eine unzählbare Menge an kleinen Teilchen. Gott sei Dank kenne ich ja nun schon die Grundeigenschaften der Einheiten vom digitalen Bruder, sonst würde ich komplett durchdrehen. Ich sehe nicht kommen, dass wir das irgendwann mal spielen können. Die anfängliche Faszination schwenkte schnell in eine angenervte Stimmung um. Wir waren nach stundenlanger Vorbereitung noch nicht einmal im Spiel... Im Regelheft wird von Organisationsphasen 1-7, diversen Planungs- und Ausführungs-, sowie Reorganisationsphasen gesprochen. Bei uns war ein Spieler noch nicht einmal dran... Für Anfänger ein nahezu undurchschaubarer Wust aus Regeln. Angegebene Spielzeit (für Leute, die es können): 3-4h!

Ursprünglich wollte ich zur Verdeutlichung des Abends 1-2 gescannte Seiten der Regeln veröffentlichen... Aber ich konnte mich nicht entscheiden, welche... Einerseits scheint das Werk für Idioten geschrieben (mit zig Zusatzkästen, überall Beispielen und oft vorzufindenen "mit anderen Worten"-Passagen). Aber andererseits dreht man beim zwölften neuen Begriff der Seite XY einfach irgendwann nur noch am Rad...
"StarCraft - Das Brettspiel" ist ein schöner Versuch, ein beliebtes Computerspiel mal außerhalb des Monitores möglich zu machen. Aber irgendwie finde ich, hätte man die Komplexität, die man digital mit wenigen Mausklicks bewältigen kann, nicht unbedingt analog und rundenbasiert realisieren müssen. Absoluter Overkill... Aber vielleicht raffen wirs ja eines schönen Tages doch einmal.

Mittwoch, 5. November 2008

Burzeltag

Gestern haben wir mal wieder einen echten Kindergeburtstag gefeiert. Nein, nicht den von S-Man - den von TK.

Irgendwas wollten wir machen und erinnerten uns an Jacks FunWorld. Dort sollte es eine Indoor-Minigolfanlage geben. Diese Halle ist eine riesige Kindervergnügungshalle mit allem was das Kiddieherz so begehrt. Von Schlauchbooten, elektrischen Autos und Abenteuerminigolf über Rummelautomaten und Rutschburgen hin zu riesigen Trampolins sowie unendlich viel Platz zum Toben. Animateure und Kindergeburtstage gab es en gros. Und nach dem gefühlten 1000. Mal "Barbie Girl" waren wir so weit, da ordentlich bei mit zu hibbeln.

Naja, nachdem wir das Angebot im iNet gecheckt hatten, war klar, was für eine Location das sein musste. Also vorher im Toys"R"Us nebenan Winnie-Pooh-Party- hütchen und Tröten besorgt und los gings zwischen lauter kleine Kiddies zum Abenteuerminigolfen. Manche Kids hatten sichtlich Freude dabei drei Erwachsene mit Tröten, Partyhütchen und Socken auf den Bahnen hampeln zu sehen, wir hatten Spaß dabei, das Geburtstagskind TK ausrufen zu lassen (leider hab ich versäumt zu sagen, dass sie den KLEINEN TK ausrufen sollten *grml*) und es war ein rundum gelungener Kindergeburtstag - wie er im Buche steht.

War sehr lustig, die Bahnen waren cool und die Stimmung sowieso. Gerne wieder. Schade nur, dass es kein Beweisfoto gibt... Aber heute wird nochmal in einem etwas größeren Kreis drauf gesoffen *gg*

Montag, 3. November 2008

Zwei weniger einem Dutzend (Update 2)

Yeah, wir haben es geschafft! Just genau vor 10 Jahren - es war Dienstag, der 03. November 1998 - (und ein paar Stunden) saß ein superintellektuelles, absolut cooles, sich stets liebendes und unkreativ beschimpfendes, vor allem aber immer bescheidenes und supergelangweiltes Duo in der Chemiestunde beim werten Herrn Becker und ließ sich durch keine Redoxreaktion seine Kreativität verderben.

sman und S-Man nahmen zu diesem Zeitpunkt seinen Anfang. Schnell entstand aus dem StartUp-Unternehmen S-Man|Designs ein erfolgreicher und sich immer rasanter entwickelnder Multi-Konzern. Die Erträge steigerten sich ins Unermessliche, die Auflagenzahl stieg von einem Peak zum nächsten und ein Swimmingpool ohne Bunnies konnten sich die beiden Siebtklässler kaum noch vorstellen...
Nun schauen sie auf eine traditionsbewachsene - ja geradezu überwucherte - Dekade
bleistift- vernichtenden Schaffens zurück.

Grund genug, die Träume der beiden Penner endlich wahr werden zu lassen und der Weltöffentlichkeit neben der Story des einen für einen Wucherpreis von 10DM verkauften Heftes (Danke, PiWi!) und die beiden verschenkten Exemplare weitere spannende, gänsehauterzeugende, abenteuerliche, erotische und vollkommen sinnlose Geschichten aus der Anfangszeit von unser aller Lieblingsheld SPIRITUSMAN vorzustellen. Viel Spaß!


Achso, ein Gruß muss natürlich noch direkt nach Sanctí Spiritus, Kuba:

Happy 10th Birthday, S-Man!

@sman:
Wir sind Helden! :D Auf eine weitere, ununterbrochene, kreative und sonstwie total abwegige und unrealistische Zusammenarbeit... Wollen wir nicht mal nach 8 Jahren weiter machen? :D

nochmal @sman:
Aso, auf der Rückseite von "Tierliebe" stand folgender Text in Schulausgangsschrift *gg*:

Der Zusammenhang der letzten drei Bilder wird nicht klar!
"Liebe zum Tier..." und zum Menschen?!
H. 24.06.
Lustig! :D Zusammenhang? Mit was für einem Müll wir doch gute Noten scheffeln konnten :D

Update (04.11.2008):
Ha, der werte Herr sman hat sich zu diesem Anlass tatsächlich mal zu einer Homepage-Aktualisierung hinreißen lassen ;)

[...]

Ausgerüstet mit einem Feuerzeug mit Wackelkontakt, lebensgefährlichen Spiritus-Drüsen in den Axeln und der erschreckend unpraktischen Fähigkeit rückwerts zu fliegen, erlebt unser allseits geliebter Antiheld Spiritus-Man fantastische Abenteuer mit seinen Erzfeinden Ratte Raderatzkie und Schweineheiner, rettet selbstlos Tiere in Szenen voller Action, Spannung, Dramatik und Special Effects, und erfindet selbst in einer trostlosen Einöde wie Cottbus genug nutzlosen Mist um Altpapier-Recycling eine völlig neue Existenzberechtigung zu verleihen.

Zahlreiche Projekte wurden in all den Jahren aus dem Boden gestampft, unzählige Comicideen, Magazine, Uhren, T-Shirts, 3D-Animationen, Websites, so gut wie keine einzige davon hat und wird es vermutlich jemals zu einer Fertigstellung schaffen oder je aktualisiert werden. Aber lesen sie dazu (bald) mehr auf www.sm-home.de ..

[mschroen.de, 03.11.2008]


Update 2 (05.11.2008):

sman hat auf seiner Website das Jubiläumsbild coloriert. Ich finde, das könnte man glatt mal zeigen. Ich finds hübsch.